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Nachrichten Schwäbisch Gmünd

Mit Umzug und ökumenischen Gottesdienst feierten die Siebziger ihr Jahrgangsfest

Das Wetter meinte es gut, und so konnten die 64 Altersgenossinnen und –genossen munter fürbass durch die Straßen schreiten und mit ihrem Festzug viele Zuschauer erfreuen, die sie mit Blumen in hohem Maße zu ihrem Siebzigerfest bedachten.

Montag, 06. Juli 2009
Rems-Zeitung, Redaktion
2 Minuten 21 Sekunden Lesedauer

SCHWÄBISCH GMÜND (kos). Begonnen hatte das Fest des Jahrgangs 1939 schon am Donnerstag mit einem ökumenischen Festgottesdienst in der Augustinuskirche mit dem evangelischen Dekan Nau und dem stellv. Katholischen Dekan Johannes Waldenmaier und dem sich anschließenden Begrüßungsabend.
Am Samstagmorgen bewegte sich dann der Festzug durch die Stadt, wo er am Johannisturm Halt machte. Dort erklang von oben das Aloislelied, und nachdem die Böller wieder geknallt hatten, zog der Zug weiter. Vorneweg der MV Stadtkapelle, der viele Kinder und der gutbesetzte Gamundia-​Express folgten. Kinder ließen sich in Seifenkisten von zwei Quads ziehen, andere hatten sich zur Feier des Tages in schöne Kostüme gekleidet. Hübsch zu schauen war dann auch die Tanzgarde des Karnevalsvereins aus Herlikofen. Für die Musik sorgten auch die Kolpingkapelle und der Musikverein Bettringen. Ein Oldtimer, Baujahr 1939, bildete den Schluss, und er war genau so gut erhalten, wie die Altersgenossen selbst, die für alle sichtbar feststellten, dass sie keine Siebzig sind, sondern höchstens 39 plus 31.
Im Heiligkreuzmünster wurden die Altersgenossen dann von Stephan Beck mit schönem Orgelspiel zu einem ökumenischen Gottesdienst mit Pfarrer Plocher und Pfarrer Waldenmaier empfangen, zu dessen musikalischer Gestaltung auf feine Weise auch der Männerchor Cantate Domino beitrug. Zum Gottesdienst begrüßte sie Pfarrer Waldenmaier mit dem Wunsch, dass man in der Kirche nun bedenken möge, was die Zeit wertvoll macht. Nach dem Chorvortrag „Nutze die Zeit“ hielt Pfarrer Plocher das Eingangsgebet. Nach dem die Gemeinde „Meine Zeit steht in deinen Händen“ und Cantate Domino „Gott der Herr der Zeiten“ gesungen hatten, hielt Pfarrer Waldenmaier nach der Lesung, in der es hieß, dass alles seine Stunde habe, eine einprägsame Predigt, in der er auf das Thema der Lesung einging. Alles habe seine Zeit, das Auf und Ab des Lebens und die Freude und das Leid. Die Zeit sei mit einem unerbittlichen Vorausschreiten verbunden. Sie lasse auch zurückblicken auf die Etappen des Lebenswegs, so bei den Siebzigern mit dem Krieg und dem Kriegsende, die sie eben noch mitbekommen hätten, auf die Zeit des Friedens und des technischen Fortschritts. Dabei hätten sie sich immer wieder neu einbringen müssen. Heute aber seien sie gelassener und erfahrener. Es komme im Leben auf die Stunde an, egal, was man mache. Zwei Chancen gebe es: entweder die Zeit zu nutzen oder auch nicht. Und alles sei verbunden im Meer der dahin wogenden Zeit, in der das Leben weiter gehe und es keine Ausstiegsmöglichkeit gebe. Doch die Bibel, so Pfarrer Waldenmaier, kenne den Ausweg aus der Zeit. Es sei die Ewigkeit, in die alles hinein gelegt sei, ohne dass der Mensch dies alles erfassen könne. Dies veranschaulichte der Prediger durch ein Rätsel des Schriftstellers Michael Ende von der Zukunft, der Vergangenheit und der Gegenwart, die in der Zeit und der Welt zu Hause sind. Es gehe in einem gottgegebenen Leben um die Kunst, das Richtige zu tun. Nach dem Gottesdienst zogen die Altersgenossen abermals durch die Straßen und zum Stadtgarten. Dort gab es ein Platzkonzert und das gemeinsame Mittagessen, schließlich der Festabend (siehe auch Seite 15). Heute sind die AGVler nach Sigmaringen unterwegs, wo es eine Stadtführung und eine Schlossbesichtigung gibt, bevor man weiter nach Zwiefalten und zur dortigen Klosterkirche fährt und in Hayingen den Abschluss der festlichen Tage feiert.

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