Die perfekte Mischung macht den besonderen Reiz des Togo-​Winterfestes in Waldstetten aus

Ostalb

Rems-Zeitung

Die Mischung macht den besonderen Reiz des Togo-​Winterfestes in der Stuifenhalle aus: Bewährte Programmpunkte und neue Akzente, gutes Essen und ein hoher Unterhaltungswert, erstklassige Tanzmusik in entspannter Atmosphäre — und dazu die Gewissheit, dass jeder Euro, den man ausgibt, Menschen in Afrika Perspektiven bietet. Von Gerold Bauer

Dienstag, 12. Januar 2010
Rems-Zeitung, Redaktion
147 Sekunden Lesedauer

„Es war sicherlich vom Erlös her das erfolgreichste der bisherigen Togo-​Winterfeste“, zog Anton Weber als Vorsitzender der „Hilfe für Togo e.V.“ gestern ein erstes Fazit. Den genauen Erlös konnte er noch nicht beziffern, „aber er wird wohl deutlich über 5000 Euro betragen“. Dass eine so stolze Summe an nur einer einzigen Benefiz-​Abendveranstaltung zustande kommen kann, hätte sich vor sechs Jahren niemand träumen lassen. Beim ersten Togo-​Fest kamen damals gerade man ein paar Dutzend Besucher, doch die Akteure ließen sich nicht entmutigen, machten weiter und dürfen sich schon seit mehreren Jahren, auch am Samstag wieder, über eine vollbesetzte Halle mit weit über 400 Besuchern freuen.
Treu geblieben ist dieser Veranstaltung von der ersten Stunde an das Ensemble „More Fun“. Dies ist eine der selten gewordenen echten Bigbands — rhythmussicher und mit dem vollen Sound aus gut besetzten Registern sowie ergänzt durch mehrstimmigen Gesang.
So etwas freut begeisterte Tänzer, die auf dem Parkett mehr wollen als immer den gleichen Viervierteltakt aktueller Party-​Hits. Kein Wunder also, dass sich „More Fun“ und der Tanzkreis Wißgoldingen bestens ergänzen. Jahr für Jahr scheut die vom Ehepaar Kaller geführte Truppe keine Mühen, um aufwändige Choreographien einzustudieren. Dazu gibt es die passenden Kulissen und Kostüme. Heuer zauberten die Tänzerinnen und Tänzer das Flair von Paris am Ende des 19. Jahrhunderts in die Stuifenhalle — inklusive Eiffelturm und roter Mühle (als Anspielung auf das weltberühmte Cabaret „Moulin Rouge“).
Man dachte ja eigentlich schon in den Vorjahren bei den Venedig– und Wien-​Choreographien, dass dies nun der Höhepunkt sei — doch der Tanzkreis aus Wißgoldingen ist nicht nur geographisch voll auf der Höhe, sondern schafft es jedes Jahr, sich selbst nochmals zu toppen. Dass sie mit Stefan Kaller nicht nur einen kompetenten Ausbilder, sondern auch noch einen exzellenten Conferencier haben, setzt dem ganzen die Krone auf.
Und so kommt das Publikum beim schon traditionellen Auftritt des Profi-​Tanzpaars Marcus Mnerinsky/​Sophie Egli (er Waldstetter, sie Schweizerin) auch stets in den Genuss eines fachkundigen Kommentars. Und wenn Stefan Kaller dann noch aus dem „Nähkästchen“ plaudert, erfährt man, dass der heute so erfolgreiche Tänzer früher ein begeisterter Trompeter beim örtlichen Musikverein war und zugunsten der Musik auf eine Zahnspange verzichtete.
Auch finanziell sind der Tanzkreis, der eine Spende von 1000 Euro übergab, und „More Fun“ (zusammen mit dem Gesangstrio „Oxalis“) eine feste „Bank“ für das Togo-​Winterfest. Denn diese Kapelle verzichtet Jahr für Jahr auf ihre Gage — und dies summierte sich in den vergangenen Jahren auf einen Betrag in der Größenordnung von knapp 10 000 Euro. Alle übrigen Akteure sowie die Helfer vor und hinter den Kulissen stellen sich ebenfalls ehrenamtlich in den Dienst der guten Sache; und das Publikum füllt großzügig den „Klingelbeutel“.
Die jungen Sportakrobaten aus Dewangen sind mit ihrer gleichermaßen ästhetischen wie halsbrecherischen Show ein fester Programm-​Klassiker. Und wenn der tänzerische Nachwuchs vom „Petticoat-​Club“ aus Straßdorf, trainiert von Sabine und Dieter Schneider, über den Turnhallenboden wirbelt, ist dies Jahr für Jahr eine Augenweide. Neu dabei war in diesem Jahr der BSC Wetzgau, der das Publikum mit der hohen Kunst der Selbstverteidigung vertraut machte.
Anton Weber und Dr. Reinhard Barth informierten im Rahmen der Veranstaltung und anhand von einer Bildershow ausführlich über die aktuellen und die anstehenden Projekte der „Hilfe für Togo e.V.“ (die RZ berichtete ausführlich).