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Handball, Junioren-​Weltmeisterschaft: Mit dem Nachwuchs-​Handballer Kai Häfner hat Gmünd nun einen echten Weltmeister

Als das 17. Weltmeisterschafts-​Finale der Handball-​Junioren in Ägypten abgepfiffen wurde, hatte Deutschlands Handballnachwuchs soeben Geschichte geschrieben. Zum allerersten Mal sicherte sich ein deutsches Junioren-​Team den Titel, und dann auch noch so souverän: mit 32:24 wurden die Dänen besiegt. Mittendrin der Gmünder Leistungsträger Kai Häfner. Von Giovanni Deriu

Samstag, 22. August 2009
Rems-Zeitung, Redaktion
2 Minuten 28 Sekunden Lesedauer

Als der Lufthansa-​Flug LH 583 aus Kairo am Donnerstagabend planmäßig gegen 20.05 Uhr mit dem neuen Weltmeister an Bord landete, warteten auf dem Frankfurter Flughafen bereits etliche DHB-​Funktionäre, Eltern, Verwandte und Freunde – allesamt Fans der deutschen Handball-​Junioren, die in Ägypten wahrlich Geschichte geschrieben haben.
Weltmeister wird man wirklich nicht alle Tage – ein Titel, der die Spieler auf ewig begleiten wird, ein Titel, auf den sich aufbauen lässt. Weltmeister darf sich nun auch Kai Häfner aus Schwäbisch Gmünd nennen, der mit seinem Einsatz und seinen Leistungen maßgeblich zum Titelgewinn beitrug. Einfach „cool“ und großartig sei der Empfang am Frankfurter Airport (Fraport AG) gewesen, teilte uns der frischgebackene Weltmeister, Kai Häfner, gestern Nachmittag mit. Endlich war er im Kreise seiner Familie angekommen, die ihn aber auch in Kairo unterstützt hatte. Kai Häfner wirkte immer noch ein bisschen durch den Wind, was ja auch ganz normal ist. Weltmeister! Dieses Wort sei nach dem grandiosen Finalmatch gegen Dänemark immer und immer wieder gefallen, erzählt Kai Häfner. Gegenseitig beim anschließenden Titel-​Bankett, oder, „normalen Abendessen“, hätten sich die Spieler untereinander quasi immer wieder „anstupfen“ müssen, um sich vom Teamkameraden bestätigen zu lassen, dass alle gemeinsam wirklich „W-​E-​L-​T-​M-​E-​I-​S-​T-​E-​R“ geworden seien, lachte Kai Häfner gestern.
Vor einem Jahr bereits konnte Junior Häfner die Silbermedaille als Vize-​Europameister in Gmünd (gegen die Dänen unterlegen) präsentieren. Alle TSB– und Häfner-​Fans waren damals beim Handball-​Sommercamp in Bettringen „aus dem Häuschen“. Aber jetzt, mit dem WM-​Titel und der Goldmedaille des Wettbewerbs? Halb Schwäbisch Gmünd gratuliert(e). Amtsleiter Helmut Ott beriet sich mit seinem Team und dem OB in der Stadtverwaltung, natürlich gehe so schnell wie möglich „ein Gratulationsschreiben an Kai Häfner und seine Familie hinaus“, bestätigte Helmut Ott. Mehr wollte der Hauptamtsleiter noch nicht verraten – sicher sei, dass die Stadtverwaltung mit OB Richard Arnold und mit der Schul-​und Sportamtsleiterin Karin Schüttler, „bestimmt etwas organisieren“ würde, berichtete Ott.
Wie dem auch sei, natürlich freue sich Kai Häfner auf alles, was nun im Rahmen des Titelgewinns „noch so passiert“. Bisher jedenfalls, komme er sich wie in einem „Film“ vor, gab Häfner zu. Immerhin ein Film, in dem er auch die Hauptrolle mit seinen Kameraden einnahm. Die WM, so Häfner, hatte alles in sich. Das DHB-​Junioren-​Team startete mit einer 24:25-Niederlage gegen Argentinien in den Wettbewerb. Da mussten alle erst einmal „schlucken“. Häfner rückblickend: „Wir wurden gewarnt, und haben sie wohl dennoch unterschätzt.“ Danach aber leistete sich Deutschlands Nachwuchs-​Hoffnung keine Ausrutscher mehr, die Spiele waren immer spannend, gingen manchmal aber auch sehr knapp aus, wie das 29:28 gegen die Hausherren zeigte. Die Ägypter hatten „circa 12 000“ Zuschauer hinter sich. Die Halle in Kairo kochte förmlich, doch das spornte Häfner und seine Kameraden nur noch mehr an. Kann man schon so sehen, meinte Häfner, dass die typisch deutschen Tugenden zu tragen gekommen wären – „nur nicht einschüchtern lassen“, motivierten sich die Spieler. Der 20-​jährige Häfner bleibt auf dem Boden und damit realistisch – natürlich gäbe so ein Titel „viel Rückenwind“, und Motivation, nichtsdestotrotz wolle Häfner, auch wenn er den „Profi-​Status“ langfristig halten sollte, sich nebenbei ein „zweites berufliches Standbein“ aufbauen. In Tübingen ist er an der Uni immatrikuliert, bei Frisch-​Auf steht er im Kader, aber er vergisst nicht, wo der Weg zum WM-​Titel begann. Nämlich in Schwäbisch Gmünd, beim „TSB“, und sein Papa Wolfgang trainierte ihn.

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