Fußball, Oberliga: Normannia kassiert in Durlach den 1:1-Ausgleich in den Schlussminuten
Der FC Normannia kam am Samstag in Durlach über ein Unentschieden nicht hinaus. Letztlich gerecht und trotzdem wäre mit etwas mehr Engagement ein Sieg möglich gewesen. Von Claus-Jörg Krischke
Montag, 14. September 2009
Rems-Zeitung, Redaktion
2 Minuten 48 Sekunden Lesedauer
Diese Formation begann sehr stark, die hintere Viererkette, obwohl erstmals in dieser Besetzung, ließ den Karlsruher Vorstädtern keinen Raum, das Mittelfeld störte früh und zeigte sich zunächst kreativ und setzte die beiden Stürmer gut in Szene. Dies bedeutete für die erste Halbzeit nicht nur einen 1:0-Vorsprung, sondern auch ein deutliches Übergewicht bei Chancen und Spielanteilen. Doch irgendwie muss die gute erste Halbzeit den Normannen die falschen Eingebungen vermittelt haben. In der zweiten Hälfte beschränkten sich die Gmünder auf das Verwalten des Vorsprungs, ein Umstand der zur Folge hatte, dass die Durlacher mehr Raum für ihre Aktionen bekamen, kaum noch selbst in der Abwehrarbeit gefordert wurden und somit mehr Druck auf die verteidigenden Normannen ausüben konnten. Fast wäre das Spiel mit „angezogener Handbremse“ für die Normannen aufgegangen, doch sechs Minuten vor dem Abpfiff hatten die Normannen ihr Glück überstrapaziert und auch der sonst wieder überragend agierende Matthias Gruca musste sich zum 1:1 geschlagen geben.
Dabei darf durchaus die Frage gestellt werden, warum die Gmünder Spieler sich in Hälfte zwei nur für das Verwalten des Vorsprungs zuständig erklärten? Hätte man, wie in der ersten Halbzeit munter nach vorne gespielt, hätten es locker drei Punkte werden können.
Die Normannen begannen stark, waren spielbestimmend und hatten die klarere und bessere Spielanlage, folglich resultierten daraus auch Torchancen, die jedoch zunächst vergeben wurden. Die größte Möglichkeit vor dem 0:1 hatte Manuel Grampes in der 16. Minute. Giuseppe Greco eroberte sich den Ball in der Durlacher Hälfte, legte den Ball perfekt für Manuel Grampes in die Gasse, der konnte dadurch allein auf den Karlsruher Schlussmann Dohm zulaufen, verlor aber kurz vor dem Fünfmeterraum das Duell gegen ihn. Doch in der 27. Minute wurden die Bemühungen der Normannen belohnt. Stani Bergheim fasste sich aus fast 30 Metern ein Herz und donnerte den Ball flach in Richtung Durlacher Tor, Manuel Grampes brachte die Schuhspitze noch an den Ball und veränderte so die Flugbahn. Dohm im Durlacher Kasten war geschlagen. In den folgenden Minuten setzten sich die Gmünder in der Durlacher Hälfte fest, erspielten sich Ecke um Ecke, aber ein weiterer zählbarer Erfolg wollte nicht klappen. Gegen Ende der ersten Halbzeit schalteten die Normannen einen Gang zurück und Durlach konnte sich erste Konterchancen erkämpfen. So musste Matthias Gruca in der 35. Minute Kopf und Kragen riskieren, um eine Hereingabe von Müller vor dem heranstürmenden Cetinkaya zu sichern. Eine Minute vor dem Halbzeitpfiff rettete Geburtstagskind Kersten Göhl per Kopf nach einem Freistoß von Patric Gondorf auf der Linie, während Gruca den Nachschuss von Müller sensationell klären konnte.
In der zweiten Halbzeit stand Matthias Gruca mehr im Mittelpunkt des Geschehens als ihm lieb sein dürfte. Immer wieder war es Gruca, der die Durlacher Angreifer zur Verzweiflung brachte, während die Normannen zu selten ihre kreativen Möglichkeiten bemühten. Nur mit langen Bällen Manuel Grampes als Ballverteiler suchen, war spätestens nach dem dritten Versuch kein probates Mittel mehr, da diese der Durlacher Defensive zunehmend keine Probleme bereiteten.
In der 60. Minute nutzte Cetinkaya einen Kommunikationsfehler im Gmünder Aufbauspiel, hatte freie Bahn auf Gruca, der siegte erneut im eins zu eins-Spiel. Nur fünf Minuten später klärte Gruca als „Libero“ vor Müller. Einen Freistoß von Jerome Gondorf entschärfte Matthias Gruca in der 73. Minute ebenso, wie er fünf Zeigerumdrehungen später erneut seinen Zweikampf gegen Müller gewinnen konnte. Fast wäre die Gmünder Verwaltung des Vorsprungs aufgegangen, wäre da nicht die 84. Minute gewesen: eine Hereingabe von rechts fand Ivica Dzijan freistehend am Strafraum, der konnte sich die Ecke aussuchen und problemlos den Ausgleichstreffer, unhaltbar für Matthias Gruca, markieren.
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