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Fußball, WFV-​Pokal: TSV unterliegt in der ersten Runde Landesligaaufsteiger FV Sontheim nach Elfmeterschießen mit 2:4

Für den TSV Böbingen ist schon in der ersten Runde des WFV-​Pokals Endstation. Doch eigentlich wäre nicht nur mehr möglich, sondern ein Sieg gegen die favorisierten Gäste aus Sontheim sogar Pflicht gewesen. Von Matthias Bolsinger

Montag, 03. August 2009
Rems-Zeitung, Redaktion
2 Minuten 30 Sekunden Lesedauer

„Blöder kann man ein Spiel gar nicht verlieren“, beklagte ein sichtlich verärgerter Matthias Brenner die unnötige Niederlage seiner Jungs. Doch auch auf der Gegenseite war der Übungsleiter alles andere als zufrieden — mit Recht, hatten die Schützlinge von FV-​Trainer Roland Hägele den Sieg mit viel Glück einfahren können und über die volle Spieldistanz jegliche Qualitäten vermissen lassen, die Sontheim in der vergangenen Saison zum Double-​Gewinner machten. So konnte Hägele erleichtert durchschnaufen und seinem Gegenüber Brenner zumindest zu einer Klasseleistung des TSV gratulieren. Eine „gute Truppe“ habe Brenner da beieinander. Den Coach selbst konnte das Lob aber nur wenig trösten: „Von Sontheim ist jetzt erst mal genug.“
Eine Truppe allerdings, die trotz guter Spielweise keinen Erfolg haben wird, sollte sich nicht mehr Kaltschnäuzigkeit im Torabschluss einstellen. Allein TSV-​Stürmer Uwe Beer hätte Sontheim im Alleingang besiegen können, doch auch seine Teamkollegen brachten selbst bei klarsten Chancen nicht den Ball über die Linie ins gegnerische Tor.
Böbingen begann unter brütender Hitze mit großem Tempo und immensem Aufwand. Der Underdog drängte den Favoriten Sontheim in die Defensive, wo der FV ersatzgeschwächt nie Herr der Lage war. Bohner hatte schon das FV-​Tor ins Visier genommen, Beer nach einer Kluge-​Flanke den Kasten nur knapp verpasst, ehe Gabriel Friedrich nach einer halben Stunde aus fünf Metern TSV-​Keeper Sascha Matussek erstmals prüfte. Besonders gefährlich erwiesen sich Matthias Kluges Freistöße aus dem rechten Halbfeld — Sontheims Defensive geriet Mal um Mal ins Schwimmen. spätestens Youngster Jonas Bohner hätte nach 33 Minuten die Führung markieren müssen, nachdem er an der Grundlinie zwei Sontheimer gehörig alt aussehen ließ und aus kurzer Distanz an FV-​Keeper Alexander Danfi scheiterte. Auch Matthias Kluge versuchte sich bei zwei Großchancen vergeblich am Torerfolg. Auf Sontheimer Seite war Kapitän Daniel Mack einer der wenigen, der Klasse zeigte. Lediglich über den agilen FV-​Angreifer konnten die Gäste überhaupt Gefahr verbreiten.
In Halbzeit zwei ließen die Böbinger Kräfte aufgrund des betriebenen Aufwandes langsam nach, Sontheim stabilisierte sich, geriet in der Abwehr dennoch immer wieder ins Wanken. Auch die Gäste kamen nun vermehrt zu Chancen und hätten nun ihrerseits in Führung gehen können. So musste aber ein Elfmeter für das erste Tor des Tages her. Matussek unterlief einen langen Ball und konnte sich nur noch mit einem Foul behelfen. Den fälligen Strafstoß verwandelte Daniel Saur zum schmeichelhaften 0:1 (55.). Unbeirrt spielte Böbingen weiter offensiv und wurde ebenfalls mit einem Elfmeter belohnt — Sebastian Schmid brach den Bann und traf zum 1:1 (64.).
Weil auf Sontheimer Seite Daniel Mack und auf Böbinger Seite unter anderem Uwe Beer die sich bietenden Gelegenheiten zum Siegtreffer ausließen, mussten die Teams in die ungeliebte Verlängerung, erst recht bei solch großer Hitze. Doch auch hier schienen die Tore wie vernagelt — Elfmeterschießen. So lang das Spiel auch gedauert hatte und so oft die Böbinger den Sieg auf dem Fuß hatten, so kurz war das entscheidende Elfmeterschießen: Uwe Beer, Sascha May und Christian Krauß verschossen, während alle FV-​Schützen verwandelten — 2:4 der Endstand. Für den TSV aber kein Beinbruch, dass der WFV-​Pokal für ihn schon Geschichte ist. Rein spielerisch machte der Böbinger Auftritt Mut für die kommende Bezirksligasaison. Doch zum einen misslang die Revanche für die Niederlage im Finale des Bezirkspokals, zum anderen blieb Matthias Brenner die bittere Erkenntnis, dass nur der im Fußball gewinnen kann, der das Leder auch in den Maschen platzieren kann.
TSV Böbingen: Matussek – Darby, Gold, Betz, H. Mayer, Krauß, Bohner (70. Zimmermann), Schmid, Beer, Wahl (60. May), Kluge.

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