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„Meister der Bildhauerei“ im Kloster Lorch: Finissage am 11. September

Sie waren und sind noch eine Attraktion im Kloster Lorch: die 40 Skulpturen der „Meister der Bildhauerei.“ Zu sehen ist die Ausstellung noch bis zum 13. September. Zuvor, am Freitag, 11. September, veranstaltet der Freundeskreis Kloster Lorch noch eine Finissage.

Freitag, 04. September 2009
Rems-Zeitung, Redaktion
2 Minuten 16 Sekunden Lesedauer


AUSSTELLUNG (rw). Es ist eine Schau, wie sie in dieser Art unter freiem Himmel wohl kaum mehr zustande kommen dürfte. Das letzte vorangegangene derartige Künstler-​Rendezvous liegt schon ein Vierteljahrhundert zurück: es kam bei den „Vereinten Gegensätzen“ von 1984 zustande, als es um die Kunst am Bau für den neuen Gmünder Stadtgarten ging.
Den Initiatoren, dem Künstler Hans Kloss und dem Freundeskreis Kloster Lorch mit seinem Vorsitzenden Manfred Schramm, war es Ende April gelungen sechs Bildhauer aus der Region unter einen Hut zu bringen, die sich seit langem kennen und die ihre Wege gegangen sind. Diese kreuzten sich immer wieder, wenn sie nicht schon denselben Ausgangspunkt hatten: das Gmünd der 50er-​Jahre und seine Fachschule fürs Edelmetallgewerbe (die heutige Hfg), auch die Stuttgarter Kunstakademie. Es handelt sich um Max Seiz, Eckhard Dietz, Josef Baumhauer, Karl Ulrich Nuss, Hans Nübold und Fritz Nuss. Hinzu kamen Skulpturen des Gmünder Bildhauers Jakob Wilhelm Fehrle (1884 – 1974).
Von allen beteiligten Bildhauern sind figürliche Arbeiten ausgestellt. Sie widmen sich der menschlichen Gestalt, nur Hans Nübold durchbricht den Rahmen mit Tierplastiken und seinem Argonauten-​Schiff aus Stahldraht.
Mittlerweile besichtigten Tausende von Klosterbesuchern diese Ausstellung; sie entwickelte sich zu einer der Attraktionen des Klosters, zumal die Objekte sehr stimmig aufgestellt worden waren und sich wirkungsvolle Blickbeziehungen zur Kloster-​Architektur ergaben. Der Ausstellungs-​Aufbau war schwere Arbeit — eine Skulptur von Max Seiz wog immerhin 700 Kilogramm. Manche Arbeit zog während der Schau um, weil ein noch besserer Platz gefunden wurde, so die Plastik „Selbdritt“ von Karl Ulrich Nuss, die zuerst aus einer Kirchen-​Nische in sechs Meter Höhe lugte. Dafür kam der „Gebückte“ in eine Nische.
Fehrles Arbeiten, darunter der in weite Fernen blickende Torso „Berta“, beherrschen den Kreuzgang nach Süden, den östlichen Teil nehmen auf Stelen Hans Nübolds kleinere Tierplastiken hinter einer tänzerisch „Stehenden“ ein. Bevor Hans Nübold in den frühen 60er-​Jahren bei Fritz Nuss an der Gmünder Fachschule studierte, war er Tierpräparator – was vielleicht sein Faible für Tierskulpturen erklärt, vor allem aber sein Können auf diesem Gebiet. Seit 1966 ist er freischaffend und lebt in Adelberg.
Fritz Nuss (1907 – 1999) wiederum hat ein sehr umfangreiches plastisches und zeichnerisches Werk hinterlassen, das die Kunst des 20. Jahrhunderts widerspiegelt. Sein Sohn Karl-​Ulrich Nuss stellt in seinen Plastiken bevorzugt Menschen in Lebenssituationen dar: im Gespräch, auf dem Weg, in Freude und Leid. Eine seiner Skulpturen wird voraussichtlich zur Freude des Freundeskreises als Leihgabe im Kloster bleiben: die „Pieta“, derzeit vor der Westfassade der Klosterkirche stehend. Ebenso der „Bettler“ von Fritz Nuss. Eine Anzahl der Skulpturen wird auch nach Ende dieser Ausstellung weiter im öffentlichen Raum zu bewundern sein: Sie werden im Oktober auf dem Garten-​areal der erweiterten Stauferklinik aufgestellt. Aber noch sind sie zusammen zu bewundern: Max Seiz’ organisch gerundete Figuren vor dem Luginsland, die kantig-​konstruktiven Gestalten von Eckhart Dietz, die in Körperlichkeit schwelgenden Plastiken von Sepp Baumhauer.

„Meister der Bildhauerei“ im Kloster Lorch bis 13. September, tägl. von 10 bis 18 Uhr. Finissage: 11. September, 20 Uhr, mit Musik, u. a. Kerlarec und Orchestervereinigung Schorndorf (www. kloster​-lorch​.com)

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