In diesem Jahr folgen nach vielen Worten und Plänen erste Taten /​Zahlreiche Gebäude stehen auf der Abbruchliste

Schwäbisch Gmünd

Rems-Zeitung

Jeder Gartenbesitzer weiß es: Bevor für eine schöne Blüte und eine gute Ernte gepflanzt werden kann, muss fleißig umgegraben werden. Dies trifft im übertragenen Sinne auch fürs Gmünder Jahrhundertereignis Landesgartenschau 2014 zu. Im neuen Jahr wird nun kräftig zum Spaten gegriffen.

Dienstag, 12. Januar 2010
Rems-Zeitung, Redaktion
109 Sekunden Lesedauer

SCHWÄBISCH GMÜND (hs). Der Salvatortunnel liege im Zeitplan und die Landesgartenschau 2014 besitze nun Kontur, freute sich Oberbürgermeister Richard Arnold in seiner Neujahrsansprache am Sonntag im Stadtgarten. Beide „Jahrhundertprojekte“ sind untrennbar miteinander verknüpft. Denn erst der Tunnel ermöglicht den Rückbau der Bundesstraße, die bislang fast 40 000 Fahrzeuge pro Tag mit einem Schwerlastanteil von fast 20 Prozent quer durch die Stadt quält. Am bisherigen Hauptknoten am Bahnhof wird Platz und Ruhe geschaffen für die Verwirklichung des Herzstücks der Landesgartenschau. Für den verbleibenden Verkehr entsteht beim Remswehr eine neue, kleinere und vor allem schmuckere Brücke, dazu ein Boulevard zwischen dem historischen Gmünder Gebäudeensemble Bahnhof und Hauptpostamt, zukunftsgerichtet ergänzt durch ein neues Hotel und mit dem so genannten „Einhornbau“ (für Regionalsitz und Hochschulen). Seit zwei Jahren wurde in Gemeinderatssitzungen und Bürgerversammlungen um die besten Lösungen gerungen, manchmal auch gestritten.
Wie jedoch nun gestern der Geschäftsführer der Landesgartenschau GmbH, Karl-​Eugen Ebertshäuser, im Gespräch mit unserer Zeitung bekräftigte, habe er keinen Zweifel mehr daran, dass nach den vielen Worten jetzt die ersten sichtbaren Taten folgen, um die ehrgeizige Planung für die grüne Stadtumgestaltung (seit 15 Jahren Gamundia-​Projekt genannt) rechtzeitig umsetzen zu können. Dies gibt gewiss nicht nur ein motivierendes Signal an die Bürgerschaft, sondern vor allem auch ein stolzes Aushängeschild für die Besucher und Durchreisenden der Römer– und Stauferstadt.
Ab Sommer unübersehbare Signale für Bürger und Besucher
Konkret listet Ebertshäuser die für 2010 vorgesehenen Projekte auf: Im Sommer beginnt die Umgestaltung, Aufweitung und Renaturierung im Bereich des Remswehrs. Statt des künstlichen, hässlichen Betonblocks entstehen dort naturnahe Rampen. Gleichzeitig starten im Bereich Fehrlesteg auch die Arbeiten (zunächst Fundamente/​Pfeiler) für die neue Remsbrücke. Bei dieser Maßnahme wollen die Landesgartenschau GmbH und die Stadt Schwäbisch Gmünd einen offiziellen ersten Spatenstich für die Landesgartenschau 2014 zelebrieren und dabei mit einem Fest selbstverständlich auch die gesamte Bürgerschaft „mitnehmen“ — in die blühende Zukunft Gmünds. Erste Häuserabrisse werden im Bahnhofsviertel damit einhergehen. Rund ein Dutzend Gebäude werden Gartenschaugelände und Stadtgestaltung weichen. Erhalten bleiben jedoch die Jugendstil-​Villa und ehemalige Silberwarenfabrik Hirzel sowie der Kopfbau der ehemaligen Königlichen Hauptpost. Eingeleitet werden 2010 auch die ersten Maßnahmen für die zwischenzeitlich genehmigte Höherlegung des Josefsbach. Ebenso geht es auch an die Planung der so genannten Schauflächen für die Landesgartenschau. Der größte Teil der Abbrucharbeiten (darunter auch Horten und Brauerei) wird nach Einschätzung von Gartenschau-​Chefplaner Karl-​Eugen Ebertshäuser im Zusammenhang mit dem Investorenwettbewerb allerdings erst 2011 folgen.