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Nachrichten Schwäbisch Gmünd

Aus der Abschiedsrede von OB Wolfgang Leidig

Standortbestimmung für und Liebeserklärung an Schwäbisch Gmünd war die umfassende Abschiedsrede von Oberbürgermeister Wolfgang Leidig am Montag im überfüllten Hans-​Baldung-​Grien-​Saal. Es war ein würdiges Adieu von allen Seiten.

Mittwoch, 22. Juli 2009
Rems-Zeitung, Redaktion
2 Minuten 46 Sekunden Lesedauer

SCHWÄBISCH GMÜND (hs). Die stärkste Aufmerksamkeit fand im Rahmen der fast dreistündigen Abschieds– und Dankesfeier das umfangreiche Schlusswort von Wolfgang Leidig selbst und von stehenden Ovationen aller Anwesenden quittiert. Wie OB Leidig beschrieb, sei im Mittelpunkt seines Bestrebens stets gestanden, die Stadt Schwäbisch Gmünd voranzubringen. Es sei für die Stadt wichtig, auch immer über den nächsten Tag hinauszudenken, strategische Ziele festzulegen und diese nicht aus den Augen zu verlieren. „Ein starker Partner im Konzert der Region“, so umschrieb Leidig die Gmünder Maßgabe.
Doch nur Visionen zu entwickeln, das reiche nicht aus. Vielmehr müsse an konkreten Projekten gearbeitet werden. Es bringe eine Stadt auch nicht voran, in Krisenzeiten über schlechte Rahmenbedingungen zu jammern. Vielmehr gelte es dann, Prioritäten zu setzen, für die Stadt die beste Lösungen zu suchen. Das gelinge einem Oberbürgermeister nur gemeinsam mit dem Gemeinderat und der Bürgerschaft. „Ich denke, wir haben das recht ordentlich gemeistert“, resümierte das aus dem Amt scheidende Stadtoberhaupt. Sein Beweis: Nahezu alle Entscheidungen im Gemeinderat seien von den gewählten Bürgervertretern einstimmig gefasst worden. Dafür sage er Dankeschön. Dass es in Wahlkampfzeiten dennoch Unstimmigkeiten gebe, rechne er den ganz normalen „Ritualen“ zu, so gab Leidig Gelassenheit zu erkennen. Er sei vor acht Jahren mit dem Versprechen angetreten, die Finanzsituation der Stadt zu verbessern. Dieses Versprechen habe er gehalten, so fuhr Leidig in seiner Rückschau fort. Immer wieder kam er auf die Besonderheit einer extrem engagierten Bürgerschaft dieser Stadt zu sprechen, die er sehr hoch einschätze und zu würdigen wisse. Es sei von unermesslichem Wert, was in dieser Stadt von den Vereinen und sozialen Organisationen ehrenamtlich geleistet werde. Richtig stolz sei er beispielsweise auf die Organisationsstruktur des bevorstehenden Landeskinderturnfestes in Schwäbisch Gmünd: 800 freiwillige Helfer werden die kleinen Gäste aus dem ganzen Land versorgen, betreuen und beherbergen.
Wolfgang Leidig dankte in seinen weiteren Ausführungen allen seinen Wegbegleitern in den vergangenen acht Jahren, wobei er besonders auch die Abgeordneten und den Landrat ansprach. Jeder habe sich voll eingesetzt für Schwäbisch Gmünd, dort, wo der jeweilige Mitstreiter seine Kontakte hatte und auch über die einzelne Parteischiene gemeinsam für Schwäbisch Gmünd etwas leisten und bewegen konnte. Ganz konkret etwa für den Tunnel, der viel Kraft von allen erfordert habe. Speziell an Regierungspräsident Johannes Schmalzl gerichtet unterstrich Wolfgang Leidig: Ich kann Ihnen versichern, für die Landesgartenschau 2014 ist alles vorbereitet; die Verwaltung kann sofort loslegen.“ Nicht nur für dieses Jahrhundertprojekt sei im Rathaus für die Zukunft solide gearbeitet worden, auch die von der Stadtverwaltung ins Gespräch gebrachte Ansiedlung eines neuen Hochschulzweigs legte Leidig dem Regierungspräsidenten und natürlich allen Abgeordneten sowie den vielen anwesenden Vertretern der Wirtschaft ans Herz. Letztere umschloss Leidig mit der eindringlichen Bitte, im Bemühen um Sicherung und Schaffung neuer Arbeitsplätze und Ausbildungsmöglichkeiten für junge Leute fortzufahren.
Gerne erinnere er sich auch zurück an die informativen und interessanten Gesprächsrunden mit seinen Amtskollegen aus dem gesamten Ostalbkreis. Auch wenn man in Städtekonkurrenz zueinander gestanden sei, habe er es immer als hilfreich empfunden, wenn er den Geschichten, Konflikten und Lösungen aus andere Verwaltungen und Gemeinderäten lauschen konnte. Schließlich kam Leidig auch auf sein eigenes Rathaus zu sprechen, insbesondere über den so genannten „Glaskasten“ des Dreiecks Hauptamt, Vorzimmer und Amtszimmer des Oberbürgermeisters. Helmut Ott lobte er als einen guten und schnellen Ratgeber mit unendlicher Belastbarkeit. Dazu Klaus Arnholdt, der sozusagen die Arbeit gleich zweier Amtsleiter zuverlässig und äußerst erfolgreich erledige, die des Pressesprechers und die des Wirtschaftsbeauftragten. Auch erinnere er sich gerne an die Zusammenarbeit mit dessen Vorgänger Klaus Eilhoff. Nicht zuletzt beschrieb Wolfgang Leidig auch den tollen Rückhalt in seiner Familie. Mittags oft nicht, abends sehr spät heimkommen, den übervollen Terminkalender — all das müssten die Frau und die Kinder eines Oberbürgermeisters mittragen. „Wir sind Gmünder und werden weiter hier gerne leben und freuen uns darauf“, fügte Oberbürgermeister Leidig hinzu. Letzter Wunsch in Leidigs Abschiedsrede: „Möge Gmünd für alle Einwohner eine gute und beständige Heimat sein!“

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