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Wo einst die Kochertalbahn „dampfte“ kann man künftig mit einer Draisine Freizeitspaß haben

Am heutigen Donnerstag, 27. August, ab 15 Uhr wird die erste Draisinenbahn in Baden-​Württemberg offiziell eingeweiht.

Donnerstag, 27. August 2009
Rems-Zeitung, Redaktion
1 Minute 44 Sekunden Lesedauer

ABTSGMÜND (pm). Eingeladen sind Vertreter der Landkreise Schwäbisch Hall und Ostalbkreis, der Kommunen und Touristikgemeinschaften. Die Draisinenstrecke verläuft zwischen Sulzbach-​Laufen und Abtsgmünd-​Untergröningen.
Am Freitag und Samstag, 28. und 29. August, steht die Kochertal-​Draisine dann der Öffentlichkeit ab 10 Uhr zum „Schnupperpreis“ zur Verfügung. Es kann zu jeder geraden vollen Stunde nach Untergröningen und zu jeder ungeraden vollen Stunde zurück nach Laufen gefahren werden. Ab Sonntag, 30. August, stehen die offiziell buchbaren Touren zur Verfügung, dabei werden folgende drei Varianten angeboten:
Große Tour: Start zwischen 9.30 und 10 Uhr nach Untergröningen, Rückfahrt zwischen 15 und 15.30 Uhr
In der Ortschaft Untergröningen stehen mehrere Möglichkeiten zur Verfügung, die den Zeitraum bis zur Rückfahrt mühelos ausfüllen.
Kurztour Vormittag: Start zwischen 9.30 und 10 Uhr nach Untergröningen, Rückfahrt zwischen 11 und 11.30 Uhr. In Laufen, Sulzbach und Umgebung stehen ebenfalls mehrere Möglichkeiten zur Verfügung, um den Tag abzurunden.
Schnelle Fahrt: Start zwischen 16.15 und 16.30 Uhr nach Untergröningen, Rückfahrt ab 17.15 Uhr.
Für Draisinenfans oder zum Ausklang eines schönen Ausflugs– oder Urlaubstages. Als Ergänzung zu den Draisinenfahrten kann auch eine Kanutour auf dem Kocher gebucht werden. Die „Obere Kochertalbahn“ war eine 18,5 km lange, eingleisige normalspurige private Nebenbahn, die von der Württembergischen Eisenbahn-​Gesellschaft (WEG) gebaut wurde und am 1. Oktober 1903 in Betrieb ging. Sie zweigte als Stichbahn von der Murrbahn Stuttgart-​Nürnberg in Gaildorf (Haltestelle Gaildorf West) ab und folgte dem Verlauf des Kochers von Gaildorf nach Untergröningen.
Bei den Anliegern war die Bahn als „Kochertal-​Express“ bekannt. Der für den Personenverkehr eingesetzte Schienenbus wurde liebevoll „s’Klepperle“ genannt. Aufgrund erheblicher Infrastrukturmängel wurde der Personenverkehr im Jahr 2001 eingestellt. Der Güterverkehr zum Bahnhof Gaildorf wurde dann im Oktober 2005 endgültig eingestellt. Im Jahr 2007 erfolgte wegen fehlender wirtschaftlicher Perspektiven die Stilllegung und Entwidmung der Strecke. Daraus ergab sich die Idee zur Weiternutzung des bestehenden Bahnkörpers. Insbesondere die Gegebenheiten durch Radweg, Fluss und Schiene im idyllischen Kochertal sowie die im Limpurger Land geplanten und teilweise bereits umgesetzten Tourismusziele (Altenbergturm, Kunst im Schloss, etc.) waren und sind die Motivation für die Draisinenbahn.
Die nun zur Verfügung stehende Strecke von vier Kilometern beginnt in Laufen im Kreis Schwäbisch Hall und endet vor den Toren von Untergröningen.
In der verbleibenden Saison 2009 werden vom Hersteller Playteam vier Fahrrad-​Draisinen mit einer Gesamtkapazität von 19 Personen zum Einsatz kommen. Ab der Saison 2010 sind Fahrrad-​Draisinen mit einer Gesamtkapazität von 33 Personen geplant, darunter auch eine Rollstuhl-​Draisine.

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