Handball, 20. Löwen-Turnier
Über drei Tage hieß es auf dem Lorcher Schäfersfeld „Handball total“. Beim 20. Lorcher Löwenturnier beteiligten sich über 200 Mannschaften — eine tolle Organisation, die nichts zu wünschen übrig ließ und am Samstag dann, mit einem 20-minütigen Feuerwerk, ein Highlight als Zugabe parat hatte. Die Herren des TSV Alfdorf sicherten sich den Turniersieg. Von Axel Emele und Giovanni Deriu
Montag, 27. Juli 2009
Rems-Zeitung, Redaktion
3 Minuten Lesedauer
Teilweise überraschende Ergebnisse gab es bei den Herren: Am Samstag wusste das Team „GEK Heller Wahnsinn“ um die Alfdorfer Brüder Jochen und Ralph Heller voll zu überzeugen und demonstrierte nachhaltig, dass sie nicht nur zum Vergnügen angereist waren. Am Sonntag dann war für Heller & Co. allerdings im Viertelfinale Schluss, als sich das Team den Gegnern aus Leonberg geschlagen geben musste. Aber auch die Teams aus Alfdorf, Titelverteidiger Wißgoldingen sowie Gastgeber Lorch konnten überzeugen und zogen schließlich in die Halbfinals ein. Und die Wißgoldinger kamen so gesehen mit ihrem Understatement wirklich sehr weit. Irgendwie nahm das Team das Turnier unernst ernst. Wißgoldingens Nummer zwei, Dennis Helmer, der Rückraumspieler gab die Marschroute des Teams so an: „Im Vordergrund stehen der Spaß und ein bisschen Party machen“, sein Sportsfreund aus der Mannschaft, Thomas Dangelmaier, pflichtete bei: „Die Vorbereitung soll ja auch Spaß machen“, man dürfe nicht alles so ernst nehmen. Dafür schlugen sie wenig später die Eislinger umso klarer mit 11:6 im Viertelfinale. Die Lorcher zogen ins Halbfinale ein, nachdem sie das Team aus Nebringen/Reuster 13:8 schlugen. Und die Reustener (aus dem Raum Herrenberg) nahmen ihren Auftritt nun wirklich nur an der Theke des Turnier-Ausschanks „bierernst“ – wie im Jahr zuvor. Denn da waren die Reustener Spieler von einer Lorcher Barfrau so angetan, dass die Lorcherin auf den Shirts der Spieler aus der Umgebung Herrenbergs landete. Eine Hommage an die ehrenamtliche Barfrau „Carmen Sauter“. Und auf den Trikots stand originell beflockt: „Die Carmen war o.k.“, und das nun wirklich Schwarz auf Weiß. Wie es dazu kam? Nun, drucksten die Handballer erst herum, die Barfrau hatte es eben drauf gehabt („sich nicht dumm anmachen zu lassen – schlagfertig sei sie“). Und auf der Heimfahrt tönte dann das Lied „Carmen suchen“ aus dem Radio, oder so ähnlich. Die Mordsgaudi war gelungen. Darüber konnte denn auch der TSV-Jugendcoach Zlatko Sos schmunzeln, der unter anderem als „Bar-Manager“ im Einsatz war. „Ja, die Carmen, die zeigt jedem die Grenzen schnell auf“, das käme an, wenn die Regeln höflich aufgezeigt würden, so Sos. Seine B-Jugend wurde übrigens dritter, aber das, so Sos, „war Nebensache“.
Er runzelte dann aber doch die Stirn, und äußerte ähnliche Bedenken wie Claudia Lustig aus dem TSV-Organisations-Team um Abteilungsleiter Bernd Ermer, dass nämlich immer weniger eingenommen werde, weil viele Teams ihre eigene „Rundum-Verpflegung“ mit brächten. Es werde somit im Festzelt selbst weniger konsumiert – aber dennoch, würden einige Jugendliche schon „so viel vorglühen“, dass sie dann auch noch pampig werden, so Zlatko Sos. Kopfschütteln darüber, und vor allem über die Betreuer dieser Teams. Beim TSV Lorch, so Claudia Lustig und Bernd Ermer wolle man erst bilanzieren, und die Nachbesprechung des Löwen-Turniers abwarten. Möglicherweise wäre die Fortsetzung des Turniers „schon in Gefahr“. Abwarten. Rund 2000 Gäste wurden durch das TSV-“Orga“-Team bestens betreut, alle verlief „soweit harmonisch“, beteuerten (fast) alle.
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