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Nachrichten Schwäbisch Gmünd

Ab Montag fahren drei Monate lang kein Züge mehr zwischen Gmünd und Schorndorf

Am Montag in aller Frühe fahren erstmals nach drei Monaten wieder Züge zwischen Gmünd und Aalen. Gleichzeitig wird dann allerdings die Strecke zwischen Gmünd und Schorndorf komplett gesperrt. Bis zu 6000 Reisende pro Tag müssen auf Busse zurückgreifen und längere Fahrtzeit in Kauf nehmen.

Donnerstag, 23. Juli 2009
Rems-Zeitung, Redaktion
2 Minuten 15 Sekunden Lesedauer

SCHWÄBISCH GMÜND. Wenn alles vorbei ist, am 15. Oktober, wird die Remsbahn komplett saniert und modernisiert sein. Bis dahin lässt die Bahn ihre eigenen sowie zusätzlich angemieteten Busse mehr als 1,2 Millionen Kilometer fahren, um die wegfallenden Zugverbindungen zu ersetzen. Das Ganze ist eine logistische Herausforderung, die ihresgleichen sucht. Bislang lief alles gut, in einer Pressekonferenz wurde gestern aber auch deutlich, dass die Strecke zwischen Gmünd und Schorndorf von sehr viel mehr Reisenden genutzt wird, die schwierigste Aufgabe also noch ansteht.
Wilfried Staudacher, Sprecher der Regional Bus Stuttgart, erklärte, dass der erste Abschnitt der Remsbahnsanierung am Sonntag planmäßig beendet wird, auch seien keine Pleiten, Pech und Pannen zu melden. Selbst der Schienenersatzverkehr sei mit keinen größeren Problemen verbunden gewesen, insbesondere weil die Stadt Schwäbisch Gmünd sehr schnell reagiert und durch kleinere Maßnahmen eine zweite Bushaltestelle ermöglicht habe. Vor allem zu Beginn kam es wohl vor, dass Reisende in Aalen ihre Anschlusszüge verpassten, das wurde aber schnell gelöst. Dass alles so hervorragend lief, ist auch darauf zurück zu führen, dass etwa 20 bis 25 Prozent weniger Passagiere als erwartet zu transportieren waren; die im nachhinein unbegründete Angst, sehr viel mehr Zeit auf der Strecke zu lassen, hat offenbar nicht wenige Pendler bewogen, auf Pkw zurückzugreifen.
Am Montag beginnen nun also die Arbeiten zwischen Schorndorf und Gmünd, zudem auf der Riesbahn zwischen Golds–
höfe und Nördlingen. Regionalexpresszüge und Regionalbahnen werden erneut durch Busse ersetzt. Zum Einsatz kommen 15 eigene Gelenkbusse der Regiobus Stuttgart sowie 15 angemietete Busse von Partnerunternehmen. Wilfried Staudacher gibt zu bedenken, dass ein Zustieg nur mit gültigem Fahrausweis möglich ist; ein Verkauf im Bus findet nicht statt. Zwischen Gmünd und Aalen fahren die Züge jetzt im Halbstundentakt, um zu vermeiden, dass in Gmünd allzu lange Wartezeiten entstehen. Der eigentliche Schienenersatzverkehr (SEV) sit auf die Zugfahrten ausgerichtet, so dass in der Regel immer Anschluss besteht. In Schorndorf ist zwischen sieben und elf Minuten auf Zug oder S-​Bahn zu warten, in Gmünd, so die Regiobus-​Vertreter, ist in der Regel nicht länger als sieben Minuten zu warten. Der detaillierte SEV-​Plan findet sich im Internet; entsprechende Broschüren liegen an Bahnhöfen, in Zügen und Bussen aus
Die Grabenstraße in Schorndorf wird für die Dauer der Baumaßnahme zur Einbahnstraße; dadurch ist es möglich dort die Reisenden aus Richtung Stuttgart auf mehrere wartende Busse zu verteilen. Wie bereits auf der Strecke zwischen Gmünd und Aalen wird es wieder grün gekennzeichnete Regiobusse geben, die Lorch, Waldhausen, Plüderhausen und Urbach anfahren, aber auch mit roten SEV-​Schildern versehene Direktbusse, die ohne Halt zwischen den Bahnhöfen Gmünd und Schorndorf pendeln. In Urbach und Plüderhausen werden nicht die Bahnhöfe, sondern die Hauptstraßen angefahren, in Lorch fahren die Busse direkt zum ZOB. Pendlern ebenfalls bereits bekannt sind die „Guides“, also Fahrgastlenker, die den Fahrgästen in Schorndorf und in Gmünd den Weg weisen. .
Insgesamt werden in Rems– und Riesbahn 50 Millionen Euro investiert, rund 68 Kilometer Gleise erneuert, zudem 47 Weichen und einige Durchlässe, Überführungen, Oberleitungen. Das Projekt soll die Strecke Schorndorf-​Nördlingen „fit machen für die Zukunft.“

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