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Dr. Joachim Bläse ist seit einem halben Jahr wieder Gmünder Sportbürgermeister

„Der Sport muss in Bewegung bleiben, sonst können wir die aktuellen Herausforderungen nicht meistern“, sagt Bürgermeister Dr. Joachim Bläse und blickt nicht nur auf ein halbes Jahr als Sportbürgermeister zurück, sondern in erster Linie nach vorne. Von Heinz Strohmaier

Donnerstag, 10. September 2009
Rems-Zeitung, Redaktion
2 Minuten 30 Sekunden Lesedauer

SCHWÄBISCH GMÜND. Mitte März hat Joachim Bläse das Amt des Sportbürgermeisters wieder übernommen. Keine neue Tätigkeit für ihn, lediglich eine Fortsetzung dessen, was er vor sechs oder sieben Jahren schon einmal gemacht und was er ehrenamtlich einst als Vorsitzender des Stadtverbandes der Gmünder Turn– und Sportvereine hautnah praktiziert hat. Jetzt, ein halbes Jahr später, sieht er die Notwendigkeit, im Sport wieder einiges anzuschieben. Aber sicher nicht in erster Linie im Leistungssport.
„In Gmünd wird in vielen Sportarten hervorragender Leistungssport betrieben, zum Beispiel im Schwimmen, Turnen, Skispringen, aber auch in der Leichtathletik, im Hand– und Fußball sowie im Volleyball.“ Und was im Jugendbereich im Trainings– wie im Spielbetrieb geleistet werde, sei gigantisch, sagt Bläse im Gespräch mit der Rems-​Zeitung.
Bläse möchte den Hebel ganz woanders ansetzen: Zum Beispiel aktiven Senioren ein Angebot zu unterbreiten, die nicht unbedingt in die Vereine, aber trotzdem sich „bewegen wollen“. Aber er möchte auch Kinder von der Straße wegholen, die zunächst einmal keinen Zugang zum Sport oder den Vereinen finden. Sport als sozialer Kitt der Gesellschaft,
In der Gmünder Oststadt hat das schon ganz gut geklappt. Etwa 25 bis 30 Jugendliche haben da unter Anleitung mit ganz einfachen sportlichen Übungen (Laufen, Gymnastik) begonnen, sind dann durch einen glücklichen Zufall in eine alte Sporthalle im Unipark gekommen und treiben nun regelmäßig Sport. Unter Anleitung und Aufsicht, denn dies funktioniere nur mit klaren Regeln. Was jedoch derzeit noch Sozialarbeiter bewerkstelligen, soll nach Vorstellung von Joachim Bläse koordiniert und gut strukturiert ablaufen.
Zum einen kann er sich vorstellen, dass die drei hauptamtlichen Sportlehrer der Stadt Gmünd, die tagtäglich an den Schulen im Einsatz sind, auch noch andere Angebote unterbreiten. „Wir müssen das Potenzial der Sportlehrer noch mehr nutzen“, sagt Bläse und nennt viele Beispiele. So würde jeder Fußballer auch von einem ordentlichen Grundlagentraining profitieren oder ein Mitmachtraining für alle Kinder in Gmünd. Beim Landeskinderturnfest in Gmünd habe man gesehen, dass man Kinder begeistern kann. Aber solche Veranstaltungen kann kein einzelner, kein Verein alleine bewerkstelligen. Das geht nur zusammen. Deswegen will Bläse in den kommenden Wochen mit allen Sportvereinen das Gespräch suchen, ganz sensibel viele Probleme angehen und auch mit den Vereinen über eine mögliche andere Verwaltungsstruktur sprechen. Bläse könnte sich durchaus vorstellen, dass es unter einem Dach (Stadtverband?) eine hauptamtliche Kraft geben wird, die sich um Förderprogramme kümmert und organisiert. Bläse: „Da gibt es manchmal für ein Projekt 20 000 Euro und mehr Zuschüsse. Aber das muss organisiert werden.“Auch Kooperationen, wie Schule/​Kindergarten und Sport, können nur klappen, wenn sich Menschen zur Verfügung stellen. Bläse: „Aber wer hat schon tagsüber Zeit, sich ehrenamtlich zu engagieren?“
Im Sportentwicklungsplan der Stadt Gmünd will Bläse bis Jahresende alle möglichen Gedanken aufgreifen, alle Daten sammeln und nach Kooperationsmöglichkeiten suchen. Immerhin dürfte niemand verborgen geblieben sein, dass es immer weniger Kinder und Jugendliche gibt, und sich um diese nicht nur die Sportvereine und Sportarten bemühen, sondern auch andere Einrichtungen. Bläse aber steht hinter dem Sport: „Ich bekenne mich, dass ich Sportvertreter bin“, und bedauert, dass der Sport in gesellschaftlichen Vertretungen — wie zum Beispiel im Gemeinderat — immer weniger auftaucht. Hier fordert Bläse, dass sich der Sport seinen gesellschaftlichen Platz wieder erarbeiten muss. Immerhin gibt es in Schwäbisch Gmünd rund 26 000 Mitglieder und rund 8000 Kinder in Sportvereinen, „und diese müssen auch in politischen Gremien vertreten sein“.
Bläse will, dass die Vereine bei ihren Hauptversammlungen nicht jammern, sondern auf Erfolge verweisen können.

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