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Nachrichten Schwäbisch Gmünd

Bundestagswahl ist Finale des Superwahljahres, das besonders Schwäbisch Gmünd in Atem hielt

Morgen wird gewählt. Allein in Gmünd sind 44 283 Bürger zum Gang an die Wahlurne aufgerufen. 6025 von ihnen haben schon per Briefwahl ihr Votum abgeliefert . Ein politisches Erdbeben wird im Wahlkreis Gmünd-​Backnang nicht erwartet, vielmehr die Fortsetzung des ausgeprägt traditionsreichen CDU/​SPD-​Duetts in Berlin.

Samstag, 26. September 2009
Rems-Zeitung, Redaktion
1 Minute 55 Sekunden Lesedauer

SCHWÄBISCH GMÜND (hs). Für die Kandidaten war und ist dieser Wahlkreis mit einer enormen Kilometerleistung verbunden. Denn er ist ziemlich unnatürlich zusammengefügt aus den Raumschaften Schwäbisch Gmünd und Backnang. Konkret bedeutet dies für die Bundestags-​Bewerber sozusagen eine „Bewusstseinsspaltung“, einerseits müssen sie sich in die Anliegen der Murrtäler und andererseits in die Sorgen der Remstäler hineindenken. Die Bürger wiederum interessieren sich naturgemäß nur sehr begrenzt fürs jeweils andere Kreisgebiet. Räumlich verknüpft sind die beiden Gebiete nur durch einen schmalen Streifen des Welzheimer Walds.
Es wäre eine große Überraschung, sollte sich am morgigen Wahlsonntag an der seit Jahrzehnten angestammten Vertretung des Wahlkreises im Bundestag etwas verändern. Schon in früheren Jahrzehnten nagelten Dieter Schulte (CDU) aus Schwäbisch Gmünd und Robert Antretter (SPD) aus Backnang ihre Rollenverteilung fest. Allenfalls an der gescheiterten OB-​Kandidatur von Robert Antretter gegen Wolfgang Schuster in Schwäbisch Gmünd scheiterte eine Neuorientierung. Seit 1998 setzt das Duo Norbert Barthle/​Christian Lange diese Abgeordneten-​Tradition fort, der CDU-​Mann aus Gmünd jeweils mit einem Direktmandat, der SPD-​Kollege über eine gut abgesicherte Position auf der Landesliste. Christian Lange ist diesmal sogar die Nummer 4 auf der Schwabenliste, was für die Wertschätzung des Politikers bei den Sozialdemokraten in Land und Bund spricht. Für die Grünen tritt die Sozialarbeiterin Ulrike Sturm aus Backnang an. Rechtsanwalt Markus Fischer aus Göggingen will für die FDP in den Bundestag einziehen. Die Linke wirbt mit Manfred Steidle, Betriebsratsvorsitzender aus Schwäbisch Gmünd, um Stimmen. Installateur Markus Grammel aus Schechingen ist Kandidat der Partei Bibeltreuer Christen. Der Metzger Torsten Ziegler aus Kernen bewirbt sich für die NPD. Matthias Riebesam steht für das Willi-​Weise-​Projekt, das mehr direkte Demokratie/​Volksentscheide in die Bundespolitik bringen möchte. Vor vier Jahren errangen CDU 41,4 Prozent, SPD 30,5 Prozent, FDP 10,8 Prozent Grüne 9,2 Prozent und Die Linke 3,5 Prozent der Stimmen. Die Wahlbeteiligung lag 2005 im Wahlkreis bei 77,9 Prozent.
Die morgige Bundestagswahl ist das große Finale im Superwahljahr 2009. Besonders in Gmünd werden wieder routiniert die Wahlurnen aufgestellt, denn in der Römer– und Stauferstadt kam in diesem Jahr zu Europa– und Kommunal– auch die OB-​Wahl hinzu. Und beinahe auch noch eine Volksabstimmung über Erhalt des historischen Postgebäudes am Bahnhof. 520 Wahlhelfer werden morgen alleine in Schwäbisch Gmünd wieder im Einsatz sein. Spätestens 18.45 Uhr schon wird das Gmünder Ergebnis auf einer Großbildwand im Rathaus erscheinen. Erste Hochrechnungen laufen dort ab 18 Uhr ein.
Aktuelle Infos morgen Abend auch im Internet: rem​szeitung​.de. Wahlpartys gibt es in folgenden Lokalen: Cafe Margrit (CDU), Cafe Spielplatz (SPD), Bassano (Grüne), Hofgut Hagenbach bei Backnang (FDP), Cafe Schlupfloch (Die Linke).

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