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Skispringen, B-​Weltcup im slowenischen Kranj

Kevin Horlacher vom Ski-​Club Degenfeld erreichte beim B-​Weltcup der Skispringer – dem sogenannten Continentalcup – im slowenischen Kranj als bester Deutscher den hervorragenden siebten Platz. Christian Ulmer (SC Wiesensteig) kam einmal auf Platz 19. Von Thomas Aubele

Dienstag, 07. Juli 2009
Rems-Zeitung, Redaktion
2 Minuten 48 Sekunden Lesedauer

In Slowenien standen am Wochenende die drei ersten diesjährigen Wettbewerbe um den B-​Weltcup auf dem Programm. Zunächst fand am Freitagabend in Velenje ein Springen von der dortigen Anlage mit einer Schanzengröße von 94 Metern statt. Am Samstag und Sonntag wurden dann in Kranj zwei weitere Springen auf der dortigen Schanze („Hill-​Size“: 109 Meter) durchgeführt. An allen drei Wettkämpfen waren mit Kevin Horlacher und Christian Ulmer zwei Stützpunkt-​Degenfeld-​Athleten am Start.
Für Kevin Horlacher waren es nach seiner langen Zwangspause seit seinem Sturz im Juli 2008 wieder die ersten internationalen Wettbewerbe. In beeindruckender Manier überzeugte er – als hätte er nie pausiert – die Trainer davon, ihn für die B-​Weltcup-​Auftaktveranstaltungen zu nominieren. B-​Kader-​Trainer Stefan Horngacher führte sodann wenige Tage vor den Bewerben in Slowenien noch einen Sprunglehrgang in Villach (Österreich) durch, wo Kevin Horlacher weiter mit ganz ausgezeichneten Sprüngen glänzte.
Der 19-​jährige SCDler freute sich insbesondere auf die Wettbewerbe von Kranj, da er die Anlage besonders mag. Weniger gern dagegen trat er in Velenje an. Hier gelangen ihm in den vergangenen Jahren nie besonders gute Sprünge. Diesmal allerdings hatte es den Eindruck, als käme der zukünftige Sportsoldat, der gerade erst erfolgreich seine Abitursprüfungen absolvierte, mit der Sprungschanze sehr gut zurecht: Im Training sprang er das ein oder andere Mal unter die besten 15. Nicht ganz so glücklich agierte er jedoch im Wettkampf, als er mit 85 Metern und Rang 35 den Finaldurchgang nur um Haaresbreite verfehlte. Christian Ulmer, der sich in den letzten Wochen noch nicht ganz so in der Form des vergangenen Winters präsentierte, kam auf 82 Meter und Platz 49. Das Springen gewann Primoz Pikl (Slowenien) punktgleich gemeinsam mit seinem Landsmann Robert Kranjec.
Bereits schon tags darauf ging es dann nach Kranj. Hier zeigte Kevin Horlacher dann ebenfalls einen ausgezeichneten Trainingssprung. Technisch hatte er mit seinen Sprüngen weniger Schwierigkeiten, allerdings bekam er nunmehr etwas muskuläre Probleme und die lange Trainingspause machte sich jetzt schon sichtlich bemerkbar. Im ersten Wertungsdurchgang flog er auf 97 Meter und erreichte mit Platz 29 den Finaldurchgang. Zwar steigerte er sich im zweiten Versuch auf 99 Meter, büßte aber dennoch einen Platz ein und kam am Ende auf Rang 30. Dies bedeutete aber gleichzeitig seinen ersten B-​Weltcup-​Punkt nach einer langen und schwierigen Zeit. Christian Ulmer flog auf 93 Meter und verfehlte als 48. wiederum den Finaldurchgang. Den Sieg sicherte sich erneut Primoz Pikl vor Robert Kranjec und Marcin Bachleda (aus Polen).
Offenbar tat Kevin Horlacher dann eine Nacht voll Schlaf sehr gut. Beim dritten diesjährigen B-​Weltcup, wieder einen Tag später und neuerlich in Kranj, präsentierte er sich in unglaublicher Form. Obwohl ihn noch am Tag davor Erschöpfung plagte, legte er nunmehr einen Probesprung auf 109,5 Metern hin, der lediglich von Robert Kranjec (111,5 Meter) überboten wurde. Auch im ersten Wertungsdurchgang zeigte der SCDler eine ausgezeichnete Leistung und erreichte wiederum 109,5 Meter. Damit lag er vor Beginn des Finaldurchgangs auf Rang vier!
„Für den zweiten Durchgang hatte ich mir vorgenommen, schön locker zu bleiben, und ich hab an die lange Zeit gedacht, in der ich nicht dabei sein konnte. Ich wollte auf keinen Fall so verkrampfen wie früher oft. Aber offenbar war ich diesmal etwas zu locker …“, kommentierte Horlacher seinen Finalsprung etwas ironisch, den er nunmehr jedoch schon nach 101,5 Metern landete. Am Ende genügte dies aber immer noch für einen enorm starken siebten Platz beim ersten internationalen Auftritt nach der langen Verletzungspause, gleichzeitig als bester deutscher Teilnehmer.
Sehr erfreulich war auch die Leistung von Christian Ulmer. Mit 104 Metern lag er in Durchgang eins zunächst auf dem 19. Platz. Im zweiten Umlauf flog er dann auf 100,5 Meter, wodurch er am Ende seinen Platz verteidigte. Damit war er an diesem Tag – hinter Horlacher und dem Neunten Julian Musiol (SCM Zella-​Mehlis) – drittbester Deutscher. Das Springen gewann Robert Kranjec, der davor schon zu überzeugen wusste.

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