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Kunstturnen: Daniel Ilie Popescu unterschreibt einen Zwei-​Jahres-​Vertrag als Trainer beim TV Wetzgau

Hohe Ziele haben sich die Kunstturner des TV Wetzgau gesetzt seit sie ihre neue Heimat im Gmünder Unipark beziehen durften. Turner für Weltmeisterschaften und Olympiaden sollen dort geformt werden. Um diese Ziele zu erreichen, verpflichteten die Verantwortlichen des TVW mit Daniel Ilie Popescu einen weiteren Trainer. Von Patrick Tannhäuser

Donnerstag, 25. Februar 2010
Rems-Zeitung, Redaktion
2 Minuten 26 Sekunden Lesedauer

„Wir haben frühzeitig überlegt, wie wir anfangen wollen, wenn das Leistungszentrum da ist. Es war klar, dass wir Verstärkung im Trainerbereich brauchen“, erklärt der Leiter der Abteilung Kunstturnen im TV Wetzgau, Klaus Dengler. Eine Lösung fanden die Verantwortlichen des Vereins dabei sehr schnell. Mit Daniel Ilie Popescu präsentierten die Macher des TVW einen ehemaligen Weltklasseturner, der nun ab sofort Paul Schneider bei der Arbeit mit den Athleten zur Seite stehen wird. „Eine 50-​Prozent-​Stelle war machbar“, gibt Dengler Einblick in die schon vor Monaten gemachten Überlegungen. Mit Popescu fanden die Wetzgauer einen absoluten Spitzenmann. Und der rumänische Nationalturner, der im vergangenen Jahr seine eigene internationale Karriere beendete, ist in Gmünd kein Unbekannter, gehört er doch schon seit zwei Jahren der Bundesliga-​Riege des TVW an. Der 26-​Jährige bringt neben seiner jahrelangen Erfahrung als Spitzenturner weitere gute Eigenschaften mit, die ihn für diese Aufgabe qualifizieren. Im Jahr 2008 beendete er sein Studium und ist seitdem Diplom-​Sportlehrer.
„Mit der neuen Halle mussten wir neue Ziele formulieren“, wirft Stadtsportlehrer Paul Schneider ein. Deutlich höher soll die Latte gelegt werden. Schneider wünscht sich irgendwann Schützlinge zu einer Weltmeisterschaft zu entsenden. „Wir sind auf einem guten Weg, aber das kann natürlich dauern“, will er den Druck auf die Athleten nicht unnötig erhöhen. Klar ist, mit der Verpflichtung von Popescu heben die Wetzgauer das Niveau nochmals deutlich an. Von der Erfahrung des Rumänen sollen nicht nur die Spitzenkönner der Gmünder Vorstädter profitieren, sondern alle im Verein. Selbst Trainerfuchs Otto Baur bekennt, dass er schon in den ersten Tagen vieles bei Popescu abschauen konnte. „Klauen mit den Augen“, nennt Baur dies, der zudem hofft, dass weitere Übungsleiter dem Spitzensportler auf die Finger schauen und so für ihre eigene Arbeit Profit schlagen. Popescu selbst gibt sich bescheiden: „Ich will mein Können weitergeben“, sagt er. Möglichst viele aus der Nachwuchsriege des TVW sollen Bundesliga-​Niveau erreichen. Eingelebt hat er sich in der Stauferstadt schon nach wenigen Tagen. Einzig die Sprachbarriere gilt es für ihn noch zu beseitigen. Deshalb paukt er nun kräftig Deutsch. Für Schneider und Baur sind die fehlenden Deutschkenntnisse kein Problem: „Die Sprache des Turnens verstehen alle“, sagen sie unisono.
Ausgestattet wurde Popescu zunächst mit einem Zwei-​Jahres-​Vertrag mit einer Option zur Verlängerung. „Das Risiko ist abschätzbar“, findet Dengler, der es getreu nach dem Motto „Dem Mutigen gehört die Welt“ sieht. „Wir wollten die Steilvorlage der Stadt aufnehmen und das Leistungszentrum mit Leben füllen“, ergänzt der 1. Vorsitzende des TV Wetzgau, Benjamin Tomasi, und fügt an: „Wir haben die Zahlen gut beäugt, und gesehen, dass es machbar ist.“
Nicht nur die Nachwuchsturner dürfen sich nun auf einen qualifizierten Trainer freuen, auch die Bundesliga-​Mannschaft wird durch diese Maßnahme gestärkt. Popescu soll dort nämlich weiter an die Geräte gehen. „Er wird in dieser Saison einen Sechskampf turnen“, kündigt Schneider schon an. Dafür trainiert der Rumäne morgens im neuen Leistungszentrum und kümmert sich am Nachmittag um seine Schützlinge. Popescu hat seine Stärken an Pauschenpferd und Sprung, wo er schon zahlreiche Weltcup-​Gewinne einfahren konnte. Sein größter sportlicher Erfolg ist aber der Gewinn der Bronzemedaille bei den Olympischen Spielen 2004 in Athen. Mit der Mannschaft sicherte er sich dort das Edelmetall. Seinen letzten großen internationalen Auftritt hatte er bei der Weltmeisterschaft im vergangenen Jahr in London.

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