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Handball, Männer, Bezirksliga Rems-​Stuttgart: Unterbau in der Region hat zu kämpfen

Die Handballer starten mit bescheidener Zielsetzung – das Aushängeschild der Handballer im Altkreis Schwäbisch Gmünd bleibt der TSB. Es fehlt allerdings am generellen Unterbau in der Region, da beispielsweise kein Team in der Landesliga vertreten ist Von Axel Emele

Donnerstag, 10. September 2009
Rems-Zeitung, Redaktion
4 Minuten Lesedauer

Wiederum eine Etage tiefer in der Bezirksliga sind mit Alfdorf und Lorch im Bezirk Rems-​Stuttgart und Bettringen, Gmünd II und Wißgoldingen in der Bezirksliga Stauferland gleich fünf Teams vertreten, die sich unter Umständen gegenseitig die Punkte streitig machen. Abgesehen von Aufsteiger Gmünd II befinden sich die übrigen vier Teams allesamt im Umbruch und so werden überwiegend nur relativ bescheidene Saisonziele ausgegeben. Lediglich der TSV Alfdorf will mit seinem begonnenen „Jugendstil“ im vorderen Bereich mitmischen. Zurück in der Bezirksklasse meldet sich der TV Bargau, der nach nur einem Jahr in der Kreisliga A den Aufstieg über die Relegation schaffte. In der Kreisliga A führte der Aufstieg des TVB dazu, dass die SG Bettringen II den Bargauer Platz in der Staffel 1 übernehmen musste, während Mögglingen und Heubach sich in der Staffel 2 weiterhin spannende Lokalbegegnungen liefern werden.
TSV Alfdorf: Der Nachwuchs muss jetzt ran und sich beweisen
Jugendstil auf dem Vormarsch, beim TSV Alfdorf! Der TSV Alfdorf setzt bei seinem Neuaufbau weiterhin auf Eigengewächse und „Jugendstil“. Trainer Jörg Ruben hat im vergangenen Jahr erfolgreich die „Umbauarbeiten“ begonnen und möchte im zweiten Jahr seiner Tätigkeit vielleicht schon die ersten Erfolge einfahren. „Leicht wird es allerdings nicht, denn wir sind mit Abstand das jüngste Team der Liga !“ Mit einigen Erwartungen, gleichzeitig jedoch mit einer gewissen Portion Respekt startet der TSV Alfdorf in die neue Bezirksligasaison. Gleich fünf Mannschaften mussten im abgelaufenen Spieljahr die Liga verlassen, um den Landesligaabsteigern Hohenacker, Korb, Waiblingen 2 und SV Weinstadt Platz zu machen. Dementsprechend gelten die Teams aus Waiblingen und Korb auch gleich wieder als potentielle Titelanwärter, doch schon knapp dahinter wollen sich Oeffingen, Winnenden und auch der TSV Alfdorf positionieren. Alfdorfs Trainer Jörg Ruben ist jedoch froh darüber, den Neubeginn beim TSV mit lauter jungen Eigengewächsen mitgestalten zu dürfen. „Man muss ganz klar sagen, dass es im ersten Jahr etwas unorthodox zuging, aber der Umbruch ist vollzogen und vielleicht gelingt es uns ja in dieser Saison, schon die ersten kleinen Erfolge zu ernten.“
Nachdem René Otterbein seine Laufbahn beendete, Torhüter Ralph Heller in die zweite Mannschaft wechselte und Stefan Salmic den Verein verlassen hat, wurde der Altersdurchschnitt erneut drastisch nach unten gesenkt. Mit Simon Bareiß und Benedikt Nothdurft kehren zwei Eigengewächse vom TSB Gmünd nach Alfdorf zurück und auch Sebastian Köngeter und Markus Bareiß aus der eigenen A-​Jugend konnten neu in den Kader aufgenommen werden. Zusätzlich hält sich Ruben die Option offen, auf den einen oder anderen doppelspielberechtigten A-​Jugendlichen zurückzugreifen, sofern es die Situation erfordern sollte. Seit Mitte Mai wird durchschnittlich drei Mal pro Woche trainiert, wobei hauptsächlich die vorhandenen Spielanlagen und Konzepte manifestiert werden sollten. Gleichzeitig soll das schnelle Spiel nach vorne noch variabler gestaltet werden.
Aber auch das Abwehrverhalten wurde optimiert: Hier soll es künftig schneller möglich werden, aus einer defensiven Formation heraus auf eine offensiv ausgerichtete Variante umzustellen. „Wir sind in der Breite sehr gut aufgestellt. Jeder Spieler kann auf mehreren Positionen eingesetzt werden. Und so wollen wir versuchen, dem Gegner unser Spiel aufzuzwingen. Unsere Unerfahrenheit stellt sicherlich ein gewisses Risiko dar, aber es kann durchaus auch funktionieren. Allerdings werden wir uns gegen routinierte Teams sicherlich schwerer tun.“
Abgerundet wurde die Vorbereitungsphase durch den Turnierbesuch in Lorch sowie mehrere Testspiele, u. a. gegen Remshalden, Asperg, Eglosheim, Korb und Schwaikheim. Anfang Juli wurde in einem zweitägigen Trainingslager nochmals das Hauptaugenmerk auf die Abwehrarbeit gelegt, Ende August wurde nochmals ein dreitägiges Trainingslager zur Feinabstimmung absolviert.
Am 12. September kommt es dann im Rahmen der ersten Pokalrunde gleich zum Lokalderby gegen Lorch und dann muss sich herausstellen, in wie weit die TSV-​Youngster das Konzept ihres Trainers bereits umsetzen können. „Hoffnungen und Erwartungen sind in Alfdorf immer da. Aber wir bauen mit lauter Eigengewächsen hier eine ganz neue Mannschaft auf. Im Idealfall landen wir in der Endabrechnung ganz weit vorne, ansonsten sollte die Endplatzierung besser sein als im abgelaufenen Jahr.“
TSV Lorch: Wieder einmal ein Neuanfang — mit guten Ansätzen
Das neue alte Kapitel wird in Lorch aufgeschlagen. Eine Art „Neuanfang“ gibt es in diesem Spieljahr bei den Lorcher Handballern. Neben dem Weggang von Trainer Zoller haben auch mehrere Spieler ihre Schuhe an den berühmten Nagel gehangen und so ist man gezwungen, Akteure aus der aufgelösten zweiten Mannschaft zu integrieren. Letztlich hofft man bei den Klosterstädtern, einen Platz im gesicherten Mittelfeld belegen zu können. Da Trainer Zoller bereits zu einem frühen Zeitpunkt seinen Abschied bekannt gab, konnte sich Abteilungsleiter Bernd Ermer rechtzeitig auf die Suche nach einem Nachfolger machen. Einer seiner ersten Anrufe galt dem Wißgoldinger Dominikus Scheel, der bereits von 1998 bis 2002 auf der Lorcher Trainerbank saß. „Das Arbeitsumfeld in Lorch war mir ja bekannt. Dort ist mit vertrauensvollen Personen eine gute Zusammenarbeit möglich. Und dass ich bei einem Neuaufbau mitwirken kann, reizte mich zusätzlich.“ Sprach’s, und übernahm ab Anfang Juni das Traineramt beim TSV.
Die Aufgabe wird jedoch keineswegs einfach, denn mit den Routiniers Robert Bareis, Jochen Maier, Peter Kutschera und Torhüter Andreas Oesterle fehlen künftig gleich vier Spieler der ersten Aufstellung ! Um so erfreulicher war dann wiederum die Nachricht, dass die Brüder Achim und Stefan Knödler nach einer zweijährigen Auszeit künftig wieder auflaufen wollen und somit vor allem den Rückraum verstärken können.
Durch die Auflösung der zweiten Mannschaft hatte Scheel nun während der Vorbereitung die Qual der Wahl, um aus einem knapp 20köpfigen Kader letztlich das eigentliche Gerüst herauszufiltern. Dadurch wurde wiederum eine gewisser Konkurrenzkampf heraufbeschworen, was sich im guten Trainingsbesuch widerspiegelte. „Die Mannschaft muss sich jetzt natürlich neu finden. Gleichzeitig müssen die Knödler-​Brüder wieder integriert werden, da sie auf ihren Positionen Schlüsselspieler sind. Künftig müssen wir das schnelle Spiel nach vorne noch mehr forcieren, da wir keine echten Rückraumkanoniere haben. Aber auch die Abwehr muss neu formiert werden, um wieder zu ihrer alten Stärke zu finden.“
Zwei mal pro Woche wurde seit Juni trainiert, ergänzt wurden die Einheiten durch Turnierteilnahmen in Lorch und Wißgoldingen. Das wiederum zeigt, wie ernst und gewillt das Team in die neue Saison geht. Auch eine Reihe von Testspielen wurden absolviert, darunter gegen Lauterstein, Wangen-​Börtlingen, Wißgoldingen und Bettringen. Und während der Sommerferien stieg man auch gemeinsam auf das Fahrrad, um ausgedehnte Touren zu unternehmen. Am Pokalwochenende findet noch ein Trainingslager statt, Samstags ist die Partie gegen Lokalrivalen Alfdorf eingebettet. Und das Pokalmatch steigt am Samstag um 18 Uhr in Lorch – die Partie wird zu einer kleinen Standortbestimmung gleich zu Beginn. Aber wie bei vielen Mannschaften üblich, der Pokal spielt nur untergeordnet eine Rolle.
„Es muss sich zeigen, ob der angestrebte Platz im Mittelfeld realisiert werden kann. Denn durch die Landesligaabsteiger ist die Liga um eine halbe Klasse stärker geworden.“
Weitere Mannschaften: SSV Hohenacker, TV Oeffingen, Vfl Waiblingen 2, HSG Weinstadt, HSG Oberer Neckar, HSG Gablenberg-​Gaisburg, Hbi Weilimdorf-​Feuerbach, EK /​SV Winnenden, SV Weinstadt, SC Korb.

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