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Arbeitslosenquote steigt auf 5,9 Prozent

Im Januar 2010 stieg die Zahl der Arbeitslosen, auch saisonalbedingt, um 1206 auf 13 756 Personen. Damit erhöhte sich die Arbeitslosenquote um 0,5 auf 5,9 Prozent. Mit der Erhöhung der Arbeitslosenquote war zu rechnen, quartalsbedingt sind viele befristete Verträge ausgelaufen.

Freitag, 29. Januar 2010
Rems-Zeitung, Redaktion
3 Minuten Lesedauer

OSTWÜRTTEMBERG. „Außerdem tragen die Witterungsverhältnisse dazu bei, dass Außenberufe von Arbeitslosigkeit betroffen sind. In den vergangenen Jahren waren die Jahreswechsel häufig von saisonbedingtem Anstieg der Arbeitslosenquote geprägt, so Hans-​Joachim Gulde, Leiter der Arbeitsagentur Aalen.
Zur Transparenz über das tatsächliche Arbeitsplatzdefizit weist die Bundesagentur für Arbeit zusätzlich Angaben zur Unterbeschäftigung aus. Neben den registrierten Arbeitslosen fließen hier auch die Teilnehmer an arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen ein. Dies sind zum Beispiel Weiterbildungsmaßnahmen, Trainingsmaßnahmen oder Arbeitsgelegenheiten. Demnach gibt es im Agenturbezirk Ostwürttemberg für 17 380 Personen ein Arbeitsplatzdefizit. Dies entspricht einer Unterbeschäftigungsquote von 7,4 Prozent. Im Bereich der Arbeitslosenversicherung stieg die Arbeitslosigkeit (Arbeitslosengeld I) zum Vorjahr um 47,4 Prozent auf 7509 Personen, im Bereich der Grundsicherung (Arbeitslosengeld II) um 16,2 Prozent und liegt damit nun bei 6247 Arbeitslosen.
Auf die einzelnen Landkreise verteilen sich die Zahlen wie folgt: Im Ostalbkreis sind 9539 Personen arbeitslos gemeldet, das entspricht einer Quote von 5,8 Prozent. Hiervon werden 5192 Personen (im Vergleich zum Vorjahr + 48,0 %) von der Arbeitsagentur (SGB III) und 4347 Personen (im Vergleich zum Vorjahr + 20,7%) von der ARGE abo (SGB II) betreut. Im Landkreis Heidenheim sind 4217 Personen arbeitslos, dies entspricht einer Quote von 6,2 Prozent; bei der Arbeitsagentur sind 2317 Personen (im Vergleich zum Vorjahr + 46,0 %) und bei der ARGE Job-​Center 1.900 Personen (im Vergleich zum Vorjahr + 7,2 %) arbeitslos gemeldet.
In beiden Rechtskreisen stellt sich die Arbeitslosigkeit bei den einzelnen Personengruppen wie folgt dar: Anders als in den letzten Monaten, ist die Arbeitslosigkeit im Januar bei allen Personenkreisen gestiegen. Jugendliche unter 25 Jahren waren mit 1460 Arbeitslosen betroffen. Ihre Zahl stieg um 120. Dies entspricht einer Arbeitslosenquote von jetzt noch 4,9 Prozent. In den weiteren Personengruppen gibt es folgende Entwicklungen: bei den Männern ist ein Zugang von 836 Personen zu verzeichnen, die Gesamtzahl beträgt 7689 Personen (Arbeitslosenquote 6,1 Prozent). Bei den Frauen sind 6067 arbeitslos gemeldet (plus 370). Dies entspricht ebenfalls einer Quote von 5,8 Prozent. Bei den „50-​jährigen und älteren Arbeitslosen“ stieg die Zahl um bemerkenswerte 355 Personen auf 3.924 an (entspricht einer Quote von 6,7 Prozent). Ausländische Arbeitslose sind mit 2594 Personen betroffen; die Zahl stieg hier um 184. Die Arbeitslosenquote ist mit 15,2 Prozent weiterhin sehr hoch.
„Bedauerlicherweise wurden dem Arbeitgeberservice der Agentur für Arbeit im Monat Januar zwar 866 neue Stellen gemeldet, also 88 Stellen mehr als im Dezember. Hiervon sind aber nur 441 Stellen „ungefördert“, also betriebliche, sozialversicherungspflichtige Beschäftigungsverhältnisse. Und das entspricht einem Rückgang von immerhin 309 Stellen im Vergleich zum Vormonat. Von den gemeldeten Stellen kommen 34,7 Prozent der Stellen aus dem Bereich der Arbeitnehmerüberlassung, 8,4 Prozent aus dem Verarbeitenden Gewerbe sowie 12,2 Prozent aus dem Bereich Handel beziehungsweise Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen. Die restlichen 44,7 Prozent verteilen sich überwiegend auf die Dienstleistungsberufe, wie zum Beispiel. Sozial– und Erziehungsberufe, Ordnungs– und Sicherheitsberufe sowie Organisations-​, Verwaltungs– und Büroberufe, so Hans-​Joachim Gulde zur Entwicklung des Stellenangebotes im Monat Januar, das mit 1522 betrieblichen Stellen im Bestand insgesamt um 15,3 Prozent zum Vorjahr reduziert ist.
Der Arbeitsmarkt nach Geschäftsstellen: In der Hauptagentur Aalen sind 3344 Arbeitslose gemeldet, das sind 366 mehr als im Dezember. Die Arbeitslosenquote liegt aktuell bei 5,8 Prozent (Vormonat 5,1 Prozent). Damit verzeichnet die Hauptagentur Aalen mit einem Zuwachs von 0,7 Prozent den höchsten Anstieg unter allen Geschäftsstellen.
In Bopfingen sind 786 Arbeitslose gemeldet, das sind 74 mehr als im Vormonat. Die Arbeitslosenquote steigt von 5,2 Prozent auf 5,7 Prozent. Im Geschäftsstellenbereich Ellwangen sind 879 Arbeitslose gemeldet, das sind 134 mehr als im Dezember. Mit einer Arbeitslosenquote von 3,9 Prozent (im Vormonat 3,3 Prozent) bleibt Ellwangen weiterhin der Spitzenreiter unter den Geschäftsstellen.
Insgesamt 317 Arbeitslose mehr und damit 4530 Arbeitslose sind in Schwäbisch Gmünd gemeldet; dies entspricht einer Arbeitslosenquote von 6,5 Prozent im Vergleich zu 6,0 % im Vormonat. Heidenheim hat 4217 gemeldete Arbeitslose, das sind 315 mehr als im Vormonat. Die Arbeitslosenquote liegt hier bei 6,2 Prozent; im Vormonat lag sie noch bei 5,8 Prozent.
Die Arbeitslosigkeit verzeichnet zum Jahresbeginn in Ostwürttemberg einen signifikanten Anstieg um 0,5 Prozent. „Unsere größte Herausforderung wird in den kommenden Monaten darin bestehen, die gemeldeten Vermittlungspotenziale durch aktive Akquise zu erweitern und den Anteil der, von den Betrieben gemeldeten, ungeförderten Stellen zu erhöhen“, betont der Agentur-​Chef.
Die Anzeigen für konjunkturell bedingtes Kurzarbeitergeld liegen auf dem Vorjahresniveau. Trotz der bereits lang anhaltenden Witterungslage entsprechen die Berufe aus denen die neu gemeldeten Arbeitslosen kommen, nicht nur den klassischen Schlecht-​Wetter-​anfälligen Berufen. „Die saisonale Komponente zeigt in diesem Monat noch keinen nennenswerten Einfluss“, so Hans-​Joachim Gulde. „Auffallend ist der Zugang an älteren Arbeitslosen. Gerade in schwierigen Zeiten ist es jedoch sehr wichtig, dass die Unternehmen ihre erfahrenen Kompetenzträger auch für einen Aufschwung halten. Bezogen auf die demografische Entwicklung ist das Fachwissen – vor allem älterer Mitarbeiter – weiterhin von hoher Bedeutung!“

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