Beschäftigungsgarantie für GEK-​Mitarbeiter

Schwäbisch Gmünd

Rems-Zeitung

SCHWÄBISCH GMÜND (rw). Die Barmer und die Gmünder Ersatzkasse fusionieren zur mit dann 8,6 Millionen Mitgliedern größten deutschen Krankenkasse. Für die GEK-​Hauptverwaltung in Schwäbisch Gmünd, in der 800 Mitarbeiter angestellt sind, wurde eine „vollständige Beschäftigungs– und Standortgarantie“ vereinbart.

Donnerstag, 24. September 2009
Rems-Zeitung, Redaktion
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Dies sei eine wesentliche Anforderung an die Fusion gewesen, so GEK-​Sprecher Dr. Kai Behrens: „In Schwäbisch Gmünd wird kein Arbeitsplatz abgebaut, und Gmünd bleibt ein zentraler Standort.“
Ausführlich hat die Gmünder Ersatzkasse in den letzten Wochen mit den großen Ersatzkassen TK, DAK und Barmer über ein Zusammengehen verhandelt. Schon im Juli hatte der GEK-​Verwaltungsrat den Vorstand beauftragt, mit den großen Ersatzkassen Fusionsgespräche zu führen. Nun beschloss das Gremium auf Grundlage der verhandelten Eckpunkte eine Vereinigung mit der Barmer Ersatzkasse. Falls am kommenden Freitag auch der Verwaltungsrat der Barmer einer Vereinigung zustimmt, wird der GEK-​Verwaltungsrat voraussichtlich Anfang November 2009 über den Fusionsvertrag und die Satzung der neuen Kasse beraten. Die neue Krankenkasse kann dann im Januar 2010 starten.
Die Barmer gehörte mit 6,9 Mio. Versicherten, 17 000 Mitarbeitern und rund 1000 Geschäftsstellen schon bislang zu den Giganten der Branche. Die GEK zählt 1,7 Mio. Mitglieder, hat insgesamt 180 Betreuungsstellen und insgesamt 2500 Mitarbeiter. Welche weiteren Folgen die Fusion für die GEK und den Standort Schwäbisch Gmünd hat, darüber wollen Barmer und GEK erst nach dem Votum des Barmer-​Verwaltungsrates am Freitag informieren. Von besonderem Interesse sind Details wie Hauptsitz, der Namen des neuen Marktführers und Personalien wie die Besetzung des Verwaltungsrates und der künftige Vorstand. In der GEK ist dies Rolf-​Ulrich Schlenker. Hauptsitz der Barmer ist Wuppertal.
Die schiere Masse der Barmer wird zweifellos eine Rolle spielen, doch der GEK-​Sprecher betont, dass die GEK-​Vorteile wie Effizienz und Innovationsfähigkeit einbringen konnte. „Um uns haben mehrere Kassen gebuhlt. Das wird sich im Verhandlungsergebnis widerspiegeln.“ Im Hintergrund steht der Druck des Gesundheitsfonds. Dieser werde bleiben, die Fusionswelle werde weiterrollen. Es werde immer wichtiger für die Kassen, Verträge mit den Leistungsträgern wie Ärzten, Krankenhäusern und Pharma-​Industrie direkt auszuhandeln, dabei sei die Größe entscheidend.
Ein Marktanteil von zwei Prozent, wie ihn die GEK besaß — und die seit 13 Jahren bestehende Einschätzung als „kundenfreundlichste Krankenkasse“ — reicht allein wohl nicht mehr aus, um im Gesundheitswesen als Kasse allein zu überleben. Wenn Kassen mit den Zuweisungen aus dem Gesundheitsfonds nicht mehr auskommen, wollen sie Zusatzbeiträge möglichst vermeiden– einen Ausweg bieten Fusionen und Kooperationen.