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Landeskinder-​Turnfest: Die STB-​Jugend als Party-​Schmeißer

Das Landeskinderturnfest war eine einzige Party, und so sollte es auch sein. Nach der (ersten) Turni-​Gala in der Großsporthalle wanderten die meisten Jugend-​Teams geschlossen zur Turni-​Party auf der Bühne vor dem Rathaus. Es wurde getanzt, dass die Fetzen flogen. Die Kleinsten ganz groß. Von Giovanni Deriu

Montag, 27. Juli 2009
Rems-Zeitung, Redaktion
2 Minuten 45 Sekunden Lesedauer

Kein Wunder, dass am anderen Morgen, sonntags in der Früh, um Viertel vor Neun, dafür umso weniger Kinder beim angedachten ökumenischen Gottesdienst vorbei schauten. Tobte einen Abend zuvor noch – entschuldigt die Bezeichnung – der „Papst im Kettenhemd“, traf dann morgens „nur“ ein kleiner wacher „Überbleibsel“ unermüdlicher Turner mit ihren Trainern ein. Nichtsdestotrotz freute sich Pfarrer Matthias Plocher sehr über das Kommen der rund 80 Nachwuchsturner samt ihrer Betreuer. Der Gottesdienst startete just zum Zeitpunkt, als sich wohl einige andere Teams gerade den Mund vom Frühstück abwischten, oder bereits, wie von Silke Weihing, der Pastoralreferentin vermutet, auf dem Weg zu weiteren Abschluss-​Wettkämpfen unterwegs waren.
Jedenfalls machte es die bunte Mischung in Gmünd, dass an einen Gottesdienst gedacht wurde, lobten denn auch Pfarrer Plocher von der Augustinus-​Kirchengemeinde und die Pastoralreferentin. Aber einen Abend zuvor, gab es kein Halten mehr. Die Bühne bebte, heißer Tanzrhythmus belebte den Rathausplatz, durch Musik, die von den Teilnehmern über den STB per Stimmzetteln gewünscht wurde. Nichts wurde quasi dem Zufall überlassen, und so tanzten die Jungturner (im Alter zwischen acht und 16) ausgelassen auf der Bühne zu ihren Chart-​Hoppern. Moderator Uwe Scholz, der Marketing-​Leiter des WLSB, aber erfahren was die Organisation und Moderation beim STB betrifft, und beileibe nicht auf seiner ersten „Party“ zugegen, war von der Stimmung angetan: „Alles perfekt organisiert hier in Gmünd.“ Natürlich habe das Wetter für eine gelungene Veranstaltung, besonders für eine Party mit „Sommer-​Feeling“ gesorgt. Auch Isabelle Lamsfuß, die hauptamtliche Jugendreferentin des STB lobte die Veranstaltung, und sah in der Party am Abend (absolut Jugendfrei von 19.30 bis 21 Uhr) einen „absoluten Selbstläufer“. Auf der Bühne die Kids vereint nebeneinander tanzend, und unten schunkelten oder tanzten die Trainer und Übungsleiterinnen im Takt. So ein Rahmenprogramm entschädigte für viele Wartezeiten, vor den „Mitmach-​Spielen“, und Sport-​Disziplinen im Stadion. Wer ein Haar in der Suppe finden wollte, konnte dies auch. Kritische Stimmen bemängelten die „lange Wartezeiten beim Springen“, wie die Trainerin Miriam Wieschalla vom TV Edingen, bei Heidelberg, ein bisschen kritisierte – ihre Turnerinnen pflichteten ihr bei, wie Franziska Joachim: „Die Absprung-​Markierung beim Springen war nicht so klar“, die Helfer hätten es nicht so genau genommen. Gleiche Stimmen waren von der Betreuern des TV Schniesheim und – vom TSV Böbingen zu hören. Die Trainerinnen Sandra und Sarah Gold meinten, die Kinder hätten schon „sehr, sehr lange“ anstehen müssen. Da mussten sie nicht nur als Trainerinnen, sondern auch als Pädagogen und Motivationskünstler ihr Talent aufweisen. Aber die Golds hielten fest: „Es ist nicht einfach, eine solche Veranstaltung zu stemmen. Hut ab, das Rahmenprogramm passt.“ Und auch die Böbinger Turner übernachteten mit anderen Kindern in der Schule. Sarah Gold: „Entweder macht man alles mit, oder nichts…“ Dem jungen Marvin Kunze und seinen Kameraden (TV Lindach) hat alles Spaß gemacht: „Es war einfach super.“ Und darum ging es ja auch – ums Dabeisein, um das Miteinander auf solch einem Event.
Das kam dann auch im Gottesdienst mit Pfarrer Plocher sehr gut rüber. Zwei Buben spielten einen selbst kreierten Dialog, wie er aber bestimmt oft schon vorgekommen ist. Der eine ist traurig über seinen zweiten Platz, sein Gegenüber dafür freute sich über seine Bronze-​Medaille. Pfarrer Plocher stellte dann schon die Frage nach dem „halb vollen und halb leeren Glas“ ins Publikum der Morgenandacht. Klar, der Zweitplatzierte sah nur noch den ersten und Besten vor sich, der Drittplatzierte freute sich über seine Bronze-​Medaille, weil hinter ihm neben dem Vierten noch viele, viele andere Sportler landeten. Pfarrer Plocher sang und animierte das Publikum, und nach dem gemeinsamen „Vater-​unser“, segnete er die Sportler und ihre Begleiter „auf Euren und unseren weiteren Weg“. Ganz sicher, denken die, die mit dabei waren, gern an diese sportlich gehaltene Andacht. Die Messe gab der Veranstaltung einen zusätzlichen Sinn.

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