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Mögglinger Altersgenossen, Jahrgang 49/​50, waren kürzlich auf 60er-​Ausflug in Dresden

„Vom Regen in die Sonne“, lautete das Motto der viertägigen Exkursion, welche die Mögglinger 60er vom Jahrgang 49/​50 in die Hauptstadt des Freistaat Sachsen unternommen haben. Für das leibliche Wohl war unterwegs gesorgt.

Freitag, 24. Juli 2009
Rems-Zeitung, Redaktion
3 Minuten Lesedauer

MÖGGLINGEN (pm). Und anlässlich ihres erst kurz zurückliegenden 60. Geburtstages, gab es von Schulkameradin Irmgard einen Sektempfang. In der Porzellanstadt Meißen gab es den ersten optischen Elbkontakt und die Gelegenheit, die weltberühmte Manufaktur oder den gotischen Dom in Augenschein zu nehmen. Der gilt als Seltenheit, ist er doch eine der wenigen Hallenkirchen in der Republik ohne Seitenschiffe. Dank vieler Touristen und einheimischer Besucher ist diese Kirche überdurchschnittlich frequentiert, obwohl sie keine eigene Pfarrgemeinde hat.
Stromaufwärts gings nun dem Ziel entgegen, und weil das Domizil der nächsten drei Nächte rechts der Elbe über Dresden angesiedelt ist, war eine erste Stadtdurchfahrt unumgänglich. Reiseplaner Werner nutzte diese Gelegenheit gerne, auf die vielen städtebaulichen Highlights hinzuweisen, die fast alle auf August den Starken, einen wahrlichen Tausendsassa, zurückzuführen sind. Dass der „Vater“ Dresdens sich dieses Prädikat auf vielfältige Weise verdient hat, wurde der Gruppe eindrücklich und äußerst gekonnt noch am ersten Abend durch seine Mätresse „Gräfin Cosel“ vermittelt. Sie berichtete amüsant von allerlei Kräuterlein und Hilfsmitteln, die schon in damaliger Zeit gerne benutzt wurden, um besser präsent zu sein. Sie bezog auch das Publikum oftmals geschickt in ihr ausschweifendes und trotzdem geschichtlich informatives Repertoire mit ein.
Als am nächsten Morgen eine Urdresdnerin im Bus Platz genommen hatte, spürte die Gruppe schnell, dass sie wohl kaum eine bessere Stadtführerin hätte buchen können. Ihr war keine Gasse zu eng, kein Fahrverbot zu wichtig, als dass sie den AGV-​Driver Erich nicht genau dorthin dirigiert hätte, von wo aus sie den AGV’lern all die interessanten Punkte hätte zeigen und die DDR-​typischen Machenschaften hätte erläutern können.
Dresden in seiner Entstehung, seiner älteren und neueren Geschichte und seinen heutigen Merkmalen, Vorzügen und auch Problemen — alles konnte sie detailliert und kurzweilig übermitteln. Auch die Notwendigkeit der neuen, im Bau befindlichen Elbbrücke, die ja zwischenzeitlich die Aberkennung des besucherträchtigen Titels „Weltkultererbe“ im Schlepptau hat, wurde mit klaren Worten bedacht. Dass das überlastete Pendant „Blaues Wunder“ diese alternative Elbquerung braucht, durfte die Gruppe mehrfach im Stau erfahren. Neben allen bekannten Sehenswürdigkeiten Dresdens lenkte sie die Aufmerksamkeit auch auf die kleinen Perlen dieser Stadt, beispielsweise den historischen Milchladen direkt neben dem weltbesten, sortierten Senflädle. Anschließend blieb noch Zeit, die „erfahrenen“ Eindrücke in eigener Regie zu vertiefen. Allein der „Fürstenzug“, das riesige Kachelgemälde an einer Häuserfassade entlang oder die aufwändig wiederhergestellte Frauenkirche hätten eine intensivere Betrachtung verdient gehabt.
Eine der jüngsten Attraktionen dieser Stadt, das Panometer im halb verfallenen Gaswerk, versetzt den Besucher in die Epoche August des Starken. Eindrucksvoll das Rundbild der gesamten damaligen Siedlung, durch drei Etagen wirkt die naturgetreue Aufmachung aus den Perspektiven Straßenniveau, Ebene der bewohnten Häuser sowie aus Sicht eines Stadttürmers. Der wechselnde Tagesverlauf, akustische Einspielungen wie Nachtwächter, Handwerkergeräusch, Tierstimmen lassen das Geschehen in der Stadt authentisch erscheinen, selbst ein Gewitter zieht am Horizont herauf. Der Abend war der vermeintliche Höhepunkt dieser Fahrt, das eigentliche 60er Fest. Nach den unvergesslichen 30er, 40er und 50er Festen wurde heuer erstmalig in der Vereinsgeschichte fern von Möggling–
en gefeiert. In entspannter Atmosphäre ergab sich ein wundervoller Abend, ausschließlich von eigenen Kräften und Künstlern gestaltet. Ein Paar entführte so gekonnt in die Welt der Illusionen, dass ihre Tricks, so sehr man sich auch bemühte, nicht entlarvt werden konnten.
Und wer Stars wie Margit Sponheimer, Heino, Johnny Cash in seinen Reihen weiß, und wer dann noch einen musikverrückten Gitarristen als Vorstand hat, der kann sich alle Gagen sparen; selbst die widrigsten Bühnenverhältnisse konnten der Lagerfeuerromantik des AGV-​Festes keinen Abbruch tun.
Am nächsten Tag wurde der im Hafen von Pirna geankerte Elbraddampfer geentert. Stromaufwärts ging es durch das erfreulich unverbaute Elbtal, vorbei an der Bastei, dem Wahrzeichen der Sächsischen Schweiz bis nach Königstein. Hoch zur Feste gleichen Namens, einem Verteidigungsbollwerk welches sich über die gesamte Kuppe des nicht gerade knapp bemessenen Berges erstreckt. Eine Burg als kleine Stadt für sich, uneinnehmbar für jeglichen Feind, dessen Aufmarsch eh schon tagelang beäugt werden konnte.
Zurück ging es per Bus zur schon genannten Felsformation Bastei mit Blick zurück zur Feste Königstein und auf die Elbe, welche man morgens befahren hatte. Weitere Höhepunkte waren der Besuch von Schloss Pillnitz mit dem weitläufigen Garten und den 250 Jahre alten japanischen Kamelien, ein Nachtbummel durch Dresden und auf dem Rückweg ein Besuch der Augustusburg.

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