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Heimspiel beim Jazzkonzert der Mick Baumeister Bigband im Gmünder Stadtgarten

Mick Baumeisters Big Band, besetzt mit sechzehn Vollblutmusikern aus ganz Deutschland, jazzte unter dem Motto „Go to 2010“ im Stadtgarten. Von Sabine Kaesser

Sonntag, 03. Januar 2010
Rems-Zeitung, Redaktion
1 Minute 58 Sekunden Lesedauer

KONZERT. Die Uraufführung von „Vicious Circle“ aus der Feder Baumeisters sollte neben den zahlreichen jungen und alten Jazzstücken den Höhepunkt darstellen, als Mick Baumeisters Big Band, besetzt mit sechzehn herausragenden Musikern aus ganz Deutschland unter dem Motto „Go to 2010“ im Stadtgarten jazzte.
Das Intro von „Vicious Circle“ spielte Baumeister natürlich selbst. Getragen begann das Werk, hingebungsvoll und spannungsgeladen agierte Baumeister am Flügel. Übergangslos griff Daniel Prandl in die Tasten, Schlagzeug und Bass folgten. Die Bläser begannen getragen, um im Anschluss mit einer ungeheuren Dynamik aufzuwarten. Die einzelnen Soli wurden mit begeistertem Applaus bedacht. Löste das zweiteilige Stück Freude und wahrhaftige Anerkennung bei den Zuhörern aus. Gleich zu Beginn des Konzertabends intonierte Baumeister am Piano eines seiner älteren Stücke „Der Flügel eines Engels“ pastoral und getragen. Begleitet wurde er von Reinhold Uhl am Saxophon. Hinsichtlich seiner Virtuosität und der Ausdruckskraft des Spiels erinnerte Baumeister an den Jazzpianisten Wolfgang Dauner.
Richtig gute Leute
auf der Bühne
Flexibilität ist für wirkliche Musiker eine Grundvoraussetzung, die auch an diesem Abend auf die Probe gestellt wurde. So konnten sowohl der etatmäßige Baritonsaxofonist und auch der Gitarrist aufgrund von Krankheit nicht auftreten. Eingesprungen war Markus Ehrlich am Tenorsax, der zusätzlich einige virtuose Soli darbot. Anstatt seiner spielte Johannes Groß das Baritonsax und wurde mit viel Beifall bedacht. Getragen wurde der gesamte Abend von einer virtuos agierenden Rhythmusgruppe, bei der Volker Held am Bass zu erwähnen ist. Dessen grandiose Soli gerieten leider im Gesamtwerk ein wenig in den Hintergrund. Jochen Weiss, eine Kapazität am Schlagzeug, entlockte dem Publikum brausende Zustimmung. Mehrfache Soli lies Alexander Hartmann auf der Trompete erklingen. Jens Müller am Flügelhorn, der seinem Lehrmeister Ack van Rooyen in Nichts nachstand, brillierte in dem Werk Beija Flor.
Moritz von Wöllwarth wies in seiner Moderation das Publikum mit charmantem Witz in die Rolle des Lead– (nicht Lied-​) Trompeters ein: „Was er spielt ist Gesetz, er hat die höchsten Töne zu spielen“. Dabei ist für das Publikum bei den einzelnen Auftritten klar zu erkennen, dass es sich bei jedem der Bandmitglieder um einen exzellenten Könner handelt. Von weit her reisten sie zu den wenigen Proben.
„Die Zugabe Warm feeling ist zum Abkühlen“, so Baumeister. Hatten die Interpreten doch an diesem Abend für über zwei Stunden mit fetzigen, getragenen und dem Jazz so eigenen klagenden und aufrührenden Tönen für Begeisterung gesorgt. Mit kräftigem Applaus wurde der sich kurz und bündig mitteilende Baumeister bei dem Versprechen „wir werden versuchen, nächstes Jahr um diese Zeit wieder ein Konzert zu machen“ bedacht.

Ab dem 5. Februar 2010 ist die Band bei dem Musical „Crazy for you“ mit dem Kolpingmusiktheater wieder in Gmünd zu Gast. Karten dafür gibt’s im i-​Punkt am Unteren Marktplatz.

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