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Handball, Männer, Württembergliga: TSB zählt zum Favoritenkreis

Auch einen Handball-​Fachmann kann unsereiner manchmal auf dem falschen Fuß erwischen. Wer denn zum Favoritenkreis der neu gemischten Württembergliga Nord zähle, wollten wir von TSB-​Coach Rolf Kölle wissen. Seine Antwort war ehrlich. Von Giovanni Deriu

Donnerstag, 10. September 2009
Rems-Zeitung, Redaktion
3 Minuten Lesedauer

„Puh“, schnaufte der TSB-​Coach erst einmal durch. Seine Mannschaft bewege sich in der anstehenden Saison, die am Samstag mit dem Match beim TGV Beilstein (20 Uhr) für den TSB beginnt, auf absolutem „Neuland“. Die Hälfte der „Nord-​Staffel“ sei neu, „ach, was sage ich denn“, korrigierte Kölle, gut und gern „60 Prozent“ wären neue Gegner für den TSB Gmünd. Gleich vier Aufsteiger sind hinzugekommen, so Rolf Kölle, um dann aber wieder ein bisschen einzulenken: „Okay, vor zwei, drei Jahren haben wir bereits gegen den TV Steinheim gespielt“, Altenstadt kenne man auch „von früher“, doch mit Großbottwar, Beilstein, Remshalden, und Bietigheim-​Bissingen kämen schon „neue und unbekannte“ Teams auf die Gmünder zu. Allerdings, gelte das auch andersrum – wer kennt Kölles Team schon aus dem „Eff-​Eff“?
Zurück zum Kreis der Favoriten. Immerhin klopfte der TSB in der vergangenen Saison „zaghaft“ oben an, ehe sich die Gmünder Malaise, die fast schon bekannte „Verletztenmisere“ bei den Leistungsträgern (Andreas Hieber und Christian Tobias schwerer, Michael Hieber und andere mit Grippe) festsetzte. Schon musste Coach Kölle die „Ziele“ nach unten revidieren. Platz fünf war dann das Höchste der Gefühle – aber eigentlich wollen die Gmünder Spieler, und das Publikum ein bisschen mehr. Der analytische Coach Rolf Kölle macht es mit der Antwort spannend, wer zählt zum Kreise der „Erlauchten“, die ganz oben mitspielen (könnten)? Stark einzustufen seien „ganz klar der TSV Schmiden, an erster Stelle.“ An zweiter Stelle sieht Kölle das Team aus „Weinsberg“, ja, vielleicht auch „den TSV Heiningen“. An dritter Stelle schiebt Rolf Kölle „TV Flein“ hinterher, und dann, immerhin, „kommen wir“, der TSB Gmünd. Na also, die Blau-​Gelben sehen sich schon in einer „Favoritenrolle“ unter den ersten vier bis fünf Mannschaften. Und darin sind sich die Trainer Rolf Kölle und Assistent Jochen Hilbig auch mit dem neu gewählten Abteilungsleiter Steffen Alt einig. Der ambitionierte und motivierte Abteilungsleiter Alt traut dem TSB eine gute Platzierung „unter den ersten vier Mannschaften“ zu. Mit Raum nach oben, sofern „das Team gut startet“, und sich keiner verletze.
Abteilungsleiter Alt und sein Team haben dafür gesorgt, dass Rolf Kölle auch in dieser Spielzeit auf einen breiten Kader zurückgreifen kann. Zumal Potenzial gegeben ist, Rückkehrer Moritz Nothdurft („er ist ein Jahr fremd gegangen“, so Kölle) verstärkt das Team, und überhaupt sei man gut aufgestellt. Das bestätigt auch der Coach. Kölle sieht den TSB auf dem Torhüter-​Posten sehr gut und ausgeglichen. Talent Sebastian Fabian, der mit seiner vorzeitigen Vertragsverlängerung ein Signal (des Aufbruchs?) setzte, und Philipp Neukamm sind Kameraden und faire Konkurrenten. Hier könne gar „die Tagesform“ entscheiden, wer aufläuft. Dann die jungen Spieler, die nachkommen, sich stets verbessern, beispielsweise „Paul Boizesan und Christian Tobias“, beide besitzen noch sehr viel „Entwicklungspotenzial“, wie sich Kölle und Steffen Alt einig sind. Christian Tobias braucht noch „ein bisschen“ bis er wieder fit ist. Natürlich erwarte der Coach einiges von den Leistungsträgern wie „Andi und Michael Hieber“. Wobei, und da bleibt Rolf Kölle realistisch: „Die ganze Saison wird mit Andi Hieber bestimmt nicht zu planen sein.“ Da habe man eben Erfahrungswerte, wenn Spieler mehrmals schwerer verletzt waren, meldet sich der „Körper immer mal wieder“. Andis Bruder Michael sieht Kölle als „Platzhirsch“ und Motivator im Team.
Auch Sebastian Göth könne eine tragende Rolle spielen, mit knapp 100 erzielten Treffern „als Rechtsaußen“. Unverzichtbar, eigentlich. Johannes Frey, ein Garant für gewonnene Spiele, der auf die Zähne beißt, obwohl die Hüfte schmerzt. Frey ist ein positiv „verrückter“ Spieler, der ein Team mitreißen kann. Einige Ergänzungsspieler sind wertvoll, die auch um einen festen Platz kämpfen (Schamberger, Schmeiser, Czypull, Steiner). Ja, und dann der frisch erkorene „Kapitän“ Simon Frey. Im Trainingslager in Oberstaufen wählte ihn die Mannschaft zum neuen Spielführer. Vom Stellvertreter Andi Hiebers, zum ersten Mann im Team. Andreas Hieber, ganz sportmännisch, gratulierte, und ist nun Freys Stellvertreter. Simon „Monty“ Frey ist aus der Stammformation auch nicht wegzudenken. Der Kreisspieler hat sein „Standing“ innerhalb der Mannschaft. Das Trainingslager in Oberstaufen wird einmal mehr „als voller Erfolg“ eingestuft (Sieg gegen Wangen im Testspiel; Weiterkommen im HVW-​Pokal gleich im Anschluss, mit 30:25 gegen Kuchen-​Gingen).
Kölle und sein „Assistent“ Jochen Hilbig (beide kennen sich fast 25 Jahre) arbeiteten mit den Spielern gruppenspezifisch. Der ehemalige Regional-​und Oberligaspieler schult die TSBler im „Abwehrverband“. Hilbig geht es dabei um „die Sicherheit“ – zwei System habe man einstudiert. Das „alte“ verfeinert (6 – 0), ein Neues nun in petto (4 – 2). Flexibel sollen die Spieler umschalten, die Halb-​Spieler attackierend. Die Trainer sind überzeugt, dass „Überraschungsmomente“ auf dem Weg nach oben (noch) wichtig werden könnten. Und da möchte der TSB ja auch hin.

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