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Nachrichten Schwäbisch Gmünd

Treue Badegäste im Schießtal vermissen besonders den See, neuerdings auch Massagedüsen

Das Gmünder Freibad ist eine der beliebtesten und schönsten Freizeit-​, Sport– und Wellnesseinrichtungen in der Region. In Schießtalverbundenheit und Sorge beschreiben Stammgäste der Rems-​Zeitung jedoch in jüngster Zeit eine Mängel-​/​Wunschliste.

Montag, 10. August 2009
Rems-Zeitung, Redaktion
1 Minute 56 Sekunden Lesedauer

SCHWÄBISCH GMÜND (hs). So hat der engagierte Freibadgänger und RZ-​Leser Rudolf Sommer unter der gutgemeinten Überschrift „Was es im Städtle sonst noch zu tun gibt“ — auch im Sinne vieler anderer Badegäste — eine Liebeserklärung und zeitliche Gegenüberstellung verfasst. Damals und heute: Immerhin schon 21 Jahre ist es ja her, dass das „neue“ Gmünder Freibad seiner Bestimmung übergeben wurde. Edelstahlbecken, Riesenrutsche, Whirlpool, Strömungskanal, Wärmehalle & Co lösten seinerzeit als Spaßbad das bis dahin eher beschauliche Wald-​, Familien– und Sportbad aus den 50er-​Jahren ab. Der Badesee ist sogar noch älter, entstand bereits vor rund 75 Jahren und trat die Nachfolge für das Freibad im Becherlehental an. Das Freibad ging in der Nachkriegszeit maßgeblich durch tolle Erfolge und Veranstaltungen des Schwimmvereins in die Stadthistorie ein. Unvergessene Originale wie der strenge Bademeister Müller oder Turmspringer „Drops“ leben ebenso in Erinnerungen wie der Meisterschwimmer aus Italien, Carlo Pedersoli, der sich im Schießtal in ein Gmünder Mädel verliebte und später als Bud Spencer Filmgeschichte schreiben sollte. Rudolf Sommer denkt zurück an die Anfangsjahre des modernisierten Freibads. Immerhin war in den 80er-​Jahren ja noch der Badesee nutzbar, heute ist er aus Gründen der Wasserhygiene vom Gesundheitsamt gesperrt. Zum Neubau gehörte auch noch eine dezentrale Dusch– und Toilettenmöglichkeit in Seenähe, günstig platziert auch für die Familien im Bereich des Kinderbeckens. Sehr schade empfinden es viele Badegäste, dass Massagedüsen im großen Nichtschwimmer– und Erlebnisbecken nicht mehr funktionieren. Auch sei der Personaleinsatz offensichtlich so eng kalkuliert, dass es im Schaukasten nicht mal mehr Temperaturangaben gibt. Ebenso sei das Sprungbecken meist gesperrt, so dass sich die übermütigen jungen Leute zum Leidwesen der sportlichen Schwimmer an den Startblöcken im und am großen Becken austoben. Vermisst wird auch der Weg mit Sandsteinplatten und einigen Duschen am See entlang.
Dabei war es vor gut 20 Jahren ja der damalige OB Wolfgang Schuster, der das Schießtalfreibad in „Seebad“ umtaufen, dort sogar einen Rundweg und sogar Sandstrände anlegen wollte. Denn das Freibad in Kombination mit dem See, so unterstrich er, sei doch ein Paradies.
Klaus Arnholdt, Pressesprecher der Stadtverwaltung, bedauert, dass der See nicht mehr den Wasserqualitätsrichtlinien des Gesundheitsamts entspreche. Problem sei der Zu– und Durchlauf des Schießtalbachs, der viel Verunreinigung in den See einbringe. Derzeit unbezahlbar wäre die angedachte Lösung, den Bach zu kanalisieren und ihn am See vorbei zu leiten. Die baulichen Schäden seien bekannt. So müsse das ältere Gebäude beim Kinderbecken, in denen Duschen und Toiletten untergebracht sind, generalsaniert werden; kleine Reparaturen würden sich nicht mehr rechnen. Die Massagedüsen seien wegen Undichtigkeiten von Rohrleitungen im Erdreich abgestellt worden. Beide Sanierungsmaßnahmen könnten mit Rücksicht auf den Badebetrieb nicht während der Saison durchgeführt werden, sondern voraussichtlich im Winterhalbjahr.

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