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Nachrichten Schwäbisch Gmünd

Kulturstaatsminister Bernd Neumann zu Gast in Gmünd

„Staatsbesuch“ in Sachen Kultur gestern in Schwäbisch Gmünd: Auf Einladung des Gmünder Bundestagsabgeordneten Norbert Barthle absolvierte Bernd Neumann in Schwäbisch Gmünd ein dichtgedrängtes Besichtigungs– und Gesprächsprogramm.

Samstag, 15. August 2009
Rems-Zeitung, Redaktion
2 Minuten 25 Sekunden Lesedauer

SCHWÄBISCH GMÜND (hs). Bernd Neumann ist Kulturstaatsminister an der Seite von Bundeskanzlerin Angela Merkel sowie Beauftragter der Bundesregierung für Kultur und Medien. Er kam angesichts der kulturellen Vielfalt und des historischen Reichtums der Stadt Schwäbisch Gmünd aus dem Staunen kaum heraus. Immer wieder hakte er auch nach, weil ihm die eine oder andere Zahl zunächst spanisch vorkam. So beispielsweise, als ihm Oberbürgermeister Richard Arnold erzählte, dass sich allein unter dem Dachverband Musik und Gesang in Schwäbisch Gmünd rund 3500 Kinder, Jugendliche und Erwachsene kulturell engagieren.
Der Tag begann mit einem Besuch in der Hochschule für Gestaltung. Dort wurde der Staatsminister von Rektorin Christina Salerno empfangen. Weiter auf dem Programm standen Besichtigungen der Johanniskirche und des Heilig-​Kreuz-​Münsters. Auch gab es eine Visite im Kulturcaf´e Spielplatz. Es folgte das Kulturzentrum Prediger. Zwischendurch gab es ein Pressegespräch mit allen Beteiligten.
Hochschul-​Rektorin Christina Salerno freute sich, dass sich der Kultusstaatsminister im Rahmen seines Besuches ausführlich der Designerschmiede gewidmet hatte. „Wir machen ja auch zukunftsweisende Dinge und finden uns bei Designprojekten national und international oft unter den Top Ten wieder“, beschrieb sie selbstbewusst. Und erneut traute der Gast seinen Ohren nicht, als er die Zahl von rund 500 Designbüros vernahm, die sich in der Region rund um die Hochschule angesiedelt haben. Neumann stimmte sofort überein: „Design ist eine Zukunftsbranche.“ Was ihn hier in Schwäbisch Gmünd beeindrucke, sei die enge Verbundenheit dieser Hochschule mit der Wirtschaft. Auch Bundestagsabgeordneter Norbert Barthle betonte, dass der Kulturstaatsminister auch in seiner Eigenschaft als Medienbeauftragter sehr gut zu diesem Ort passe. In der Einschätzung waren sich alle einig, dass diese Hochschule auf sehr gute Zukunfts– und Weiterentwicklungschancen zustrebe.
Im weiteren Verlauf des Pressegesprächs zeigte sich der Berliner Gast begeistert angesichts der kulturellen und bauhistorischen Vielfalt, die er hier in Schwäbisch Gmünd höre und sehe. Allein schon die ungewöhnliche Aufreihung so vieler Kirchen und Klöster aus allen Epochen zeuge vom kulturellen Reichtum dieses „Kulturstandorts“. Er rückte ins Bewusstsein, dass die oft gehörte Feststellung, wonach Kultur doch nur Geld koste, unvollständig sei. Es werde verkannt, dass die Kultur einen großen Selbstwert habe. Bis hin zur Entwicklung, dass Kunst und Kreativität einer Stadt ein gewichtiger Standortfaktor durchaus auch für Firmenansiedlungen sei. Und das, was Schwäbisch Gmünd zu bieten habe, müsse sich „in Deutschland keinem gegenüber verstecken“. Diese enorme Vielzahl der Baudenkmäler, dazu sogar das Weltkulturerbe Limes direkt vor der Haustüre! Staatsminister Bernd Neumann kam mächtig ins Schwärmen und sagte, dass sich bei ihm nun Schwäbisch Gmünd sehr eingeprägt habe.
Besonders bewertete er natürlich die Bedeutung des gotischen Heilig-​Kreuz-​Münsters, rückte aber die romanische Johanniskirche in den Vordergrund. Mit 35 0000 Euro trage das Denkmalschutzsonderprogramm und damit der Bund zur Sanierung und Restaurierung bei. Er betrachte die Johanniskirche in Schwäbisch Gmünd als ein Objekt, das über die Grenzen der Region hinaus von nationaler Bedeutung sei und Zeugnis gebe von der Bau– und Sakralkunst vergangener Jahrhunderte. Sichtlich stolz über diese Bewertung zeigte sich natürlich Oberbürgermeister Richard Arnold. Und er beschrieb dem interessiert lauschenden Staatsminister sogleich die zwei Projekte mit historischer Dimension für Gmünd: Die 2012 anstehende 850-​Jahr-​Feier der Stauferstadt und die Landesgartenschau 2014. „Die Stadt rüstet sich derzeit für beide Großereignisse.“ Im Zusammenhang mit den Stadtentwicklungsmaßnahmen deutete Arnold erneut „neue Perspektiven“ für die Hochschule für Gestaltung an. Das „Mutterhaus“ bleibe an der Rektor-​Klaus-​Straße bestehen. Doch der Oberbürgermeister denkt rege über ein „Leuchtturmprojekt“ mit einem neuen Hochschulzweig am Bahnhofsplatz nach.

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