Blick auf die Entwicklung bei den „Häusles“-Bauern im Ostalbkreis — In Gmünd läuft es sehr gut
Mancherorts preisen Kommunen auf großformatigen Schildern ihre Wohnbauflächen an, andernorts freuen sich die Bürgermeister, dass unter den Bauanfragen auch mal wieder ein klassischer Häusles-Bauer dabei ist. Der Rückgang der Bevölkerungszahl im Kreis macht sich bemerkbar, doch es gibt auch vereinzelt einen „Bauboom“. Von Gerold Bauer
Donnerstag, 15. April 2010
Rems-Zeitung, Redaktion
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Dies liegt nun sicherlich nicht daran, dass der Ostalbkreis die potenziellen Bauherren nicht tun lässt, was sie gerne wollen. „Wir sind eine Genehmigungs– und keine Verhinderungsbehörde!“, hat Landrat Klaus Pavel schon bei zahlreichen Gelegenheiten betont. Susanne Dieterle verweist bei der Ursachenforschung auf die Bevölkerungsentwicklung, die deutlich auf dem Rückmarsch sei.
Ein von Ort zu Ort differenziertes Bild zeichnet der Vorsitzende der Verwaltungsgemeinschaft Rosenstein und Heubacher Bürgermeister Klaus Maier. „In Heubach ist die Nachfrage nach Bauland momentan etwas zögerlich; vielleicht sind einige der attraktiven Baulagen einfach noch zu teuer“, sagte er im Gespräch mit der RZ. Im Stadtteil Lautern hingegen haben sich die Plätze im Baugebiet „Sonnenfeld“ sehr gut und schnell verkaufen lassen. Unterm Strich laufe es in Bezug auf die Häusle-Bauer im gesamten Einzugsgebiet der Verwaltungsgemeinschaft eher verhalten, so das Fazit des VG-Vorsitzenden. Auch nach Maiers Einschätzung spielt die Bevölkerungsentwicklung dabei ein wichtige Rolle. Viele ältere Leute, oft nur noch alleine in einem einst für die ganze Familie gebauten großen Haus lebend, suchen sich eine seniorengerechte Wohnung. Deshalb gebe es auf dem Immobilienmarkt inzwischen gebrauchte Häuser sehr günstig zu kaufen. An zu strengen Auflagen durch Bebauungspläne liege es sicher nicht, denn in Heubach verfahre man seit Jahren recht großzügig bei der Erfüllung von Sonderwünschen der Bauherren, so auch Maier
„Viel zu verkaufen haben wir an Bauland in Heubach aber ohnehin nicht mehr und die innerörtlichen Baulücken wurden weitest gehend gefüllt“, fügt Klaus Maier hinzu. Die jahrelang in Städten und Gemeinden übliche Praxis, den Haushalt durch Verkauf von Bauland auszugleichen, ist nach seinen Worten sowieso kein zukunftsträchtiges Modell. „Diese Einnahmen gehen der Kommune dann bei den Folgekosten für den entsprechenden Ausbau der Infrastruktur meistens wieder verloren“, so seine Erfahrung.
Sehr positiv läuft es hingegen bei der Stadt Gmünd – wohl auch deshalb, weil sich der Trend vom „Eigenheim auf dem Land“ in eine Tendenz zum stadtnahen oder gar städtischen Wohnen umgekehrt hat. Gmünds Pressesprecher Markus Herrmann: „Wir sind sehr zufrieden!“. Sowohl die Liberalisierung bei den städteplanerischen Vorgaben als auch der „Kinder-Bonus“ beim Bauplatzpreis habe durch eine Signalwirkung gehabt und das Bauen in Gmünd attraktiver gemacht, sagte Herrmann. Wurden von der Stadt Gmünd im ganzen Jahr 2008 insgesamt nur 22 Bauplätze und 2009 schon 36 Bauplätze verkauft, wechselten 2010 allein im ersten Quartal bereits 13 Baugrundstücke den Eigentümer.
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