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Nachrichten Schwäbisch Gmünd

IG Metall-​Gewerkschafterinnen feiern den Internationalen Frauentag

„Kurs halten! Gleichstellung“: So lautet das Motto der Gewerkschaftsfrauen für den 8. März 2010, den Internationalen Frauentag. In vielen Betrieben machen sich die Metallerinnen auch 2010 wieder für die Gleichstellung stark.

Montag, 08. März 2010
Rems-Zeitung, Redaktion
1 Minute 59 Sekunden Lesedauer

SCHWÄBISCH GMÜND /​OSTALBKREIS (pm). Am Montag treffen sich die Arbeitnehmerinnen zum Beispiel bei der TRW Automotive in Alfdorf, bei Mahle in Lorch, MSSL in Lindach, Erhard Automotive in Schwäbisch Gmünd und Franke in Aalen zum gemeinsamen Frühstück in den Pausen. In der Maschinenfabrik Alfing Kessler, Aalen-​Wasseralfingen, sowie bei Varta Consumer Batteries und Varta Microbattery in Ellwangen finden am Montag Frauensprechstunden beim Betriebsrat statt. Aktive Gewerkschafterinnen veranstalten bei Carl Zeiss Vision in Aalen, bei Triumph International in Heubach sowie bei der Carl Zeiss AG und Carl Zeiss SMT AG in Oberkochen ein Frauencafé und einen Infostand während der Pausenzeiten. Bei der ZF Lenksysteme in Schwäbisch Gmünd finden die beschäftigten Frauen zur Mittagszeit einen Info-​Stand im Casino. Mit den Aktionen wollen die Gewerkschafterinnen ihre gesellschafts– und betriebspolitischen Forderungen unterstreichen: Gleiches Entgelt für gleichwertige Arbeit; den gleichberechtigten Zugang zu Bildung und Arbeit; ein eigenständiges, existenzsicherndes Einkommen; Arbeitszeiten, die sich an den Bedürfnissen der Beschäftigten orientieren; berufliche Chancengleichheit; eine eigenständige Absicherung von Frauen in den Sozialsystemen; ein Gleichstellungsgesetz für die Privatwirtschaft.
Frauen haben viel bewegt — trotz aller Hindernisse und Rückfälle in den letzten 100 Jahren. Sie sind erwerbstätig, wollen ein existenzsicherndes Einkommen, Beruf und Familie. Bei aller Freude über Erreichtes, stellt Petra Faulhaber von IG Metall Aalen fest, gibt es keinen Grund sich zurückzulehnen. Denn in Deutschland verdienen Frauen noch immer bis zu 23 Prozent weniger als Männer. Viele von ihnen kämpfen täglich um eine Balance zwischen Familie und Beruf. Und viele Frauen wollen einen ebenso zügigen beruflichen Aufstieg wie ihre männlichen Kollegen.
Frauen dürfen nicht zu den Hauptleidtragenden der Krise werden, betont Felicitas Nick von der IG Metall Schwäbisch Gmünd. Denn Frauen waren schon die Verliererinnen der sogenannten Reformen der letzten Jahre. Immer, wenn die Zeiten schlechter und die Jobs knapp werden, werden Frauen als erste vom Arbeitsmarkt verdrängt. Die alte Mär von den sogenannten „Zuverdienerinnen“ lebt immer noch. Ein Beispiel ist geplante Einführung einer „Herdprämie“. Dadurch wird für junge Mütter ein weiterer Anreiz gesetzt, zu Hause zu bleiben, anstatt – nach der Elternzeit – wieder in den Beruf zurückzukehren. Das Betreuungsgeld konterkariert somit die gleichstellungspolitischen, sozialpolitischen und familienpolitischen Ziele, für die sich die Interessenvertretungen seit vielen Jahren einsetzen. Frauen lassen sich heute nicht mehr einfach vom Arbeitsmarkt verdrängen, wenn die Arbeitslosigkeit steigt. Wie Männer wollen sie einen Beruf, der ihrer Ausbildung entspricht, ihnen Freude macht, ihnen finanzielle Unabhängigkeit und Aufstiegschancen ermöglicht.
„Gerade in Zeiten der Wirtschaftskrise, in der Spielräume enger werden, müssen Frauen für ihre Gleichstellung am Arbeitsmarkt und im Betrieb kämpfen“, so Felicitas Nick. „ Nur starke Arbeitnehmerorganisationen bringen uns Frauen auf dem Weg zur Gleichberechtigung voran“, sagt Petra Faulhaber und lädt Arbeitnehmerinnen ein, in der IG Metall aktiv zu werden.

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