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Nachrichten Schwäbisch Gmünd

Themenstadtführung: „Dominikus bzw. Maria Franziska Debler“

Stadtführungen sind für Geschichtsinteressierte immer etwas ganz besonderes. In Schwäbisch Gmünd fanden im vergangenen Jahr 500 Stadtführungen der Touristik und Marketing GmbH (T & M) statt. Immer mehr werden auch die Themenstadtführungen nachgefragt. Von Nicole Beuther

Donnerstag, 09. Juli 2009
Rems-Zeitung, Redaktion
1 Minute 40 Sekunden Lesedauer

SCHWÄBISCH GMÜND. „Hier ist das Erlebnisgefühl noch stärker“, weiß Manfred Maile, Geschäftsführer von T & M. „Dominikus bzw. Maria Franziska Debler“ heißt die neueste Themenstadtführung. Und diese wird kein geringerer begleiten als der Gmünder Stadtchronist „Dominikus Debler“ bzw. seine Frau „Maria Franziska Debler“ höchstpersönlich. Im wirklichen Leben heißen die Gästeführer Susanne Lutz (Maria Franziska Debler), Birgit Klaus (Maria Franziska Debler) und Günter Haußmann (Dominikus Debler).
Im barocken Gewand werden die Herrschaften die Besucher auf eine Zeitreise durch die Gmünder Innenstadt geleiten. Die Gäste sollen dabei in die Zeit des Barock entführt und in manche Geheimnisse und unterhaltsame Geschichten eingeweiht werden.
Der Gmünder Kaufmann Dominikus Debler lebte von 1756 bis 1836. Dass er ein leidenschaftlicher Geschichtensammler war, sieht man an den über 17 500 großformatigen Seiten, in denen er die Geschehnisse seiner Zeit niedergeschrieben hat. Das Werk umfasst den Zeitraum 1780 bis 1830. „Das ist eine der größten Stadtchroniken Deutschlands“, sagt Werner Debler, der mit Dominikus Debler über zahlreiche Ecken verwandt ist. Freilich nicht ohne Stolz. „Ich war überrascht und erfreut, als ich von dieser Führung erfahren habe“, erzählt der Gmünder. Themenführungen wie diese hätten einen hohen Erinnerungswert. Die Aufschriebe von Dominikus Debler seien als Grundlage einer solchen Stadtführung bestens geeignet.
Schließlich sei er eine reale Persönlichkeit gewesen, ein Zeitzeuge, „der wirklich was weiß“. Auch habe er das geschrieben, was er geglaubt habe, „er hat nicht für den Bürgermeister oder sonst wen geschrieben. Er war ein Bekenner.“ Stadtarchivar Dr. Klaus-​Jürgen Herrmann spricht von einem für die damalige Zeit äußerst wichtigen Zeitgenossen.
Zudem seien die Gästeführer sehr seriös, „das ganze soll ja nicht aufgesetzt sein“ (Walter Debler). Zu der Authentizität der Stadtführer gehöre auch das nötige Wissen, welches vorhanden sei. So seien alle Voraussetzungen gegeben, „das ist etwas, worum uns einige Städte beneiden werden“, glaubt Werner Debler.
Bürgermeister Dr. Joachim Bläse freut sich über die neue Themenstadtführung, die von der Touristik und Marketing GmbH zusammen mit Werner Debler, Stadtarchivar Dr. Klaus-​Jürgen Herrmann und den drei Gästeführern konzipiert wurde. „Wir müssen als Stadt dazu beitragen, dass die Rahmenbedingungen da sind“, so Bläse. „Die Gäste wollen bewusst mehr erfahren, sie wollen die Menschen von damals ‘kennenlernen’.“ Auch könne man den Besuchern qualifiziertes Wissen weitergeben.

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