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Motorsport, Trial: Die Gschwender Michael Gereke und Andreas Riethmüller holten den Vize-​EM-​Titel in Eisenberg/​Pfalz

Nur mit „Ich will Spaß, ich geb Gas“, hätten es die Gschwender und neuen Vize-​Europameister, Michael Gereke und Andreas Riethmüller, bestimmt nicht so weit gebracht. Denn in ihren Trial-​Klassen kommt es auf eine Menge Geschicklichkeit an, und das Ganze möglichst zügig ohne Strafpunkte. Von Giovanni Deriu

Samstag, 26. September 2009
Rems-Zeitung, Redaktion
2 Minuten 32 Sekunden Lesedauer

Groß war jüngst die Freude und der Jubel, nachdem die beiden Gschwender Michael Gereke und Andreas Riethmüller samt ihrer Co-​Piloten (simpel, „Beifahrer“) Timo Wolfer und Tim Müller, in ihren jeweiligen Trial-​Klassen die Vize-​Europameisterschaft gesichert hatten. Mal ehrlich, wer kann von sich schon behaupten, Vize-​Europameister zu sein, und dann auf einem Gebiet, wo eben nicht nur der Blei– oder Gasfuß gefragt ist, sondern die Geschicklichkeit auf vier Rädern bei teils „über 200 Pferdestärken“? Ihre leicht veränderten („modified“) Geländewägen oder „modifizierte“ Prototypen haben die Fahrer nicht im Stich gelassen, oder umgekehrt. Fakt ist, auf Mensch wie Maschine muss Verlass sein. Obwohl, der Geländewagen ist in der Summe das, was die Fahrer Riethmüller und Gereke an Technik (und Können) hinein gesteckt haben. In jedem Fall, viel (Frei-)Zeit und auch Geld. Gereke wie Riethmüller sind erfolgreich, aber nicht allein – viele andere Fahrer teilen beim „Off Road Club“ (ORC) Gschwend, bei den „Night Hunter“ die Passion der Vize-​Europameister. Zu den Spitzenfahrern gehören die „Night Hunter“ schon seit Jahren. In der Szene sind die Gschwender bekannt. Den Titel holten die Elite-​Fahrer beim Euro-​Trial im Sandwerk Klausing in Eisenberg. Trotz einiger Unzulänglichkeiten und starker Regenfälle boten (nicht nur) die Gschwender den Zuschauern in der Pfalz Motorsport vom Feinsten. Dass der Matsch spritzt, und nicht alles immer so „trocken“ abgeht, gehört fast „schon zum Geschäft“. Das internationale „Flair“ eines Europameisterschafts-​Wettbewerbs, so Riethmüller und Gereke unisono, könne man einfach nicht mit einer Deutschen Meisterschaft vergleichen. Die Teams aus Deutschland fuhren insgesamt sehr gute Ergebnisse ein, und das bedeutete am Ende den Gewinn des „Cup of Nations“. Im Geländewagen „nur“ zu zweit, legt man auch viel Wert auf „Teamgeist“ und Mannschaftszugehörigkeit. Der 26-​jährige Andreas Riethmüller beschreibt den Reiz bei Europameisterschaftsrennen so: „Es geht sehr international zu, und die Mannschaften und Fahrer hissen die Fahnen“, ihrer Nationen. Im deutschen Fahrerlager herrschte schwarz-​rot-​gold vor. Das deutsche Team profitierte natürlich von den Gschwendern erheblich – In der Klasse „modified“, Fahrzeuge mit einigen technischen Veränderungen, hielten Gereke und sein Beifahrer Timo Wolfer Zeit und die nötige Balance ein. Die Sektionen wurden bravourös gemeistert. Ihr (Suzuki) „Samurai“ kämpfte sich elegant durch. Im Pro-​Modified-​Wettbewerb, in dem Geländewägen mit (fast) freien technischen Finessen fahren dürfen, bewies einmal mehr Andreas Riethmüller und sein „Co“-Pilot Tim Müller Geschick im Umgang mit ihrem Wagen und den gesteckten „Sektionen“. Damit der Vize-​Titel auch für die beiden, den sie, wie Gereke und Wolfer anno 2007 bereits in San Marino inne hatten. Auf die Fahrer, so ORC-​Vorstand Uwe Wirtz ist „Verlass“. Kurios, für viele Kinder und auch Männer sind diese Wägen ein „Traum“ – für Gereke und Riethmüller wurde er wahr. Wie ein Märchen vielleicht bei Riethmüller, sein umgebauter Suzuki heißt „Cinderella“. Gereke wie Riethmüller kommt entgegen, dass beide eine zum Sport passende Ausbildung haben – Gereke ist KFZ-​Mechaniker, Riethmüller Werkzeugmacher. Damit legen sie selbst Hand an.
Nun wartet am kommenden Samstag, 3. Oktober (Feiertag) der 7. Lauf zur deutschen Geländewagen-​Meisterschaft. Und zwar im Quarz-​Sandwerk Lang in Gschwend. Als Gastgeber dürfen die ORC-​Fahrer nicht ran, das ist so reglementiert. Das Beste aber, Riethmüller und Gereke sind „so gut wie durch“, die Meisterfeier eventuell in Gschwend. Die vorausgegangenen sechs Läufe liefen „im Durchschnitt“ für Riethmüller mit vier ersten Plätzen. Auch Gereke ist gelassen: „Mal schauen, was die anderen machen.“ Und so kommt auch in Gschwend am Feiertag „Camping-​Atmosphäre“ auf, die Riethmüller unterwegs so schätzt. Der ORC bietet nicht nur heiße Reifen, sondern auch Schnitzel und Maultaschen.

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