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Programm beim Wäschgöltenball wurde von den Besuchern als so gut wie nie zuvor bezeichnet

Als in der Nacht zum Samstag kurz vor eins zum Waldstetter Nationallied „Trink, lach, sing“ Hunderte Luftballons auf das Narrenvolk in der vollen Stuifenhalle herunterschwebten, fühlten sich die Wäschgölten wie im siebten Fasnachtshimmel. Das Lob war einhellig: Stimmung und Qualität der 20 Programmpunkte waren so gut wie nie zuvor! Von Karl Schleicher

Montag, 08. Februar 2010
Rems-Zeitung, Redaktion
2 Minuten 43 Sekunden Lesedauer

Was den Wäschgöltenball so einmalig macht, ist die Tatsache, dass ausschließlich Mitglieder der Wäschgölten und Wißgoldinger Freunde auftreten. Es werden nicht Witze oder Zoten aneinandergereiht, das Ortsgeschehen wird durch den Kakao gezogen. Für ausgezeichneten Service sorgten der Heimatverein mit den Landfrauen in Küche und Saal sowie Licht– und Tontechnik Stuifen Sound.
Die feine wäschgöltentypische Hallendekoration stammte von Vera Nuding und den Wäschweibern sowie Präsident Martin Ehmann und Ewald Hägele. Die Moderation oblag Karl Schleicher und Helmut Herkle, der das närrische Volk gleich zu Beginn erfolgreich zur Polonäse animierte. Für durchgehend tolle Stimmung sorgten die Madows und die „O Mama Mia“-Wäschweiber mit den typischen Waldstetter Fasnachtsschlagern.
Das Wißgoldinger Prinzenpaar Reiner und Martina samt Hofstaat und Hofkapelle erwies den Wäschgölten mit viel Witz und Schwung die gutnachbarliche Referenz. Dem standen die Stuifahexa mit einem perfekt einstudierten Tanz nicht nach und wurden mit herzlichem Applaus belohnt.
Durch die Bütt-​, Text– und Liedbeiträge zogen sich die aktuellen Waldstetter Themen wie ein roter Faden, die alle Aktiven natürlich verschiedenartig beleuchteten: der „Blumenkrieg“ zwischen zwei Geschäften, Stasi-​Fotoaktionen rund um eine Wirtschaft und das Parkproblem vor einem fast weltbekannten Waldstetter Laden, wo der Schultes am liebsten ein Parkhaus bauen würde – alles in der Hauptstraße. Die Beteiligten bekamen dabei ordentlich ihr Fett ab und die Fasnachter hatten die Schenkel klopfenden Lacher auf ihrer Seite.
Es gab aber auch eine ganze Latte anderer närrischer Themen. Das neue Oberwäschweib Susanne Kessler und eine stattliche Anzahl Wäschweiber begaben sich zum Waschen und Tratschen in die „Wäschküch“. Dort wurden unter anderem die Hose von Volksbankchef Effenberger, in der sich ein KSK-​Sparbuch befand, und das Handtuch, das eine Ex-​Gemeinderätin beim „Nacht-​Nacktbaden“ liegen ließ, gewaschen. Schließlich wurde das Oberwäschweib selbst in einer schäumenden Wäschgölt geschrubbt.
Büttel Ingo Nuding fand bei seinem Streifzug durch die Waldstetter Gassen die mit 23 Metern, Guinessbuch-​rekordverdächtige kürzeste 30-​kmh-​Zone der Welt und wusste zu berichten, dass die Weilerstoffeler Kinder Hunger leiden müssten, weil die „faule Steckaweiber“ – so ein Originalzitat eines bekannten Stoffelers – Nordic Walking machten anstatt den alten Spruch „Elfe – Weib koch!“ zu beherzigen.
Thomas Simmler deckte singend in Anlehnung an „Skandal um Rosi“ verschiedene Waldstetter Skandale auf, so die Stempelaktion für die Kommunionkinder oder den von den Wadischmied-​Kühen zertrampelten Golfplatz. Seine feine Hommage an Michael Rembold unter dem Titel „Guete Obig Schultes, was ich Dir zu sagen hätte…“ – eine gelungene Würdigung der Persönlichkeit Rembolds — wurde mit lang anhaltendem Beifall belohnt.
Der Saal stand Kopf: Die Eisenbahner Schultes Rembold, Ortsbaumeister Roßmann und Pfarrer Jörg Krieg als Stuifentrio, „das emmer Durscht hot“, ernteten wahre Lachsalven mit ihren Themen, zum Beispiel Feinstaubzone, Landesgartenschau in Waldstetten, Schweinegrippehektik und in Anlehnung an den Gmünder Tunnel eine Röhre durch den Stuifen direkt ins Zentrum von Wißgoldingen. Selbstbewusst verkündeten die Drei: „Das Dörfle unterm Stuifen trotzt der Krise!“
Die Urwäschweiber, begleitet von Christine Heuckendorf, erschienen mit Texten von Ehrenpräsident Karl Schleicher als furchterregende Teufel aus der Hölle, weil sie Pfarrer Geil zu wenige Stempel vorweisen konnten. Auch die „Großkopfeten“ mussten herhalten, so der Schultes, der immer viel Stoff hergibt, Architekt Engelhardt und Schlatthofbauer Anton „Done“ Weber, der mit Oberwäschweib Susanne eine „Mänätschere“ bekam, die seine Termine koordiniert. Außerdem, so die Teufel, werden beim „Bahnen schwätzen“ im Freibad Weiber zu Hyänen, wenn einer in die Phalanx der schwimmenden Hausfrauen eindringt.
Glänzend aufgelegte Lachabatscher und sage und schreibe sechs Tanzdarbietungen rundeten das Programm auf höchstem Niveau ab: das Männerballett als fesche Holzhackerbuam, die Showtanzgruppe Megapearls , die Minis, Hopfdohla, Teenies und Jungwäschweibergarde, alle in hervorragender Verfassung mit einfallsreichen eleganten Choreographien, so dass neben Wäschgölt ahoi und Stuifa-​Hau auch der Ruf Elé-​gance durch den Saal dröhnte.

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