Obst– und Kleinbrenner distanzieren sich bei der Prämierung klar vom Alkoholmissbrauch
Schnaps ist nicht gleich Schnaps — dies wurde bei der gestrigen Prämierung mehrfach betont. Diese edlen Tropfen seien für Genießer gedacht — zum Beispiel zur Abrundung eines guten Essens. Dem Hinunterkippen von „Billigfusel“, vor allem durch junge Leute auf Partys, erteilte man eine klare Absage. Von Gerold Bauer
Donnerstag, 11. März 2010
Rems-Zeitung, Redaktion
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Mit 149 zu prüfenden Proben war das Feld dieses Jahr etwas kleiner als noch 2009. „Viele ältere Brenner hören auf, und es gibt praktisch keine Nachfolger“, räumte Erwin Bohn ein. Er appellierte deshalb an die Stadt Gmünd, nicht so rigoros den Konsum von Schnaps zu unterbinden. Man müsse zwischen den Genießern und denen, die sich volllaufen lassen wollen, klar unterscheiden. „Wer Alkohol braucht, bekommt ihn sowieso irgendwo her“, machte der Repräsentant der Obst– und Kleinbrenner deutlich.
Dem pflichtete Bürgermeister Dr. Joachim Bläse, in dessen Dienstbereich der so genannte „Schnapserlass“ fällt, durchaus bei. Er gab aber auch zu Bedenken, dass gerade vor dem Hintergrund eines unkontrollierten Trinkens bei sehr jungen Leuten die Stadt in der Pflicht sei, mit gutem Beispiel voran zu gehen. „Wir wollen bewusst zeigen, dass es bei Veranstaltungen im öffentlichen Raum auch ohne Schnaps geht. Die harten Sachen wirken halt viel schneller und heftiger als Bier“. Bläse sprach davon, dass Oberbürgermeister Richard Arnold selbst „bekennender Kleinbrenner“ sei und man bei der Stadt Gmünd die Interessen der heimischen Erzeuger keineswegs außer acht lassen wolle. „Wir werden eine Lösung finden, um allen Beteiligten gerecht zu werden!“, stellte Bläse in Aussicht.
Karl-Johann von Eeck überbrachte die Grüße von Landrat Klaus Pavel und hob vor allem die Bedeutung der Obstbrände für den Landschaftserhalt hervor. Wenn auf diese Weise die Nutzung der heimischen Streuobstwiesen den Betrieben ein Zusatzeinkommen bringen, dann profitiere davon auch die Natur. Rudolf Dannwolf erinnerte in seinem Grußwort an die guten Präsentationsmöglichkeiten, die die „Gmünder Messe“ den heimischen Brennern geboten habe.
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