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Nachrichten Schwäbisch Gmünd

Arbeitslosenquote in Ostwürttemberg

„Stetig, wenn auch moderat steigt die Arbeitslosenquote in Ostwürttemberg an. Im August ist sie erneut um 0,3 Prozent auf nun 5,7 Prozent angewachsen. Diese Erhöhung liegt aber nur unwesentlich über den mittleren Zuwachsraten der Arbeitslosenquote im August der vergangenen Jahre, die bei 0,1 bis 0,2 Prozent lagen“, so der Agenturchef Hans-​Joachim Gulde.

Mittwoch, 02. September 2009
Rems-Zeitung, Redaktion
3 Minuten Lesedauer

OSTALBKREIS. Der Leiter der Arbeitsagenturen in Ostwürttemberg fügt hinzu: „Leider können wir nicht mehr nur von einem saisonbedingten Anstieg der Arbeitslosigkeit ausgehen, sondern müssen erkennen, dass sich die Krise, wenn auch noch schleichend, dem Arbeitsmarkt nähert. Die Arbeitslosenquote im Agenturbezirk liegt nun bereits schon im zweiten Monat in Folge um 0,2 Prozent über dem Landesdurchschnitt von Baden-​Württemberg“, erklärt Gulde.
Die Arbeitslosigkeit stieg im Bereich der Arbeitslosenversicherung (Arbeitslosengeld I) zum Vorjahr um zirka 84 Prozent auf 7324 Personen, im Bereich der Grundsicherung (Arbeitslosengeld II) um 17,1 Prozent und liegt damit bei 5872 Arbeitslosen.
Auf die einzelnen Landkreise verteilen sich die Zahlen wie folgt: Im Ostalbkreis sind 9.243 Personen arbeitslos gemeldet, das entspricht einer Quote von 5,6 Prozent. Hiervon werden 5082 Personen (im Vergleich zum Vorjahr plus 87,8 Prozent) von der Arbeitsagentur (SGB III) und 4161 Personen (im Vergleich zum Vorjahr plus 21,5Prozent) von der ARGE abo (SGB II) betreut. Im Landkreis Heidenheim sind 3953 Personen arbeitslos, dies entspricht einer Quote von 5,9 Prozent; bei der Arbeitsagentur sind 2242 Personen (im Vergleich zum Vorjahr plus 75,2 Prozent) und bei der ARGE Job-​Center 1711 Personen (im Vergleich zum Vorjahr plus 7,8 Prozent) arbeitslos gemeldet.
Die Zahl der Arbeitslosen ist bei allen Personengruppen angestiegen. Am stärksten vom Anstieg sind jedoch die Jugendlichen unter 25 Jahre betroffen. Hier haben sich im Monat August 373 Jugendliche neu arbeitslos gemeldet, die Gesamtzahl beträgt jetzt 2163 Jugendliche. Dies entspricht einer Arbeitslosenquote von 7,2 Prozent.
In den weiteren Personengruppen gibt es folgende Entwicklungen: bei den Männern ist ein Zugang von 271 Personen zu verzeichnen, die Gesamtzahl beträgt 7130 Personen (Arbeitslosenquote 5,6 Prozent). Bei den Frauen sind 6066 arbeitslos gemeldet (plus 454). Dies entspricht einer Quote von 5,8 Prozent. Bei den „50-​jährigen und älteren Arbeitslosen“ stieg die Zahl um 67 auf 3268 an (entspricht einer Quote von 5,6 Prozent).
Ausländische Arbeitslose sind mit 2480 Personen betroffen; die Zahl erhöhte sich hier erfreulicherweise zwar nur um 18. Deren Arbeitslosenquote ist mit 14,5 Prozent aber weiterhin sehr hoch.
„Dem Arbeitgeberservice der Agentur für Arbeit wurden wieder 700 neue Stellen gemeldet, das sind immerhin 66 Stellen mehr als im Juli. Hiervon sind 637 Stellen „ungefördert“, also betriebliche, sozialversicherungspflichtige Beschäftigungsverhältnisse. Von den gemeldeten Stellen kommen 40,2 Prozent der Stellen aus dem Bereich der Arbeitnehmerüberlassung, 10,7 Prozent aus dem Verarbeitenden Gewerbe sowie 7,5 Prozent aus dem Handel. Die restlichen 41,6 Prozent verteilen sich überwiegend auf die Dienstleistungsberufe, wie Sozial– und Erziehungsberufe, Ordnungs– und Sicherheitsberufe sowie Organisations-​, Verwaltungs– und Büroberufe“, so Hans-​Joachim Gulde zur Entwicklung des Stellenangebotes im Monat August, das mit 1265 betrieblichen Stellen im Bestand insgesamt um mehr als 50 Prozent zum Vorjahr reduziert ist.
In der Hauptagentur Aalen sind 3113 Arbeitslose gemeldet, das sind 248 mehr als im Juli. Die Arbeitslosenquote liegt aktuell bei 5,4 Prozent (Vormonat 4,9 Prozent). Hier ist der stärkste Anstieg unter allen Geschäftsstellen im Agenturbezirk mit bemerkenswerten 0,5 Prozent zu verzeichnen. In Bopfingen sind 757 Arbeitslose gemeldet, das sind immerhin 80 mehr als im Vormonat. Die Arbeitslosenquote steigt von 4,9 Prozent auf 5,5 Prozent. Im Geschäftsstellenbereich Ellwangen sind 879 Arbeitslose gemeldet, das sind 97 mehr als im Juli. Die Arbeitslosenquote steigt auf 3,9 Prozent (Vormonat 3,5 Prozent). Insgesamt 205 Arbeitslose mehr und damit 4494 Arbeitslose sind in Schwäbisch Gmünd gemeldet; dies entspricht einer Arbeitslosenquote von 6,5 Prozent (Vormonat 6,2 Prozent). Heidenheim hat 3953 gemeldete Arbeitslose, das sind 205 mehr als im Vormonat. Die Arbeitslosenquote liegt hier bei 5,9 Prozent, im Vormonat lag sie noch bei 5,7 Prozent.
Der Agentur für Arbeit wurden seit Oktober letzten Jahres 3116 Ausbildungsstellen gemeldet. Das sind lediglich 2,6 Prozent weniger als im Ausbildungsjahr zuvor. Demgegenüber stehen 4305 Bewerbermeldungen, immerhin 8,6 Prozent weniger als im Ausbildungsjahr 07/​08. Positiv zu vermerken ist, dass sich die Zahl der unversorgten Bewerber im Vergleich zum Vorjahr um 42,3 Prozent auf 459 reduziert hat. Der insgesamt leichte Rückgang der Bewerberzahlen lässt sich mit einer verstärkten Nutzung von allgemeinbildenden sowie Berufsbildenden Schulen erklären. Leider liegt die Zahl, der von den Unternehmen angebotenen EQ-​Plätze (Einstiegsqualifizierung) erst bei zirka zwei Drittel der EQ-​Plätze des vergangenen Jahres. Um die Anzahl der unversorgten Bewerber auf einen Ausbildungsplatz noch weiter zu reduzieren, bedarf es demnach einer erhöhten Bereitschaft der Unternehmen weitere EQ-​Plätze zur Verfügung zu stellen.
„Neben dem erneut hohen Anteil der Jugendarbeitslosigkeit macht uns vor allem die Tatsache Sorgen, dass unter den Arbeitslosen immer mehr Jungfacharbeiter und Jungkaufleute zu finden sind. Gerade diese bereits gut qualifizierten Ausbildungsabsolventen sollten die Gelegenheit auf jeden Fall nutzen und sich während der Arbeitslosigkeit, mit speziell für diese Gruppe geschaffenen Weiterbildungsangeboten, noch höher qualifizieren lassen“, so Gulde zur aktuellen Situation bei den unter 25-​jährigen. Zum Herbst kann man aufgrund der Anschlussarbeitsverhältnisse beziehungsweise der zu erwartenden Einstellungen zum Quartalbeginn voraussichtlich mit einem, zumindest leicht abgefederten Anstieg der Arbeitslosenquote rechnen.

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