Juvenale: Josefsbrunnen-Künstler Jan Löchte im Gespräch mit Michael Schaumann
Fragendes Erstaunen, aber auch Zustimmung findet das Objekt neben dem Marienbrunnen auf dem Marktplatz. Es ist nicht etwa eine „erweiterte Baustelle Mohren-Naze“ , sondern ein Kunstwerk des jungen Stuttgarter Künstlers Jan Löchte im Rahmen der „Juvenale“.
Samstag, 19. September 2009
Rems-Zeitung, Redaktion
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Doch ernsthafter dazu Löchte selbst, der wohl mit seinem Josefsbrunnen ins Schwarze traf: Er habe die Idee gehabt, der einsamen Maria fehle der Josef. Dazu kamen Container und rohe Balken als Bezug zum Zimmermann Josef. Mithin also Kontrast zum Marienbrunnen, dessen Wasser dem Josefsbrunnen zulaufe, wobei die Duftsteine sich auflösten und etwas rein machen.
Michaels Schaumanns Frage, ob der Künstler seine Beweggründe publik machen wolle, meinte dieser, da müsse man auch Freiräume lassen, und beim Thema Josefsbrunnen könne man auf vieles kommen. Der Betrachter solle selbst denken.
Schaumann wollte wissen, was es wohl sei, dass „nicht die Volksseele kocht, wenn man am Marienbrunnen Hand anlege“, so wie sie seinerzeit beim „Galgen“ kochte. Ob sich wohl das Kunstverständnis geändert habe. Das wäre schwer zu sagen, so der angesprochene Künstler, doch sah er sein Werk auch durch „Überlegen und Schmunzeln“ der Betrachter angenommen. Eckhart Dietz wollte wissen, ob beim Josefsbrunnen Provokation Absicht gewesen sei. „Nicht sehr stark“, so Löchte, und das würde ihm auch nicht als Motivation reichen. Michael Schaumann sah bei ihm Elemente der klassischen Bildhauerei und Installationen spielten eine wichtige Rolle als Ideengeber. Ob dies auch im Kontex mit seiner Vita stehe, beantwortete der Künstler kurz und prägnant mit „absolut“. Und weiter aufschlussreich: „Das ganze Ding, was Leben ist, aufnehmen.“ Das wolle er in den Werken verarbeiten.
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