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Handball, Frauen, Bezirksliga Rems-​Stuttgart: Lorch und Waldhausen treten als kleine Fusion an

Weiterhin ohne Flaggschiff müssen die Handballdamen im Raum Gmünd auskommen. Ein weiteres Mal scheiterten die Damen des TSV Lorch in der Relegation um den Aufstieg in die Landesliga nur knapp und mussten der TSG Schnaitheim den Vortritt lassen. Von Axel Emele

Donnerstag, 10. September 2009
Rems-Zeitung, Redaktion
4 Minuten Lesedauer

Dennoch haben sich für Lorch die Rahmenbedingungen verändert: Künftig präsentiert man sich nämlich unter dem Namen „WSG Lorch/​Waldhausen“, da eine Fusion im weiblichen Bereich zwischen Lorch und Waldhausen vollzogen wurde. Logische Konsequenz ist die Meldung einer zweiten Mannschaft für die Hallenrunde. Und auch die SG Bettringen präsentiert nicht nur einen neuen Trainer für die Damen 1, sondern bringt gleichzeitig wieder eine zweite Mannschaft an den Start. Stark verändert hat sich auch das Gesicht des TSV Alfdorf: Während Andreas Hartmann als Trainer zu den TSV-​Damen zurückgekehrt ist, haben sich gleich drei Spielerinnen zur FSG Donzdorf-​Geislingen verabschiedet. Nahezu unverändert treten die Bargauer Damen die neue Saison an, während es in Wißgoldingen großen Zuwachs aus der eigenen Jugend gab.
TSV Alfdorf
Hartmann ist zurück! Nach nur einem Jahr Abstinenz kehrt Andreas Hartmann als Trainer zu den Alfdorfer Damen zurück und löst seinen Vorgänger Herbert Leide ab. Obwohl Hartmann das Team aus der Bezirksklasse in die Bezirksliga führte, tritt er in Alfdorf nun einen schweren Job an: Denn gleich drei Leistungsträgerinnen haben den TSV verlassen und Hartmann muss nun eine neue Einheit formen !
„Die Tür nach Alfdorf war nie richtig geschlossen“ und so konnte Alfdorfs Abteilungsleiter nach der Absage von Herbert Leide guten Gewissens bei Andreas Hartmann nachhaken, ob er wieder zum TSV zurückkehren wolle. Zu diesem Zeitpunkt hatte Hartmann eigentlich schon ein weiteres Jahr als Frauentrainer bei Urbach/​Plüderhausen zugesagt, doch als diese Mannschaft nach Saisonende fast auseinanderbrach, bat Hartmann um seine Freigabe. Nun erwartet ihn in Alfdorf richtig viel Arbeit, denn mit Torfrau Sabine Patzke und den beiden Rückraumspielerinnen Julia Munz und Lisa Pfisterer haben gleich drei wichtige Akteure Alfdorf den Rücken gekehrt und sind zu Württemberg-​Ligist FSG Donzdorf-​Geislingen gewechselt. „Die Mannschaft muss sich nun komplett neu finden. Es gilt, die Abgänge so gut wie möglich zu kompensieren, aber wir werden auch nicht umhin kommen, unsere Spielweise zu verändern, da nun die beiden wichtigsten Rückraumspielerinnen nicht mehr da sind.“
Am Neuaufbau beteiligt sind aus der eigenen A-​Jugend Anja Saur und Jana Renner sowie nach Babypause Torfrau Pia Wiedmann, Tina Köhler und Tamara Heller. Ende des Jahres stößt voraussichtlich auch wieder Nena Schurr hinzu, die noch an den Folgen eines Kreuzbandrisses laboriert. Seit Anfang Juli versammelt Hartmann die Mannschaft drei Mal pro Woche um sich und bolzt dabei nicht nur stur Kondition und Ausdauer, sondern schult auch im technisch/​taktischen Bereich. „Der Zustand der Mannschaft ist wirklich gut, aber um künftig aus einer offensiv ausgerichteten Abwehr heraus agieren zu können, benötigen wir große Kraftreserven. Meiner Mannschaft liegt eine defensive Ausrichtung einfach nicht, aber wir werden auch nicht nur mit einer 3:2:1-Abwehr antreten.“
Neben dem Besuch von Turnieren in Lorch und Wißgoldingen wurden noch weitere Testspiele u. a. gegen Kaisersbach, Donzdorf und Bargau absolviert. Aber auch der Spaßfaktor kam im der Vorbereitungsphase nicht zu kurz und so wurden kurzfristig gemeinsame Wanderungen unternommen und Grillfeste gefeiert. Am 12. September steht dann der erste Härtetest bevor, wenn es im Bezirkspokal zu Ligakonkurrent MTV Stuttgart geht. Bis dahin hofft Hartmann, wieder eine schlagkräftige Mannschaft geformt zu haben, die in erster Linie die Klasse halten kann und von Beginn an nichts mit dem Abstieg zu tun bekommt.
WSG Lorch /​Waldhausen
Ade TSV, hallo WSG, oder so ähnlich. Aus zwei Mal TSV wurde ein Mal WSG: Relativ geräuschlos – da auch schon von langer Hand geplant – vollzog sich die Vereinigung der handballspielenden Damen des TSV Lorch und des TSV Waldhausen zur WSG Lorch/​Waldhausen. Größere Synergieeffekte bleiben zunächst jedoch aus, die erste Mannschaft wird sich auch künftig überwiegend aus Lorcher Spielerinnen zusammensetzen. Ganz zum Ärger von Trainer Martin Svoboda.
Nach der verpassten Aufstiegschance in den Relegationsspielen zur Landesliga hatte Trainer Martin Svoboda lange mit sich gerungen, ob er auch im vierten Jahr in Lorch das Traineramt bekleiden soll oder nicht. Genügend Angebote waren vorhanden, letztlich entschied er sich aber für Lorch. Auch, weil er hoffte, dass durch die Fusion mit Waldhausen die ein oder andere neue Spielerin hinzustoßen und damit eine neue Konkurrenzsituation entstehen würde. Doch einzig Sandra Hubschneider gab eine uneingeschränkte Zusage. Alle anderen Spielerinnen konnten oder wollten den Aufwand nicht betreiben, wodurch Svoboda weiter auf seine bewährten Kräfte zurückgreifen muss. Zu allem Überfluss verletzte sich Hubschneider am Knie, Spielmacherin Melanie Heide zog sich einen zweiten Kreuzbandriss zu und wird künftig nur noch als Svobodas Co-​Trainerin fungieren. Zudem beendet Carina Möck ihre junge Laufbahn ebenfalls nach dem zweiten Kreuzbandriss. Damit aber noch nicht genug: Während der Vorbereitung verabschiedete sich auch noch Torfrau Sonja Renner zu BW-​Ober– ligist Schorndorf. Glücklicherweise kann Torfrau Diana Schamberger in die Bresche springen, die bereits in der Rückrunde zusammen mit Julia Fritz ein gutes Gespann bildete.
Ebenfalls neu im Team ist Tatjana Schmid vom TV Bargau, die auf mehreren Positionen im Rückraum eingesetzt werden kann. Am Sprunggelenk schwer verletzt hat sich hingegen beim Löwenturnier Mara Frey, die daraufhin mehrere Wochen pausieren musste, zum Saisonauftakt aber wieder auflaufen möchte.
„Ursprünglich sind wir davon ausgegangen, dass nach den entsprechenden Zusagen fünf Spielerin-​nen aus Waldhausen integriert werden können. Letztlich übrig geblieben ist aber nur Eine, und die ist nun auch noch verletzt. Hier prallten wirklich zwei Welten aufeinander in Sachen Leistung und Niveau sowie Einsatz und Disziplin. Ich bin maßlos enttäuscht !“
Dennoch wurde Anfang Juni konzentriert mit der Vorbereitung begonnen, in der Svoboda sein Hauptaugenmerk auf die Verbesserung des Konterspiels legte. Und wie schon im vergangenen Jahr absolvierte die Mannschaft auch wieder einen Triathlon: Schwimmen im Heubacher Freibad, zehn Kilometer Radfahren am Fuße des Rosensteins und abschließend noch 2,5 KM Joggen. Und natürlich durfte auch dieses Jahr der Abschluss in Svobodas Garten nicht fehlen !
Neben dem Löwenturnier gastierte man auch beim Turnier in Hofen und absolvierte diverse Testspiele, darunter gegen Bargau oder auch Wangen-​Börtlingen. Am 13. September ist die Mannschaft im Rahmen des Bezirkspokals zu Gast bei HSV Stuttgart-​Nord, wobei diese Partie gleich ein echter Gradmesser wird und Rückschlüsse auf den Saisonverlauf zulässt: Die Stuttgarter haben sich personell enorm verstärkt und planen den Durchmarsch in höhere Regionen. „Es fällt absolut schwer eine Prognose bezüglich der Zielsetzung abzugeben: Aufgrund unserer langen Verletztenliste müssen wir schauen, möglichst früh wieder komplett antreten zu können, um dann überhaupt wieder vorne dabei zu sein.“

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