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Mögglingen und Böbingen richten zum Schuljahr 2010/​11 die gemeinsame Werkrealschule ein

Mögglingen und Böbingen haben jetzt die Genehmigung schwarz auf weiß. Zum Schuljahresbeginn 2010/​11 richten die beiden Gemeinden eine gemeinsame Werkrealschule an den bisherigen beiden Standorten ein.

Freitag, 26. Februar 2010
Rems-Zeitung, Redaktion
2 Minuten 17 Sekunden Lesedauer

BÖBINGEN (rw). Was die beiden Gemeinden dazu bewog und was sie von der neuen Schulform erwarten, erläuterten die Bürgermeister Jürgen Stempfle und Ottmar Schweizer sowie die Rektoren Helmut Brenner (Schule am Römerkastell) und Roland Ritter (Limesschule) gestern.
44 Jahre nach der Einführung der Hauptschulen versuchen Mögglingen und Böbingen gemeinsam, ihren Kindern am Ort ein „bestmögliches“ Bildungsangebot zu machen. Beide Schulen sind im Grundschulbereich solide zweizügig, die Hauptschulen werden einzügig geführt, mit derzeit 80 bzw. 96 Schülern — und damit könnten sie zwar weiter bestehen, hätten aber einzeln keine Chance gehabt, zur Werkrealschule zu werden. Dort ist Zweizügigkeit Bedingung. „Natürlich hätten wir eine Zeitlang weitermachen können“, sagt Ottmar Schweizer. „Unsere Sorge war aber, dass wir an den Hauptschulen immer mehr Schüler verlieren.“ Das Land löse keine Hauptschulen auf, de facto würden sie aber ausgedünnt und ausgeblutet. Immerhin wurde den Kommunen überlassen, selbst zu entscheiden. Und Mögglingen und Böbingen entschieden sich zur Kooperation, so beschlossen es die Gemeinderäte im vergangenen Herbst.
„Wir können starten ohne Auflagen“, so Ottmar Schweizer. Gemeinsame Erfahrungen waren ohnehin schon vorhanden: Seit 2004 arbeiteten beide Hauptschulen in den Oberklassen schon eng zusammen, beide boten zuvor schon die Werkrealschule an — das zehnte Schuljahr war allerdings in Heubach zu absolvieren. „Unsere besondere Form ist, dass wir eine gleichberechtigte Kooperation bilden“, so Schweizer. Drei Jahrgänge werden in Mögglingen unterrichtet — die Klassen 5,6 und 7 -, drei in Böbingen — die Klassen 8, 9 und 10. So sei man auf Augenhöhe. Mögglingen legte Wert auf die Durchgängigkeit von der Grundschule bis zur 7. Klasse, Böbingen erhält den Schulsitz. Mögglingen wird sozusagen Außenstelle. Die Böbinger Werkrealschüler der Klassen 5 bis 7 fahren künftig per Schulbus nach Mögglingen, die Mögglinger Schüler der Klassen 8 bis 10 nach Böbingen. Der Landkreis richtet die Verbindung ein.
Die Werkrealschule Mögglingen-​Böbingen will auch attraktiv sein für Schüler aus den östlichen Gmünder Teilorten, aus Essingen und aus dem Leintal. Nicht zuletzt hat man die Heuchlinger Hauptschüler im Auge, die bislang nach Mögglingen gingen, sonst aber eventuell das Schulzentrum in Leinzell ins Auge fassten.
Von der Attraktivität für Schüler wie für die nach der passenden Schule für ihre Kinder suchenden Eltern sind die beiden Bürgermeister und die Rektoren überzeugt. In beiden Schulen gibt es Frühbetreuung ab 7 Uhr, Mittagstisch und Hausaufgabenbetreuung.
Vor allem aber versucht man nach der Devise zu handeln „Kein Abschluss ohne Anschluss“. Jedem Schüler, jeder Schülerin soll eine vernünftige Perspektive geboten werden, sei es der Besuch einer weiterführenden Schule oder die Berufsausbildung. Die individuelle Vorbereitung darauf wird ausdrücklich als Ziel genannt. Dafür, so die Rektoren, bietet die neue Werkrealschule das „Projekt Zukunft“ mit der Arbeitsagentur an, die individuelle Unterstützung durch Fachkräfte, Zusammenarbeit mit Partnerbetrieben und Berufspraktika.
Man will damit auch den Druck wegnehmen von den Eltern, die bislang vor allem nach der Bildungsempfehlung für weiterführende Schulen trachteten, die Rektoren hoffen auf ein „Umdenken und einen Lernprozess bei den Eltern.“ Schweizer versichert: „Man verpasst nichts, man kann problemlos wechseln von der Werkrealschule in die Realschule.“ Umgekehrt auch — wobei die Perspektive auf den mittleren, dem Realschulabschluss gleichwertigen Bildungsabschluss nicht verlorengeht.

Einen Info-​Flyer für die Werkrealaschule Mögglingen-​Böbingen gibt es in den Rathäusern beider Gemeinden und in den Schulen.

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