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Nachrichten Schwäbisch Gmünd

„Gmünder Tag“ auf der Gartenschau in Rechberghausen

Bis zum Sonntag hatten bereits 215 000 Menschen die Gartenschau in Rechberghausen besucht, die am 29. Mai eröffnet wurde. Dafür, dass die Besucherzahl stete steigt, sorgten gestern auch über 400 Gmünder Besucher, die sich mit sieben Bussen auf den Weg zur Gartenschau machten. Gmünd präsentierte und feierte sich. Von Giovanni Deriu

Montag, 14. September 2009
Rems-Zeitung, Redaktion
2 Minuten 45 Sekunden Lesedauer

Als älteste Stauferstadt hatte die Stadt Schwäbisch Gmünd mit ihrem Oberbürgermeister Richard Arnold aber auch wirklich ein „leichtes Spiel“ auf der Gartenschau in Rechberghausen. Das große Veranstaltungs– und Festzelt war rappelvoll. Der Gmünder „Gastauftritt“ zog, wann sieht man auch schon verkleidete Personen in traditionellen Stauferkostümen, so wie es der Gmünder „Stauferchor“ gestern zelebrierte? Auf die Gmünder Vereine und ihren Anhang war Verlass, als OB Richard Arnold nach der Begrüßung durch Rechberghausens Bürgermeister Reiner Ruf in die Menge fragte, wer denn aus Gmünd sei, da ging ein Raunen durch das Zelt, weil wohl zwei Drittel der Zuschauer ihre Hand in die Höhe streckte. Bürgermeister Reiner Ruf war vom Gmünder Auftritt auf „seiner“ Gartenschau so angetan, dass er Gmünd und seinen OB mit einem „Hosianna vor dem Gmünder Adel“, aber auch mit einer mündlichen „Verbeugung“ „vor ganz Gamundia“, begrüßte. Davor hatte der „Stauferchor“-Sprecher, Horst Linke, ein wenig zur Historie der Staufer und der Entstehung Gmünds anno 1162 (Gründung durch Konrad III) , und auch Agnes, die „Gemahlin“ des Kaisers erwähnt, die ihren Ehering verlor, und dabei den Schwur ablegte, dort wo der Ring gefunden werden sollte, wolle sie eine Kirche errichten lassen. So wusste man denn auch in Rechberghausen, weshalb die Gmünder ihre „Johanniskirche“ haben. Reiner Ruf, Rechberghausens erster Mann, hob noch einmal die besondere „Bande der Rechberghäuser und Gamundia“ hervor – diese existiere auch schon ewig, aber, so Ruf „raus aus der Geschichte und hinein in die Gartenschau“. Wahrlich viele „Blumen“ in Form lobender Worte erhielt der OB, aber nicht nur, auch Gmünds „T&M“- Marketingleiter Manfred Maile bedachte Ruf. War es doch Maile, der dafür sorgte, dass „so viele Gmünder und ihre Vereine“ den Weg nach Rechberghausen fanden. 120 interessierte Bürger und über 300 „Akteure“ lotste Mailes Team zur Gartenschau. Die Gmünder stellten ein buntes Programm vor (mit der Gmünder Stadtkapelle; die Guggen der „Altstadtfeger“; die Großdeinbacher „Sportgymnastik“; eine Salsa-​Gruppe und einige mehr). Ein Vorgeschmack, was Besucher 2014 bei der Landesgartenschau erwarten könnte? Gmünds „Tagesausflügler“ jedenfalls wollten die Gartenschau Rechberghausen schon „inspizieren“, aber auch genießen, so einige Mitfahrer in den Bussen. Das Ehepaar Ulrich und Edelgard Bergmann sahen den Kurztrip über den Berg als „Beobachtungs-​Tour“. Jahrelang im Ausland, in der Vegetation Papua-​Neuguineas gelebt, wollten sie wahrlich sehen, ob „Gmünd auch von Rechberghausen“ etwas lernen könne. Außerdem wollten sie vor Ort überprüfen, ob „so eine Gartenschau“ auch wirklich „seniorentauglich“ sei – sprich, ob genügend Geländer angebracht seien, als kleine Stütze.
Sie waren wie viele andere auch, also aus dem selben Grunde in Rechberghausen, wie der OB selbst – auf Erkundungs-​Tour. Richard Arnold gestand auf der Bühne, dass er bereits bei der Eröffnung im Mai so angetan gewesen sei „vom grünen Projekt“, dass er sich daheim vor dem Haus gleich einen Garten angelegt habe. Natürlich wäre die Stadt Gmünd auf dem „falschen Weg“, würde sie nur ans Kopieren denken, so Karl-​Eugen Ebertshäuser, der Projektleiter mit Erfahrung mehrerer Landesgartenschauen. Beide Projekte seien schlichtweg „nicht vergleichbar“, hob Ebertshäuser hervor. Rechberghausen habe knapp über „5000 Einwohner“, hier wurde viel Landschaft „neu zurückgeholt“ – hier werde „Landschaft inszeniert“, in Gmünd 2014 dagegen „die Stadt“. „Plusminus“ 13 Millionen Euro habe das „grüne Projekt“ Rechberghausens gekostet – in Gmünd werde es natürlich mehr, die Stadt sei ja auch größer. Profitieren tun anscheinend alle in der Region, meinte Matthias Heim, der Hauptamtsleiter in Rechberghausen, und für das Marketing der Gartenschau zuständig. Ein enormer „Imagegewinn“ sei das für Rechberghausen gewesen, trotz Wirtschaftskrise, immer mehr Familien unternehmen „Tagesausflüge“ ins Grüne. Ein anderer bekannter Gmünder „flüchtet“ ebenfalls, wann immer es geht, von der grauen Beton-​Tristesse Frankfurts in die Natur der Region – das Mitglied des Vorstands der Deutschen Bundesbank, Rudolf Böhmler nämlich. Das „Grüne“ daheim übe eine Faszination auf ihn aus.

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