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Nachrichten Schwäbisch Gmünd

Insellandschaft und Brückenbaustellen müssen erstmals einem Hochwasser trotzen

Die gegenwärtige Hochwassersituation durch Tauwetter und Regenfälle sorgt für eine erste große Bewährungsprobe für die neugestaltete Rems. Auch die künstlichen Inseln und die beiden Brückenbaustellen müssen den Fluten standhalten.

Donnerstag, 09. Dezember 2010
Rems-Zeitung, Redaktion
1 Minute 27 Sekunden Lesedauer

SCHWÄBISCH GMÜND (hs). „Ja, klar, wir beobachten das natürlich ganz genau“, meint Rathaus-​Pressesprecher Markus Herrmann namens des Tiefbauamts und der Gartenschaugestalter. Gleichzeitig versichert er, dass solche Situationen selbstverständlich ein– und durchkalkuliert worden seien. Niemand habe Zweifel an der Standfestigkeit insbesondere der Brückenfundamente. Die Gestaltung der künstlichen Insellandschaft am Fehrlesteg sei auch so erfolgt, dass die Fluten links und rechts vorbei strömen können, ohne größere Schäden anzurichten. Dennoch zeigen sich im Uferbereich Ausspülungen, welche die Standfestigkeit der wenigen noch vorhandenen Bäume zu gefährden scheinen. Bereits im Sommer war ein großer Baum von einer der Inseln ohne Einwirkung von Hochwasser oder Sturm einfach in die Rems gekippt. Nun erweckt ein weiterer Baum auf dem schmalen und aufgeweichten Inselstreifen den Anschein, in bedenkliche Schräglage zu kommen. Dabei hatten sich die Planer und Arbeiter während der Bauzeit doch allergrößte Mühe gegeben, die Gehölze für die Zeit der Landesgartenschau hinüberzuretten. Sogar Barrieren aus Strohballen wurden um die die Stämme gestellt, damit keine Baggerschaufel ihnen etwas antun konnte. Das Problem jetzt auch: Die Uferstreifen haben noch keinen schützenden Bewuchs aus Gras und Gestrüpp. Der Pressesprecher der Stadtverwaltung erklärt, dass die Bäume ja notfalls neu gepflanzt werden könnten. Es sei auch nicht so sehr um Erhalt des Erscheinungsbildes gegangen, sondern Naturschützer hätten empfohlen, diese Gehölze als nächtlichen Aufenthaltsort für Fledermäuse zu bewahren. An diesem Ort sei eine recht große Population festgestellt worden.
Das Rems-​Hochwasser hatte in der Nacht zum Mittwoch seinen Scheitelpunkt erreicht. Die Hochwassermeldemarke wurde zwar überschritten, doch blieb der Pegel weit unter den so genannten Jahrhundert-​Hochwasserereignissen, die sich in den letzten 20 Jahren deutlich gehäuft hatten. Zu sehen war erstmals die vergrößerte Durchflussmöglichkeit an der verbreiterten Rems, wo der alte Fehrlesteg zusammen mit ehemaligen Remswehr bislang als gefährliche Staustellen wirkten, so dass die Rems bei Hochwasser auch schon Teile der Remsstraße überflutet und sich beinahe bis in die tiefliegende Ledergasse hinein ergossen hatte. Diese Gefahr scheint nun mit der Renaturierung endgültig gebannt zu sein.

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