Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-​Club ADFC rät zu besonderer Vorsicht bei winterlichen Radtouren

Schwäbisch Gmünd

Rems-Zeitung

Leidenschaftliche Fahrradfahrer lassen sich auch bei den jetzigen Wetterverhältnissen nicht davon abhalten, auf ihren geliebten Drahtesel zu steigen. Im Allgemeinen gelte es, das zu beachten, was auch im Sommer wichtig sei, so der Vorsitzende des ADFC Gmünd, Johannes Seitz. Vorausschauendes Fahren gehöre dazu. Von Nicole Beuther

Dienstag, 12. Januar 2010
Rems-Zeitung, Redaktion
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SCHWÄBISCH GMÜND. „Im Notfall muss man vom Rad absteigen und schieben“, rät Eberhard Duppel, der schon seit zehn Jahren täglich mit dem Fahrrad zur Arbeit fährt. Nur ein einziges Mal hat er seinen Drahtesel stehen gelassen. „Da lag sehr viel Schnee, der zugleich nass war, was das Radfahren unmöglich macht“, so Duppel. Der ADFC weist darauf hin, dass bei einer nassen Fahrbahn oder einer Überfrierung der Nässe Radfahrer schnell ins Rutschen kommen. „Abstand halten, Tempo reduzieren und besonders bei Glätte in Kurven weder treten noch bremsen“, sei in solch einem Fall wichtig. Nach einem Urteil des Bundesgerichtshofs sind Städte und Gemeinden dazu verpflichtet, „verkehrswichtige“ innerörtliche Radwege zu räumen und zu streuen. Doch oft kommt es vor, dass Radwege als letztes geräumt werden. Diese Erfahrung hat auch Eberhard Duppel gemacht. „In solchen Fällen weiche ich auf die Straße aus“, sagt er. Das empfiehlt auch der ADFC. Denn, wenn der Radweg nicht gestreut oder geräumt ist, dann entfällt die Benutzungspflicht. Johannes Seitz, der im Winter keine Radtouren unternimmt, rät, stets einen Helm zu tragen. Freilich auch ein unverzichtbarer Teil der Ausrüstung im Sommer, „doch jetzt ist das besonders wichtig“. Nicht nur bei Glatteis, sondern auch dann, wenn die Straßen frei von Schnee und Eis sind. Dann komme der Splitt zum Vorschein, so Johannes Seitz. Einen Pannenschaden müsse man nicht fürchten, „die Reifen sind heutzutage weitgehend pannensicher“. Gefahren berge hingegen der Rollsplitt.
Um Unfällen vorzubeugen, sei auch eine richtige Beleuchtung enorm wichtig. Das sei leider nicht für alle Radfahrer selbstverständlich. „Hier sind manche etwas schlampig“, weiß Johannes Seitz. Er selbst besitzt einen Umhang aus reflektierendem Material. Duppel trägt stets Reflektoren mit Klettverschluss an den Beinen.