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Sechs junge Leute aus Europa nehmen an einem Workcamp in der Heubacher Kidstown in der Stellung teil

Bryan und Albert arbeiten bei der GOA. Mit Mülltrennung und Co. haben die Jungs ansonsten wenig am Hut, nicht nur, weil sie lediglich bei der Kidstown-​GOA arbeiten, sondern auch, weil es in ihren Heimatländern so etwas wie Mülltrennung nicht gibt. Die beiden sind zwei der sechs Teilnehmer eines Workcamps in Heubach. Von Nicole Beuther

Donnerstag, 20. August 2009
Rems-Zeitung, Redaktion
2 Minuten 22 Sekunden Lesedauer

HEUBACH. Genauer gesagt in der Kidstown, die sich in der Heubacher Stellung befindet. Andreas Dionyssiotis, einer der Hauptorganisatoren der Kinderstadt, hat im April dieses Jahres erstmals von der Gesellschaft IBG (Internationale Begegnung in Gemeinschaftsdiensten) gehört. Dieser gemeinnützige Verein organisiert seit 1965 internationale Gemeinschaftsdienste. IBG hat Partnerorganisationen in über 45 Ländern. Die Teilnahme an einem Workcamp ist in den meisten europäischen Ländern, in Nord– und Lateinamerika sowie in vielen asiatischen Ländern möglich. Amélie (Frankreich), Iwana (Slowakei), Hatice (Türkei), Katie (England), Bryan (Frankreich) und Albert (Spanien) haben sich für Deutschland entschieden, genauer gesagt für die Kidstown in Heubach. Eine, wie sie finden, gute Entscheidung. „Das ist eine tolle Idee“, lobt die Französin Amélie das Konzept der Kinderstadt. Und das in perfektem Deutsch. „Hier wird nur Deutsch gesprochen“, erklärt die 26-​jährige Nicole, die zusammen mit der 20-​jährigen Anna die Multi-​Kulti-​Gruppe betreut.
Schon im Vorfeld hatten die beiden Gmünderinnen mit den Teilnehmern Kontakt. Am Anreisetag sei die Spannung groß gewesen, erzählt Nicole. „Ist das eine der Workcamp-​Teilnehmer oder nicht?“ habe sie sich bei einigen Leuten gefragt, die an diesem Tag mit Rucksack auf dem Rücken am Übelmesser vorüber spaziert sind. Das Jugendhaus ist zugleich der Ort, an dem die sechs Workcamp-​Teilnehmer übernachten. Zusammen mit Nicole und Anna, die sich rund um die Uhr um die 18– bis 21-​Jährigen kümmern. „Ohne die beiden Betreuerinnen hätten wir das Ganze gar nicht machen können“, freut sich Dionyssiotis über die tatkräftige Unterstützung.
Nicole und Anna planen auch die Ausflüge, die in der kidstown-​freien Zeit, also meist am Wochenende, unternommen werden. Das, so Nicole, sei auch Sinn und Zweck des Ganzen, „dass alle zusammen sind“. Die 26-​Jährige glaubt, dass der gemeinsame Grundgedanke, an dem Camp teilzunehmen, letztlich auch der Grund dafür sei, dass das Zusammenleben so gut funktioniere.
Der reguläre Arbeitstag beginnt für alle Betreuer um acht Uhr, eine Stunde später treffen die Kinder ein. Und die sind richtig gefordert, müssen sie sich sprachlich doch auf neuem Terrain bewegen und statt schwäbisch hochdeutsch reden. Und rutscht dem einen oder anderen Kind doch mal ein ostalbschwäbisches Wort heraus, dann ist das gar nicht so schlimm. Denn die Gäste aus dem Ausland freuen sich über jede neue Vokabel. „Oschdalb-​Euro“, sagt Katie und grinst. Die Engländerin spricht bereits seit sieben Jahren Deutsch. Die 18-​Jährige kann sich gut vorstellen, später einmal in Deutschland zu studieren. Und vielleicht kommt ja der eine oder andere junge Kidstown-​Bewohner in diesen Tagen auf den Geschmack, eine Fremdsprache zu erlernen. Denn im Multi-​Kulti-​Zelt haben die Kinder die Möglichkeit, spanische, französische, englische, slowakische und türkische Wörter zu lernen. Mal fünf Minuten, manchesmal auch länger dauert der Sprachkurs, der täglich stattfindet. Da kommt es schon mal vor, dass die Workcamp-​Teilnehmer zusammen „Wer wird Millionär?“ auf verschiedenen Sprachen spielen. Neben dem Multi-​Kulti-​Zelt und der GOA-​Geschäftsstelle sind die ausländischen Gäste auch im Kino anzutreffen. In wenigen Tagen heißt es dann Abschied nehmen, von der Kidstown, von Heubach, von Deutschland. Einzig Albert aus Spanien und Katie aus England bleiben noch ein Weilchen, um die Gegend zu erkunden. Und die anderen? „Kann gut sein, dass ich nächstes Jahr wieder komme“, sagt Ivanna aus der Slowakei.

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