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Ultra-​Marathon, Europacup: Vierter Lauf in Slowenien

(pm). Im vierten von fünf Wettbewerben des Europacups der Ultramarathon– Serie 2009 war jüngst der 75-​km-​Lauf mit ca. 650 Höhenmetern von Celje zum Hochtal „Logarska dolina“ an der Reihe. Nachdem der Lauf der vergangenen Jahre immer von außergewöhnlicher Hitze geprägt war, gab es bei diesem Lauf starke Gewitter mit Starkregen, besonders in der Nacht vor dem Start.

Samstag, 12. September 2009
Rems-Zeitung, Redaktion
3 Minuten Lesedauer

Geregnet hat es zwar nach dem Start, doch nach zwei Stunden war es wieder trocken. Nach einer Runde um die Hochwasser führende „Savinja“ in Celje, ging es im Pfützenslalom auf dem Dammweg an der Savinja flussaufwärts in Richtung Berge. So hatte der Lauf auf den ersten 25 km Crosscharakter wie beim Rennsteiglauf im Mai. Wegen des Hochwassers der Savinja konnten die Läufer nicht den ganzen Uferweg nach Mozirje nutzen und mussten auf die Straße ausweichen. Nach Ljubno gab es dafür erstmals eine Abweichung der Laufstrecke von der Hauptstraße nach Logarska dolina über Anwohnerwege. Dies führte zu einer Streckenverlängerung und mehr Höhenmeter. So soll die Strecke nach GPS-​Messung von Teilnehmern statt 75 km über 76 km betragen haben. Indiz dafür war die ungewöhnlich lange Laufzeit zwischen km 45 und km 50. Als die Laufstrecke wieder auf die Fahrstraße führte stellten die erfahrenen Läufer fest, dass die schlechte Wetterprognose viele Ausflügler davon abgehalten hatte, einen Ausflug nach Logarska dolina zu unternehmen und der Autoverkehr auf der Straße erträglich war. So war es möglich, die landschaftlichen Reize im Vorbeilaufen besser aufzunehmen. Die Meldezahlen waren deutlich höher als im Vorjahr (750). Beim 75 km-​Lauf waren es über 200. Einige Läufer stiegen später wegen der schweren Strecke bereits bei der Teilstreckenwertung in Mozirje aus. So kamen 151 am 75 km-​Ziel in Logarska dolina an (2008 waren es 140). Weniger Deutsche, dafür waren 113 Slowenen im Ziel, die zeigten, dass Ultramarathonlauf dort hohe Anerkennung genießt. Übrigens starteten auch Teilnehmer aus Tschechien, Schweiz, Ungarn, Italien, Kroatien und den USA. Bei den Frauen siegte überlegen die Deutsche Bärbel Lemme, SV Mölln, in 6:51:30 vor der Slowenin Melita Sinovic in 7:12:06. Dritte wurde die Slowenin Natasa Robnick in 7:18:03 die sich gegenüber 2008 um 19 Minuten verbessert hat.
Die Siegerzeit war fast die gleiche, wie die Zeit 2008 von Antje Krause – aber die Strecke war auch länger als vor einem Jahr. Dafür gab es durch die angenehmeren Temperaturen bessere Zeiten. Bärbel Lemme führt nach ihrem Sieg in Celje und Mnisek (50 km) sowie einer Laufzeit von 6:45:16 beim Rennsteiglauf (72,7 km) und 9:40:25 in Biel (100 km) kaum noch einholbar im Europacup der Ultramarathons. Sie hat vor, auch beim sechsten Europacuplauf, dem Sparkassen-​Alb-​Marathon in Schwäbisch Gmünd, zu starten. Dann hätte sie als Siegerin 2009 im Europacupfünf erfolgreiche Wertungsläufe im Ultramarathon aufzuweisen. Auf Platz zwei der Zwischenwertung bleibt Nicole Benning aus Vaihingen.
Bei den Männer gewann Danny Thewes, SV Mölln, in 5:39:33 vor dem Amberger Daniel Beha mit 5:46:59. Dritter wurde der Slowene Stane Ilar in 5:49:10 (Vorjahr 5:41:57) vor Andreas Maisch aus Heimerdingen in 5:57:51. Die Siegerzeit liegt über der Siegerzeit des Slowenen Stanislav Ilar von 5:34:30 (2007) über genau 75 km. Bei der Wertung im Europacup der Ultramarathons hängt der Sieg davon ab, ob Hannes Kranixfeld in seinem dritten Wertungslauf beim Alb-​Marathon schnellster Europacupteilnehmer wird, oder einen geringeren Zeitabstand zu diesem haben wird als Danny Thewes beim Rennsteiglauf hatte. Sollte Danny Thewes sich beim Alb-​Marathon vor Hannes Kranixfeld platzieren, gewinnt er den Europacup. Chancen auf den dritten Platz im Europacup haben noch Daniel Beha (Rennsteiglauf 5:58:37), Stefan Daum, Andreas Maisch und Torsten Gunia. Auch hier ist das Ergebnis beim Alb– Marathon entscheidend. Die Teilnehmer aus dem Gmünder Raum, die DJK-​Läufer Jörg Schreiber und Erich Wenzel, waren mit ihrem sportlichen Abschneiden zufrieden. Jörg Schreiber, der 2004 noch Zweiter wurde, landete in 6:19:59 auf Platz elf Gesamtwertung und auf Platzzwei in der Kategorie M 45. Erich Wenzel musste als Folge der Muskelbelastung durch die Crosspassagen auf den ersten 25 km bei den Anstiegen zwischen km 55 und 70 sein Lauftempo reduzieren, um sicher das Ziel zu erreichen. Bei km 45 hatte er seinen alten slowenischen Laufkameraden Leopold Drame, mit dem er schon einige Europacupläufe fast zeitgleich bewältigt hatte, wieder getroffen. Sie zogen oder trieben sich gegenseitig immer wieder an, um im Lauftempo nicht nachzulassen. Zwei Kilometer vor dem Ziel lief Erich Wenzel wieder auf seinen slowenischen Laufkameraden auf, der gerade eine Schwächephase hatte. Gemeinsam, so vereinbarten sie unterwegs, liefe sie ins Ziel ein. In 10:02:20 erreichten sie es auch. Erich Wenzel kam auf Gesamtplatz 108 (von 129 Männern) und Platz zwei in M 60.
Jörg Schreiber und Erich Wenzel schafften nach den 50 km in Mnisek und den 72,7 km Rennsteiglauf ihren dritten Europacuplauf, verbesserten sich innerhalb ihrer Altersklassen und kommen damit in die Schlusswertung 2009.

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