Konvent der evangelischen Pfarrer und Pfarrerinnen in Lorch
„Häusliche Gewalt“ war das Thema des diesjährigen Konvents der evangelischen Pfarrerinnen und Pfarrer des Kirchenbezirkes Schwäbisch Gmünd. Er fand in Lorch statt.
Mittwoch, 22. Juli 2009
Rems-Zeitung, Redaktion
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LORCH (pm). Auf der dreitägigen Tagung im Waldheim Lorch ging es darum, Symptome und Hinweise auf Gewalt in der Familie zu sehen und mögliche Hilfestellungen bieten zu können. Denn es gehört zum amtlichen Auftrag der Pfarreien dazu, Menschen in Situationen von Gewalt zu begleiten, Hilfe anzubieten und neue Hoffnung aufzuzeigen. Ob im Kindergarten, in der Schule, im Konfirmandenunterricht oder in der Arbeit mit Erwachsenen: Pfarrerinnen und Pfarrer haben Kontakt zu Menschen, und so auch zu Menschen, die psychische, körperliche oder sexuelle Gewalt erfahren. Das Seelsorgegeheimnis der Pfarrerinnen und Pfarrer kann ein erster Schritt sein, sowohl für Opfer, als auch für Täter, die Gewaltspirale zu durchbrechen. Auf der Tagung anwesend waren bei einem Podiumsgespräch fünf Fachleute zum Thema „Häusliche Gewalt“ aus Schwäbisch Gmünd und dem Ostalbkreis. Rechtsanwältin Eva Tschirren-Necker verwies darauf, dass rechtlicher Beistand für Opfer wichtig und dringend geboten sei. Für die Anwaltskosten, die oft eine Hürde darstellen, gebe es finanzielle Hilfen. Michael Schlipf von der Polizei Schwäbisch Gmünd und Frau Ingrid Schröder vom Landratsamt Ostalbkreis stellten das Verfahren des „Platzverweis“ für Täter, das umfangreiche Beratungsangebot für Opfer und Therapiemöglichkeiten für Täter vor. Roland Schlipf vom Jugendamt vertrat die Sicht von Kindern und Jugendlichen, die selbst Gewalt erfahren, oder Gewalt unter den Eltern miterleben müssen. Helga Röger-Schnell vom Verein Frauen helfen Frauen, stellte ihr Beratungsangebot vor und zeigte auf, dass Frauen in Gewaltsituationen schnell geholfen werden müsse. Sie bat die Pfarrer(innen) des Kirchenbezirkes offen für die Anliegen von Menschen zu sein, die Gewalt erfahren, und ihnen Mut zu machen, ein „Leben ohne Gewalt“ zu wagen.
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