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Albmarathon: Einblicke und Tipps fürs Publikum

Wachsende Begeisterung erfährt seit 20 Jahren der Albmarathon, der unter OB Wolfgang Schuster zusammen mit der DJK ins sportliche Leben gerufen wurde. Die Rems-​Zeitung speziell fürs Publikum am Wegesrand Einblicke und Tipps zusammengestellt. Von verschiedenen Standpunkten aus können verbissene Wettkämpfe und übermenschlich anmutende mentale und körperliche Leistungen beobachtet und beklatscht werden.

Freitag, 22. Oktober 2010
Rems-Zeitung, Redaktion
1 Minute 56 Sekunden Lesedauer

SCHWÄBISCH GMÜND (hs). Gemessen am 50 Kilometer langen Lauf über 1070 Höhenmeter und teils über Stock und Stein mutet ein konventioneller Stadtmarathon an wie ein Spaziergang. Man kann sich die Aufgabe folgendermaßen vorstellen: Von Gmünd bis nach Stuttgart rennen und hierbei auch noch sechs mehr oder weniger lange und steile Bergaufstiege bewältigen. Startschuss ist um 10 Uhr auf dem Marktplatz. Bis weit ins Beutental hinein sprechen die Marathonis lässig vom „Warmlaufen“, obwohl’s ja auch schon fast zehn Kilometer sind. Doch dann heißt es zum Wäscherschloss hinauf erstmals so richtig ins Schnaufen kommen. Ab Wäschenbeuren folgt dann ein langgezogener Berglauf bis zur Spitze des Hohenstaufen. Da wird jeder Läufer zur „Dampflok“ und kann mit Recht schon stolz sein, diesen Abschnitt im Laufschritt bewältigt zu haben. Es ist eine harte Herausforderung für Muskulatur und Gelenke, vor allem fürs Knie, wenn zum Spurt hinab zum Aasrücken angesetzt wird. Der Rechberg (nächstes Bergziel und Halb-​Albmarathonmarke bei Kilometer 25) scheint so verführerisch nah. Viele werden jetzt übermütig. Doch dann kommt der „Kreuzweg“, der am Rechberg seinem Namen in mehrfacher Hinsicht gerecht wird: Nur noch wenige laufen, die meisten gehen, pumpen Sauerstoff ins Blut, was die Lungen hergeben. Nächster Gipfelsturm: Stuifen. Neulinge glauben sodann, die Berge endlich hinter sich zu haben. Kernig folgt aber noch die kleinste aber steilste Klettertour am Schwarzhorn zum Reiterleskapelle hinauf. Die Strecke hinab nach Waldstetten verleiht zwar Flügel, doch die letzten Kraft– und Konditionsreserven werden noch für den Weg nach Straßdorf benötigt. Auf der Klepperlestrecke hören die Läufer dann schon die Zielankunft im „Marktplatz-​Stadion“. Doch auch diesmal kennt die Strecke keine Gnade, weil sie noch eine weite Schleife durch die Weststadt fordert. Der Fünfköpflesturm ist Leuchtturm für die baldige Zielankunft. Die Bocksgasse hinauf und in den Marktplatz hinein. Erschöpft und Hochgefühl zugleich. Ausnahmesportler Jürgen Wieser hält mit 3.12.47 den Streckenrekord. Das Hauptfeld folgt etwa eine, zwei Stunden später. Viele stille Genießer schöpfen aber auch das siebeneinhalbstündige Zeitfenster bis 17.30 Uhr voll aus. Doch jeder darf sich angesichts der enormen Leistung als Sieger fühlen. Und alle Teilnehmer dieses „Königslaufs“ freuen sich über Anfeuerungsrufe, nicht nur am Marktplatz. Prima beobachten lässt sich der Ultramarathon am Hohenstaufen (Parkplatztipp Spielburg). Gigantisch ist das Panorama auf dem Aasrücken. Weitere empfehlenswerte Schau– und Anfeuerungsplätze sind der Hohenrechberg, wo an der Wallfahrtskirche Ziel des 25-​Kilometer-​Rennens ist. Auch 50-​Kilometer-​Angemeldeten wird dort Gelegenheit geboten, sozusagen ehrenvoll das Handtuch zu werfen und dennoch in eine Wertung zu kommen. In Rechberg und Waldstetten herrscht stets tolle Zuschauerstimmung. Und ab der Klepperletrasse geht’s im Endspurt um alles oder nichts.

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Hinweis: Dieser Artikel wurde vor 4934 Tagen veröffentlicht.


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