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Spanische „Feria“ ist nun ein Teil der Pferdetage des Gestüts Deschenhof in Ruppertshofen

Seit 24 Jahren veranstaltet das Gestüt „Deschenhof“ – zunächst am alten Standort bei Alfdorf und mittlerweile auf dem weitläufigen Fohlenhof-​Areal in Tonolzbronn – seine Pferdetage. Das Programm hat sich stets weiterentwickelt, und wurde nun sogar um einen spanischen „Feria“-Block ergänzt. Von Gerold Bauer

Dienstag, 01. September 2009
Rems-Zeitung, Redaktion
2 Minuten 15 Sekunden Lesedauer

RUPPERTSHOFEN. Wer das Programm am Wochenende gesehen hat – und dies waren sehr viele – ist sicher schon gespannt, was sich die Westerichs für ihr silbernes Jubiläum im kommenden Jahr einfallen lassen werden. „Das wird eine Riesenparty“ ist Volker Westerich überzeugt. War es aber schon dieses Jahr, zumal die Veranstaltung an beiden Tagen von der Sonne verwöhnt wurde und der Besuch angesichts des südlichen Ambientes fürs Publikum eine Art Kurzurlaub war.
Wie das Programm verändert sich auch das Gestütsareal von Jahr zu Jahr. Stammgäste entdecken immer wieder neue Details, zum Beispiel Steinskulpturen; und das einstige Bauernhof-​Flair ist inzwischen einer parkähnlichen Ausstrahlung gewichen. Hier eine neue Mauer, dort ein neues Dach – Gabi und Volker Westerich mit ihren erwachsenen Kindern Kim und Falk scheinen rund um die Uhr zu arbeiten.
Dies gilt auch für die rund 70 Helferinnen und Helfer, die es durch ihren ehrenamtlichen Einsatz überhaupt erst möglich machen, dass die Familie und der auf dem Gestüt beheimatete kleine Reit– und Fahrverein eine solche Großveranstaltung bieten kann, die so viele Zuschauer und Akteure von weit her anlockt. „Manche nehmen sich sogar eine ganze Woche Urlaub“, würdigt Junior-​Chef Falk Westerich den Einsatz der Freiwilligen. „Einige meiner Kumpels haben das ganze Jahr über eigentlich gar nichts mit Pferden zu tun, aber wenn die Pferdetage anstehen, knien die sich voll rein!“
Voll reinknien musste sich auch das Verpflegungsteam, denn die Zuschauererwartungen wurden – nicht zuletzt aufgrund des idealen Ausflugswetters – deutlich übertroffen. In Windeseile wurde Nachschub organisiert, so dass am Ende alle satt wurden und niemand in der Sommerhitze Durst leiden musste.
Heiß wurde es allerdings den vier– und zweibeinigen Akteuren auf dem riesigen Sandplatz. Zumal die Reiterinnen und Reiter als Cowboys, Berber, spanische Hirten, mittelalterliche Burgfräuleins oder korrekt gekleidete Turnierreiter teilweise in einem dicken Kostüm-​Pelz durch die Arena trabten und galoppierten.
Diese Vielfalt der Pferderassen und Reitstile macht den seit fast einem Vierteljahrhundert ungeschmälerten Reiz der Pferdetage aus. Ponys und Kleinpferde aus nördlichen Regionen, die klassischen Warm– und Kaltblüter aus Mitteleuropa sowie die südländischen Temperamente aus Spanien, Portugal, Nordafrika und von der arabischen Halbinsel wurden ebenso gezeigt wie osteuropäische Züchtungen und alte Rassen, die es heute nur dank des unermüdlichen Eifers ihrer Liebhaber überhaupt noch gibt.
Die Pferdetage unterstreichen dank der sehr kenntnisreichen Moderation von Volker Westerich auch, dass jede Rasse das Produkt ihrer erwünschten oder einst erforderlichen Verwendung war. Ob für die Jagd oder den Viehtrieb, zum Stämmerücken oder um schwere Lasten zu transportieren, und leider Jahrtausendelang auch um Kriege effektiver führen zu können oder in der Arena der blutrünstigen Volksbelustigung zu dienen: Das Pferd als zoologische Spezies hat in seiner Geschichte viel erlebt und musste im Dienste des Menschen in alter Zeit viel ertragen. Heute hingegen sind es Idealisten, die in den Vierbeinern so etwas wie Lebensgefährten sehen und sich liebevoll ihrer annehmen. Auch dies konnte man bei den Pferdetagen sehen – nicht nur daran, wie prächtig die Tiere herausgeputzt wurden, sondern auch am Umgang der Reiter und Kutscher mit ihren Tieren.

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