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Nachrichten Schwäbisch Gmünd

Mobile Jugendarbeit mit Rauchbeinschülern unterwegs: Abenteuer „kickformore“-Festival

Boxweltmeister Axel Schulz interviewt, Aldo aus Paraguay wieder getroffen und dann auch noch beinahe das internationale Turnier gewonnen: Hinter einigen Rauchbeinschülern, die mit der Mobilen Jugendarbeit am kickformore-​Festival teilnahmen, liegt ein intensives, erfahrungsreiches Wochenende.

Montag, 27. Juli 2009
Rems-Zeitung, Redaktion
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SCHWÄBISCH GMÜND (rz). Mehrere Wochen bereitete das Jugendkompetenzteam des Projektes „kickformore“ gemeinsam mit der Mobilen Jugendarbeit ihre Teilnahme am Festival in Ostfildern vor. Das Festival wurde vollständig von Jugendlichen aus verschiedenen Standorten in Baden-​Württemberg organisiert. Für das Festival hatte das Gmünder Team um Meltem, Selim, Emrah, Beyza und die beiden Esras die besondere Aufgabe der Dokumentation übernommen. Dazu mussten im Vorfeld Kameraeinstellungen geübt, die Abläufe mit den anderen Standorten koordiniert oder aber Interviewfragen ausgearbeitet und auf Englisch und Spanisch übersetzt werden.
Gut gerüstet und voller Vorfreude kam das Team auf dem Gelände des Festivals an und traf gleich auf Aldo, den Koordinator des Jugendkompetenzteams im Partnerprojekt aus Paraguay, der das Gmünder Team bereits im vergangenen Winter besucht hatte. Zahlreiche gemeinsame Spiele erleichterte die Kontaktaufnahme zu den Jugendlichen aus den anderen kickformore-​Standorten und den internationalen Gästen aus Afrika und Südamerika, die vom Verein „kickfair“ nach Ostfildern eingeladen waren. Am folgenden Tag, nachdem die Spielfelder aufgebaut und die Kameras in Position gebracht waren, ging das Straßenfußballturnier los. Straßenfußball heißt Spielen mit besonderen Regeln. Mädchen müssen mitspielen und Tore schießen. „Mädchen bekommen dadurch eine wichtige Rolle im Spiel, die von den Jungs schnell respektiert wird“, so Tanja Rost von der Mobilen Jugendarbeit.
Eine weitere Besonderheit ist, dass vor dem Spiel, begleitet von Teamern, zusätzliche Fairplay Regeln ausgemacht werden. Deren Einhaltung wird nach dem Spiel in der Dialogzone bewertet.
„Dieses gemeinsame Aushandeln von Regeln ist ein Sinnbild für Demokratielernen und faires Verhalten untereinander“ so Jürgen Werner von der Mobilen Jugendarbeit, der gemeinsam mit Tanja Rost das Gmünder Jugendkompetenzteam betreut. Wie sehr diese Form des Fußballs Spaß macht, zeigte das leidenschaftliche Spiel der Mannschaften. Das Gmünder Team bestach dabei durch faires Spiel und viele Tore, verpasste am Ende äußerst knapp den Turniersieg. Zwischen den Spielen blieb noch Zeit für die Dokumentationsaufträge, und als der frühere Boxweltmeister Axel Schulz, der als Repräsentant der Laureus Sportstiftung das Turnier besuchte, für einen Moment frei war, wurde er von den jungen Gmündern „geschnappt“ und für ein lockeres Interview „verhaftet“. Das vom Innenminister Dr. Wolfgang Schäuble unterstützte Turnier wurde von allen Beteiligten als voller Erfolg gewertet. Nach zwei sehr ereignisreichen Tagen reiste das Team erschöpft nach Hause, nicht ohne eigene Turniere in Gmünd zu planen.
Das Projekt kickformore läuft seit einem Jahr als Kooperationsprojekt der Mobilen Jugendarbeit, dem Jugendhaus und der Rauchbeinschule in Schwäbisch Gmünd. „Mit derartigen Projekten ist eine nachhaltige Förderung der Schüler, auch im Sinne einer funktionierenden Gewaltprävention, möglich“, so Klaus Dengler, Schulleiter der Rauchbeinschule. Das Projekt ist Teil des städtischen Präventionskonzeptes und wird von Bürgermeister Dr. Joachim Bläse als Schirmherr, auch im kommenden Schuljahr, aktiv unterstützt. Weitere Informationen zur Spielmethode und zum Festival finden sich unter: www​.kick​for​more​.org und www​.kick​fair​.org.

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