Die Verpflichtung von Bürgermeister Klaus Maier stand auf der Tagesordnung der gestrigen Gemeinderatssitzung

Ostalb

Rems-Zeitung

Bürgermeister Klaus Maiers vierte Amtseinsetzung war eine von insgesamt sechs Tagesordnungspunkten bei der gestrigen Gemeinderatssitzung. Somit war seine Verpflichtung so, wie er es sich gewünscht hatte: Schwäbisch sparsam. Von Nicole Beuther

Mittwoch, 24. Februar 2010
Rems-Zeitung, Redaktion
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HEUBACH. Nicht mehr, aber auch nicht weniger Bürger als sonst kamen in den Sitzungssaal. „Die Zeit der großen Feste ist vorbei“, sagte auch Ellen Renz, die als Erste Stellvertretende Bürgermeisterin die Sitzung eröffnete. „Aber“, betonte sie, „auch hier im kleinen Kreis ist eine Feier möglich.“ Die Wertschätzung, die die Gemeinderäte ihrem Bürgermeister entgegenbrachten, äußerte sich nicht in Geschenken, sondern in Worten, die alle eines zum Inhalt hatten: Dank und die Hoffnung, dass auch künftig vieles gemeinsam auf den Weg gebracht wird.
So sagte Roland Hegele (CDU): „Ich bin zuversichtlich, dass wir mit Ihrer Erfahrung das Beste für unsere Bürger und für unsere Stadt erreichen können.“ Es sei gut, dass diese Kontinuität an der Stadtspitze erhalten bleibe. Fritz Krauß (BL) sprach von einer positiven Entwicklung der Stadt. Viele öffentliche Einrichtungen seien während Maiers Amtszeit geschaffen worden. Klaus Maier habe der Stadt ein Gesicht gegeben. In Anlehnung an Maiers großes Hobby, dem Radfahren, wünschte Krauß stets klare Ziele sowie „genügend Luft in den Reifen und in den Stadtkassen“. Und Dr. Manfred Schmidtke findet: „Das Bürgermeisteramt ist Ihnen auf den Leib geschrieben.“ Maier habe immer wieder frischen Mut und langen Atem bewiesen. Für die Zukunft, so Dr. Schmidtke, sei es wichtig, zwischen dem wünschbaren und dem machbaren zu unterscheiden.
Optimismus, Kreativität und Sparsamkeit sind die drei Eigenschaften, mit denen Ellen Renz Bürgermeister Klaus Maier charakterisiert. Nicht unerwähnt ließ die Stadträtin, dass trotz aller Sparsamkeit begonnene Projekte stets zu Ende geführt worden seien. Als Beispiele nannte sie das Haus Hohgarten, das Kielweinhaus sowie den Ausbau diverser Sportstätten, Kindergärten und Schulen.
Bürgermeister Klaus Maier betonte in seiner Rede, dass man mit der bescheidenen Amtseinsetzung ein Zeichen setzen wolle. „In schwierigen Zeiten wird Sparsamkeit nicht nur von den Bürgerinnen und Bürgern erwartet, sondern auch von der Stadtspitze vorgelebt.“ Für ihn als Bürgermeister sei es wichtig, Visionen zu haben, weshalb er einen Blick in die Zukunft wagen wolle. Dies sei vor wenigen Monaten noch einfacher gewesen als heute. Doch mit der Verschärfung der Finanzkrise für die Kommunen und der dramatischen Lage für die Stadt Heubach „schwand dieser Optimismus wie jetzt gerade der Schnee im Regen“. So sei es die Haupthausaufgabe für die nächsten zwei Jahre, „die Stadt finanziell wieder in ruhigeres Fahrwasser zu bringen“.
Wichtig ist es Maier auch, weiterhin das Ehrenamt in der Stadt „zu unterstützen und nach besten Kräften zu fördern“. Aus diesem Grund habe man bei den Sparmaßnahmen das Ehrenamt ausgenommen. Nicht unerwähnt ließ Klaus Maier die „manchmal auch heftig geführte Diskussion um die Zukunft der Stadthalle“. Jedes Lager habe ein paar Schritte auf das andere zugehen müssen. „Die Richtung stimmt“, so Maier. Die Sporthalle werde am richtigen Standort gebaut, das Hallenbad sei dort vorgesehen, wo die Schüler sind und: „Die Stadthalle kommt dorthin, wo sie hingehört, in die Mitte der Stadt an den jetzigen Standort.“ Sporthalle, Bad und Stadthalle seien kein Luxus. Ohne sie sei Heubach kein Unterzentrum, keine Schulstadt und komme kulturell nicht weiter. Als eine der wichtigsten Zukunftsaufgaben nannte Maier den Bau der Nordumgehung. „Nur diese Straße kann die Lebensqualität im Zentrum und in vielen Wohngebieten unserer Stadt verbessern.“ Gepflegt und gebessert werden müsse die interkommunale Zusammenarbeit mit den Nachbarkommunen, so Maier, der abschließend auf Projekte zu sprechen kam, die in den vergangenen Jahren verwirklicht wurden, beispielsweise den Agenda-​Prozess 2010, die Stadtkernsanierung II. sowie Heubach als Schulstadt.