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Fazit-​Preis in Höhe von 7200 Euro geht an Theresa Lieb vom Rosenstein-​Gymnasium Heubach

Theresa Lieb erhält den mit 7200 höchstdotierten Preis für Nachwuchsjournalisten. Die Schülerin aus der 13. Klasse des Rosenstein-​Gymnasiums erhielt am vergangenen Donnerstag den von der Fazit-​Stiftung ausgelobten Preis für ihre acht druckreifen Reportagen und Porträts, die sie für die Frankfurter Allgemeine Zeitung geschrieben hat.

Dienstag, 26. Januar 2010
Rems-Zeitung, Redaktion
3 Minuten Lesedauer

HEUBACH (pm). Theresa Lieb erhält den mit 7200 Euro höchstdotierten Preis für Nachwuchsjournalisten. Die Schülerin aus der 13. Klasse des Rosenstein-​Gymnasiums Heubach erhielt am vergangenen Donnerstag den von der Fazit-​Stiftung ausgelobten Preis für ihre acht druckreifen Reportagen und Porträts, die sie für die Frankfurter Allgemeine Zeitung geschrieben hat. Mit der Reportage über den Islamunterricht an baden-​württembergischen Schulen sind dann bereits sechs ihrer Arbeiten erschienen.
Holger Stelzner, der Herausgeber der FAZ, hob in seiner Laudatio auf die angehende Heubacher Abiturientin besonders ihre Phantasie bei der Themenfindung und die umfassende, breite und genaue Recherchetätigkeit hervor. In den 23 Jahren, in denen die FAZ mit ihrer Schreibwerkstatt „Jugend schreibt“ Oberstufenschülern aus ganz Deutschland die Möglichkeit eröffnet, überregional für über eine Million Leser zu schreiben, habe es wohl noch selten eine derart produktive Nachwuchsjournalistin gegeben. Er und der Geschäftsführer der Fazit-​Stiftung, Peter Ruhland, überreichten ihr die Urkunde und gratulierten ihr zu dem Stipendiums-​Preis in Höhe von 7200 Euro.
Glückwünsche richteten sie auch an Dr. Helmut Rössler, aus dessen Klassen nun bereits acht Fazit-​Preisträger hervorgegangen seien. Während Ruhland den mutigen, couragierten und zeitkritischen Blick der Gymnasiastin lobte, rechtfertigte Stelzner die Auswahl von Theresa Lieb aus dem Feld der 2200 Teilnehmer am Projekt, indem er sagte, dass sie die Jury unter anderem mit dem Porträt eines Mannes in einer extremen Entscheidungssituation überzeugt habe.
Der einfühlsame Artikel war unter der Schlagzeile erschienen: „Bin ich nun ein abgebrühter, schlechter Mensch?“ Mit dieser ihrer ersten Arbeit — zugleich die erste der eingegangen Arbeiten aus dem 23. Projektjahr — habe Theresa Lieb im Februar 2009 den Beginn des Projektjahres 2009/​10 mit einem Paukenschlag eingeläutet. Die an der Stellwand vergrößert plakatierte FAZ-​Zeitungsseite stieß bei den einhundertfünfzig Lehrern, Redakteuren, Eltern und Gästen in der Pause und nach dem Festakt auf großes Interesse. In einem langen Interview, das Dr. Ursula Kals von der FAZ und Dr. Norbert Delhey vom IZOP-​Institut mit ihr und dem zweiten Preisträger, Maximilian König vom Immanuel-​Kant-​Gymnasium Hamburg, führten, musste Theresa Lieb Fragen zu Themenfindung, Schreibschwierigkeiten, zu Erfahrungen mit den Gesprächspartner bei den Recherchen und zum Umgang mit der Kritik an ihren eingereichten Arbeiten beantworten.
Sie resümierte ihre Erfahrungen, indem sie sagte, sie achte nun wachsamer auf Details. Das Schreiben von Reportagen habe sie verändert, sie sei nun offener und neugieriger und bemühe sich noch mehr um objektive Darstellung des Wahrgenommenen. Die schlagfertigen Antworten der jungen Frau aus Bartholomä überzeugten die Zuhörer und sie erhielt zustimmendes Kopfnicken, als sie, darum gebeten, daran ging, das Verhältnis zu ihrem Bruder Johannes zu beleuchten, der genau vor einem Jahr an gleicher Stelle gemeinsam mit Elian Keller einen Fazit-​Preis erhalten hatte.
Während der Vorstellung der Preisträgerin wurde die FAZ-​Seite mit ihrer ausführlichen Reportage über Sommerschanzenspringen in Degenfeld an die Wand projiziert. Diese Arbeit überzeugte die FAZ-​Redakteure ebenso wie der Artikel über die Mikro-​Photographie des Ehepaars Kage von Schloss Weißenstein oder wie das Künstlerporträt von dem Kleinkunstpreisträger und Schwaben Ernst Mantel, oder die Reportage über die Segelflug-​Bundesligisten vom Hornberg und über ein deutsch-​französisch-​polnisches Jugendtreffen im Elsass bis hin zur Odysee einer Peruanerin durch die halbe Welt bis in den Ostalbkreis. Der Wert, den die FAZ ihren Arbeiten beimisst, zeigt sich darin, dass einige Arbeiten als Aufmacher der Jugend-​schreibt-​Seite viel Platz erhielten und von Künstlern durch Illustrationen hervorgehoben wurden.
Als es beim Festakt darum ging, die erfolgreichsten Schulen zu ehren, wurde das Rosenstein-​Gymnasium Heubach wiederum an erster Stelle genant. Als mit Abstand erfolgreichste Schule mit insgesamt 24 Reportagen, die in der FAZ bereits publiziert wurden bzw. in den nächsten Monaten veröffentlicht werden sollen, landete das Heubacher Gymnasium ein weiteres Mal an vorderster Stelle, vor der Internatsschule Schloss Hansenberg aus dem hessischen Geisenheim, dem Albertus-​Magnus-​Gymnasium Friesoyte aus dem Münsterland und Gymnasien aus Berlin und Hamburg.
Die Projektgruppe aus Heubach besteht aus 19 Schülern des Ethikkurses von Dr. Helmut Rössler und war von ihm in einem Wochenend-​Seminar in das Schreiben von Reportagen eingeführt worden. Außer den acht Arbeiten der Fazit-​Preisträgerin Theresa Lieb steuerten zu dem besten Ergebnis, das je eine Projektklasse bei „Jugend schreibt“ erzielte, noch Julika Barth und Lisa Laber je vier gedruckte bzw. zum Druck vorgesehene Arbeiten bei. Fabian Hirt mit drei, Alexandra Schneider mit zwei und Nadine Höger, Niklas Zorrell, Selin Cicigül und Stefan Wettengl mit je einer Reportage trugen ebenfalls dazu bei, dass Reportagen aus Heubach in Deutschland einen guten Ruf haben.

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