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Nachrichten Schwäbisch Gmünd

Oberbürgermeister Richard Arnold ist voller Zuversicht

Richtig euphorisch waren die Worte, die Oberbürgermeister Richard Arnold bei seiner Amtseinführung an das Publikum richtete. „Gerne biete ich Ihnen an, dass Sie einfach da bleiben und Ihren Urlaub hier bei uns fortsetzen“, animierte er den anwesenden Minister Rech, noch ein Weilchen in Schwäbisch Gmünd zu bleiben. Von Nicole Beuther

Freitag, 31. Juli 2009
Rems-Zeitung, Redaktion
2 Minuten 55 Sekunden Lesedauer

SCHWÄBISCH GMÜND. Heribert Rech nämlich hatte eigens für die gestrige Veranstaltung seinen Urlaub unterbrochen. „1000 Jahre Geschichte und Kultur in einer Stunde für Eilige oder in einer Woche für Ausdauernde“ machte Richard Arnold die Stauferstadt allen Auswärtigen schmackhaft.
Wie sehr die Stadt geschätzt werde, zeige die Anwesenheit der Herzogin Diane von Württemberg und des Herzogs Eberhard von Württemberg sowie der Botschafterin Paraguays in Berlin, Liliane de Wenger. Der Oberbürgermeister bedankte sich bei Herzogin Diane, die sich beim mittäglichen Spaziergang auf den Salvator spontan bereit erklärt hatte, mit einer Spende die Felsenkirche zu unterstützen.
An alle Anwesenden gerichtet, sagte Arnold: „Ich freue mich, dass Sie alle gekommen sind und hoffe, dass Sie mich — den Neuling — zügig in Ihren Kreis aufnehmen werden.“
Ins Schwärmen kam der OB, als er von der Schriftstellerin Ricarda Huch erzählte. Diese habe einst von den hübschen Gmünder Mädchen erzählt, „auf deren Aussehen wohl die Schönheit unserer Heimat abgefärbt hat“. Damals, in den 20er Jahren des vergangenen Jahrhunderts, habe Gmünd eine besondere Stellung im süddeutschen Raum gehabt. Inzwischen jedoch hätten die Menschen das Gefühl eines schleichenden Kompetenzverlustes jener „Perle im Remstal“. Schwäbisch Gmünd habe an Unverwechselbarkeit und an Identität verloren. Es gelte, dies zu stoppen. Mit ganzer Kraft, mit vollem Herzen, mit Mut, Augenmaß und mit viel Freude werde er sich den folgenden Aufgaben widmen.
Gleich in den ersten Wochen wolle er eine detaillierte und exakte Übersicht zur Haushaltslage vorlegen, „damit wir genau wissen, woran wir sind“. „Ich werde dann sofort die erforderlichen Maßnahmen einleiten, damit wir die Entwicklung unter Kontrolle bekommen“, versprach der Oberbürgermeister, der zugleich mutmachende Worte an das Publikum richtete: „Wir Gmünderinnen und Gmünder waren immer dann gut, wenn die Zeiten schlecht waren.“
Viel Applaus bekam Richard Arnold für den Vorschlag, den Bürgern die städtischen Parkplätze samstags kostenfrei zur Verfügung stellen zu wollen. Auch die Busunternehmen möchte er bei dieser innerstädtischen Konjunkturmaßnahme mit ins Boot holen. Er wolle erreichen, dass diese an solchen Samstagen (Ladenöffnungszeiten bis 16 Uhr) günstigere Fahrscheintarife anbieten. Fest im Blick habe er auch die Aufwertung von Gmünd als Einkaufsstadt; er nannte die Bocksgasse mit einer Wiederbelebung des Parlermarkts und die Ledergasse mit Einkaufszentrum.
Als „strategisch wichtiges und unverrückbares Ziel unserer Stadt“ hält er die Vorbereitung und Durchführung der Landesgartenschau 2014. Hier sei es wichtig, die Ideen der Bürgerinnen und Bürger miteinzubeziehen. Bis zum Jahresende müssten die Weichen gestellt sein; „das gilt sowohl für die Gestaltung des Bahnhofsvorplatzes als auch für die Verkehrsführung in der Stadt insgesamt“. Es sei wichtig, hier nochmals mit Experten nachzusitzen und nachzudenken.
Als eine besondere Herausforderung und Mission sieht Oberbürgermeister Arnold die Aufgabe, eine Gemeinschaft herzustellen. Es sei wichtig, zu den Gmündern mit Migrationshintergrund vertrauensvolle Beziehungen aufzubauen, „nicht über Vertragstexte und von Buchstaben zu Buchstaben, sondern von Mensch zu Mensch“. Auch sprach er sich dafür aus, die Aktivitäten der Vereine zu stärken.
Hellhörigkeit und Sensibilität forderte er bei Standortverlagerungen von Firmen und der Zusammenlegung von Einrichtungen. Ein schwieriges, aber nicht chancenloses Ziel nannte er den Wunsch, eine Art Kreativzentrum für Zukunft und Medien in Schwäbisch Gmünd entstehen zu lassen und bei der nicht immer vorhandenen Sicherheit in der Gmünder Innenstadt, sei es wichtig, dem Missstand mit einer lebendigen, von vielen Menschen besuchten, aufgeweckten und bewegten Stadt entgegenzuwirken. Insgesamt seien es keine einfachen Entscheidungen, die jetzt getroffen werden müssten.
Für ihn habe es nach der Wahl am 10. Mai nicht nur einfache Zeiten gegeben. „In manch wacher Stunde in der Nacht ringt man mit diesen Herausforderungen“, gab er Einblick in seine Gefühlswelt. Da tue es gut, Menschen um sich zu wissen, die diesen Weg mit einem gehen, die einem Mut und Zuversicht zusprechen. Hier dankte Arnold vor allem seinem Partner und seiner Familie. Mut, Freude und Spaß am neuen Amt, Zuversicht und Optimismus habe er vor allem deshalb, weil er wisse, dass er in diesem Amt nicht alleine stehe, sondern auf engagierte Menschen in ganz Gmünd setzen könne.

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