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Eine Kinderferien-​Freizeit ganz anderer Art organisiert die Stadt Lorch in Kooperation mit der evangelischen Kirche

Derzeit sind in Lorch nicht nur die Affen los. Für ein buntes wie tierisches Treiben sorgen an die 60 Kinder während der Kinderferien-​Freizeit im evangelischen Waldheim in Lorch. Ganz nah am Trimm-​Dich-​Pfad entsteht nämlich die Arche Noah. Von Giovanni Deriu

Freitag, 21. August 2009
Rems-Zeitung, Redaktion
2 Minuten 29 Sekunden Lesedauer

LORCH. Die Kinder, eingeteilt in fünf Gruppen, halten die Betreuer ganz schön auf Trab. Doch das Betreuer-​Team um die beiden Leiter, Thomas Hägele und Andrea Kaul, nimmt es gern in Kauf – schließlich wurden alle Helfer auch gleich an zwei Wochenenden „gut darauf vorbereitet“, wie Lorchs Jugendreferent Thomas Hägele betont. Hägele und seine Kollegin Kaul (Religionspädagogin und Jugendreferentin der Kirche) legen viel Wert auf eine „Vorbereitung“, denn „improvisieren könne man immer“. Gleich zwei Mal „für jeweils zwei Wochen“ bieten die Stadt Lorch und die evangelische Kirche die Kinderferienfreizeit am evangelischen Waldheim an. Und auch wenn einige Kinder (vielleicht) schon mit den Eltern im Urlaub gewesen sind, eine willkommene Abwechslung bietet diese „einmalige Freizeit“ immer. Sozialpädagoge Thomas Hägele weiß, diese Ferienfreizeit entlaste auch die Eltern, denn viele „sind am Arbeiten“. Jeden Tag von „Acht bis 17 Uhr“ (wobei nicht penibel auf die Uhr geschaut wird) ist die Rasselbande unter Aufsicht. Mit Rundum-​Verpflegung (geliefert von der Metzgerei Paech aus Lorch). Das Küchenpersonal ist auch da. Das kommt bei den Eltern und den Kindern bestens an, denn Hägeles Team beachtet alles – „auch die Kinder mit Allergien“, die eben nicht alles vertragen.
Die christliche wie soziale Komponente kommt während der 14 Tage nie zu kurz, und das sei auch immer das Anliegen Hägeles als Jugendreferent gewesen – deshalb ist er auch „froh“, dass mit Kollegin Andrea Kaul eine Mitarbeiterin der Kirche an Bord ist. So sind denn auch alle Spiele unter dem Motto „Arche Noah“ gestaltet worden. Die Geschichte aus der Bibel kennt nun wirklich „fast jedes Kind“, und sie sei lebendig, und „leicht übertragbar“. Die Kinder gestalteten ihre Tiermasken und „Gewänder“ selbst. Und rund ums Waldheim ist dann auch die ganze Tierwelt vertreten. Die Löwen, Pferde, Esel und Hasen, die Krokodile, aber auch einige Mäuschen (?) sind zu erkennen – und auch ein Floh bekommt seinen Platz. Im Spiel nämlich, als eine Gruppe raten muss, welches Tier eine kleine Teilnehmerin gurgelt. Die kleine Jil hat einen tüchtigen Schluck Sprudel genommen, und gurgelt erst „Chrrraaaf“ – Giraffe? Fast. Affe? „Richtig, aber ihr habt es wohl gehört“, schmunzelt die pädagogische Betreuerin. Danach wird das Wort „Floh“ gegurgelt. Die Kinder haben einen großen Spaß. Kleine Andachten stehen ebenso auf dem Programm, wie am Samstag um 14 Uhr ein Gottesdienst in der Stadtkirche, zu dem auch die Eltern eingeladen sind. Außerdem wird auch „der Held des Tages“ gekürt, erzählt Thomas Hägele. Jeden Tag eine gute Tat, kommt einem in den Sinn. „So ist es“, meint Leiter Hägele, und Moritz Kienzle nickt, er erhielt diesen Titel bereits. Die Krone auf dem Kopf, „ein Doppel-​Hanuta“ und Applaus von allen Kindern – die wetteifern nun untereinander, und helfen sich untereinander. Sozialverhalten spielerisch an die Kinder gebracht. „Uns gefällt es sehr gut. Immer wieder sind neue Spiele dabei“ und Kinder auch, geben Niklas Bopp und Moritz Auskunft. Doch die „Tiere“ schwitzen; was hat Noah wohl vor Jahrtausenden dagegen gemacht?
„Noah“ Hägele hat den Draht zur Freiwilligen Feuerwehr von Lorch. Für den Nachmittag gestern, rückte die Feuerwehr an, zapfte den Hydranten an, und sorgte für Frische und Spaß, mit Wasser aus dem Schlauch wurden die Kinder „bestäubt“. Angesagt hat sich auch Lorchs Bürgermeister Karl Bühler und möchte ein „Sprungtuch“ mitbringen. Jugendreferent Thomas Hägele kratzt sich am Kinn, denkt kurz nach, schmunzelt, und hat auch schon eine Verwendung für das Sprungtuch – die Arche brauche nämlich noch ein Segel.

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