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Nachrichten Schwäbisch Gmünd

Bund der Vertriebenen feierte im Prediger den Tag der Heimat

Am gestrigen Sonntag hatte der Bund der Vertriebenen zum Tag der Heimat, der bundesweit gefeiert wird, in den großen Saal des Predigers eingeladen, der schließlich vollbesetzt war.

Montag, 14. September 2009
Rems-Zeitung, Redaktion
1 Minute 40 Sekunden Lesedauer

SCHWÄBISCH GMÜND (kos). Mit einem Musikstück eröffnete Heidrun Havran den Nachmittag, bevor nach der Begrüßung Gunter Lange Gedanken zum Tag der Heimat darbot. Es brauche auch in der globalisierten Welt jeder eine Heimat. Man brauche eine Wurzel, weil man sonst nur Treibgut sei. Die Heimatvertriebenen seien ihrer Heimat beraubt worden und hätten erkannt, was sie verloren haben. Daher hätten sie bereits 1950 die Charta der Heimatvertriebenen verabschiedet, in der sie auf Rache und Vergeltung verzichteten. Darin aber hätten sie auch die Verwirklichung des Rechts auf Heimat gefordert, für das sie heute noch eintreten würden. Er zitierte Nobelpreisträger Albert Schweitzer: „In schlimmster Weise vergeht man sich gegen jedes menschliche Recht, wenn man Völkerschaften das Recht auf das Land, das sie bewohnen, in der Art nimmt, dass man sie zwingt, sich anderswo anzusiedeln.“ Seit 59 Jahren begehe man nun den Tag der Heimat und sich für das Recht auf die Heimat einsetzen. Immer wieder versuche man, die Bevölkerung aufzuklären, denn nur durch die Wahrheit könnten Vertreibungen künftig verhindert werden. „Heimat, dir ferne“ sang nach der Ansprache des BdV-​Vorsitzenden Gertrud Dangelmaier schön und eindrucksvoll, wobei sie von Heidrun Havran am Klavier begleitet wurde. Mit einem Grußwort wandte sich dann der CDU-​Bundestagsabgeordnete Norbert Barthle an die Versammelten. Er freue sich darüber, dass es dem BdV wieder gelungen sei, am Tag der Heimat den großen Saal des Predigers zu füllen. Er nahm auf das Motto des Tages: „Wahrheit und Gerechtigkeit — ein starkes Europa“ Bezug. Darum würde es tatsächlich in diesem Europa gehen. Er wies daraufhin, dass Flucht und Vertreibung schreckliche Begleiterscheinungen von Kriegen und ethnischen Konflikten seien, die meistens die Unschuldigen treffen. Aufgabe sei es, die Erinnerung an den Verlust der Heimat weiter zu geben, denn nur, wer ihren Wert kenne, der könne sie auch schätzen. So sei es gut, an diesem Gedenktag daran zu erinnern, was Heimat und Vaterland und ihr Verlust bedeuten. In einem weiteren kurzen Grußwort berichtete dann Pfarrer Dr. Eberlein als Bundesvorsitzender der evangelischen Schlesier von Kontakten in die alte Heimat. Sie seien zwar nicht immer leicht und aber doch gut. Nach den Grußworten führte dann Margret May durch das weitere Programm, in dem durch gemeinsam gesungene Lieder und Lesungen mit Oswald Lehnert, Eva Scholze und Margret May an die verlorene Heimat erinnert wurde.

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