Fußball, Oberliga: 3:1-Heimsieg der Normania gegen die Kickers
Der Aberglaube half den Kickers aus Stuttgart nicht – zwar sind sie gestern genauso wie vor zehn Tagen wieder ganz in gelb angetreten (Normannia in pechschwarz), doch diesmal siegten die Gmünder Oberligakicker 3:1. Revanche gelungen, drei Punkte gewonnen, ansonsten waren die Kickers aber klar besser. Verkehrte (Fußball-)Welt. Von Giovanni Deriu
Samstag, 05. September 2009
Rems-Zeitung, Redaktion
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Kickers-Coach Björn prophezeite unmittelbar vor dem Match: „Es wird bestimmt eine ganz andere Partie…“ – Hinck behielt Recht. Unter den Augen der knapp 280 Zuschauer (Norbert Barthle, MdB, war auch im Stadion), machten die jungen Kickers von Beginn an das Spiel – von wegen einen „auf Abwarten“ machen. Und die Normannia? Die kopierte also exakt die Spielweise anderer Teams, schön zurückgezogen, „bloß nicht in Konter laufen“, hieß die Maxime, die sich der FCN „auch vorgenommen“ hatte, wie Giuseppe Catizone nach dem Spiel zugab, und Trainer Lothar Mattner auch bestätigte. Doch so richtig gewollt sah es nicht aus, die gelben Stuttgarter Kickers spielten frech und munter, ja leichtfüßig, drauf los. Die Folge, der erste Rückpass des FCN-Routiniers Frank Kinkel vom Anstoßkreis zurück zu Gruca, nach fünf Minuten – Mangels Anspiel-Alternative(n). Kleine Gmünder Entlastungsangriffe verpufften, Daniel Glück und Giuseppe Catizone standen sich am gegnerischen Sechzehner im Weg. Oder, ein Ballverlust Mangolds eröffnete einen schnellen Gegenzug der Stuttgarter Kickers. Immer gefährlich: Jokic, Leutenecker und Olveira – die Gmünder Abwehrreihe verlor teils die Übersicht, so schnell preschten die Kickers nach vorn. Beniamino Molinari versuchte es nach elf Minuten mit einem Dribbling an der Strafraumgrenze, drei Gegenspieler tänzelte er aus, der Vierte machte einen Ausfallschritt, breitbeinig, Molinari wurde damit im Strafraum ausgebremst – der Elfmeterpfiff blieb aus, Molinari habe dieses „Foul“ wohl gesucht, dachten sich der (konsequente) Schiedrichter Gonzalez und sein Assistent. Später in der zweiten Hälfte sollte Molinari auch noch die gelbe Karte sehen, weil er anscheinend eine „Schwalbe“ mimte. „Benni und der Schiedrichter“ sollten an diesem Abend keine Freunde mehr werden, hielt Coach Mattner in der Analyse nach dem Spiel fest. Präventiv brachte Mattner Bergheim für Molinari.
Doch davor geschahen im ersten Durchgang noch ein paar nennenswerte Situationen. Immer weiter ließen sich die Normannen zurückfallen, standen nun selbst tief, denn auch Greco und Catizone halfen hinten aus, oder holten sich dort die Bälle (was laufintensiv war). Zwischen Greco und Göhl (der den verletzten Krätschmer ersetzte) stimmte die Abstimmung gar nicht, Grujicic flankte scharf vor das Gmünder Tor, waghalsig stürzte sich Keeper Gruca in den Ball, und parierte dreimal hintereinander (25.). Umso größer der Jubel, als Daniel Glück von Mangold frei gespielt wurde, und den Ball ins Eck zirkelte, 1:0 (29.). In der 65. Minute wurde Bergheim von den Füßen geholt, Mangold verwandelte den Elfer sicher: 2:0. Die Kickers setzten nach, wurden auch belohnt, per „Billardtreffer“ durch Leutenecker (70.). Hop oder Top? Bergheim, der unglaublich agil war, setzte den Schlusspunkt, als er alle übersprang und zum 3:1 einköpfte. „Stani“ Bergheim erlöste den FCN, und ist nun richtig angekommen…
FC Normannia: Gruca – Göhl, Kasunic, Kinkel, Catizone (75. Can), Fröhlich, Glück, Mangold, Molinari (52. Bergheim), Grampes, Greco.
Stuttgarter Kickers II: Gühring – Celiktas (87. Ilhan), Mucan, Olveira, Wonschick, Auracher, Boric (67. Kaan), Fennell, Grujicic, Leutenecker, Jokic.
Tore: 1:0 Glück (29.), 2:0 Mangold (FE, 65.), 2:1 Leutenecker (70.), 3:1 Bergheim (85.)
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