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Dieter Gerstlauer gestern in Durlangen erneut verpflichtet

Ob er gut ist im Goldstapeln, wie ein Erstklässler gefordert hat, konnte gestern nicht eindeutig geklärt werden. Ansonsten wurde bei der Wiedereinführung Dieter Gerstlauers ins Amt des Bürgermeisters erklärt, dass er alles könne, was verlangt werde, zudem Durlangen „ein guter Bürgermeister“ sei.

Donnerstag, 15. April 2010
Rems-Zeitung, Redaktion
3 Minuten Lesedauer

DURLANGEN (bt). Zunächst gab der stellvertretende Bürgermeister Adolf Gottwald einen Rückblick auf die „Arbeits– und Schaffenskraft“ des Bürgermeisters in der vergangenen Amtsperiode – in der trotz finanzieller Nöte viel geleistet wurde und in der Gerstlauer nicht nur Verwalter, sondern auch „ein Gestalter mit Innovationskraft“ gewesen sei. Unter anderem erinnerte Gottwald an die Generalsanierung der Halle, die Mensa für die Schule, die Dachsanierung des Lehrschwimmbeckens; immer wieder kam auch die Steigerung der Energieeffizienz zu Sprache, um die sich Gerstlauer in besonderem Maß verdient mache. Adolf Gottwald nannte den nunmehr seine dritte Amtszeit antretenden Bürgermeister einen „offenen, verlässlichen, fairen Partner“, zudem einen „Vollblutmanager mit sozialen und menschlichen Zügen“. Seine Wünsche für Dieter Gerstlauer waren insbesondere Glück, Fingerspitzengefühl, Gelassenheit, zudem, dass er auch unpopuläre Entscheidungen vertreten könne, dass er Anerkennung und Wertschätzung erfahre von der Bevölkerung und vor allem wünschte er ihm „Bürger, die sich für die Gemeinde einsetzen“.
Landrat Klaus Pavel – der sich die eine oder andere Frotzelei wegen der lausigen Kreisstraßen anhören musste – nannte Gerstlauers Wahlergebnis von 96,8 Prozent bei einer Wahlbeteiligung von 40 Prozent „in dieser Zeit hervorragend“ und ein Zeichen der Anerkennung, der persönlichen Wertschätzung Dieter Gerstlauers und seiner Arbeit. Vieles sei ja auch Dank seiner Arbeit umgesetzt worden, das der strukturellen Verbesserung Durlangens diene. Ein solches Bürgervotum könne Ansporn sein. Und wenn die Bürger stolz seien auf Durlangen, sei auch die Stimmung gut.
„16 Jahre in dieser durchaus als streitbar zu bezeichnenden Gemeinde“ hätten gezeigt, dass Gerstlauer der richtige Bürgermeister sei, einer, der Mehrheiten finde und ein guter Steuermann sei. Von Anfang an, so der Landrat, habe Gerstlauer vor der großen Herausforderung „Arbeitsmarkt“ gestanden; Kommunen benötigten ganz dringend Arbeit und Ausbildung. Auch habe er „immer zu wenig Geld“ gehabt; das führe freilich dazu, dass Durlangens Bürgermeister gewohnt sei, mit wenig auszukommen und daraus das Beste zu machen: „Kommunalpolitik braucht Vorstellungskraft“. In diesem Zusammenhang widmete sich Pavel eingehend dem von der RZ gestern vorgestellten Durlanger Projekt zur Aktivierung innerörtlicher Potenziale, das auch er eine Riesen-​Chance nannte. Als er seine Unterstützung zusagte, gab’s spontan Applaus. Abschließend wünschte der Landrat Dieter Gerstlauer die „lange Leine des Gemeinderats“. Wie alle Gratulanten erhielt Pavel ein von Adolf Gottwald überreichtes originelles und persönliches Präsent der Gemeinde.
Abtsgmünds Bürgermeister Georg Ruf gratulierte im Namen der 42 Bürgermeister und des Gemeindetags. Gerstlauers Wahlergebnis gebe starken Rückenwind, verpflichte ihn freilich auch, richtig loszulegen. In diesem Grußwort wurden die Fähigkeiten des Durlanger Bürgermeisters, sparsam und effizient zu wirtschaften anhand seiner Arbeit in anderen Gremien im Schwäbischen Wald gewürdigt.
Pfarrer Reiner Kaupp sprach von Widrigkeiten und Anfechtungen, die mit dem Beruf des Bürgermeisters verbunden sein könnten. Anhand einer jüdischen Anekdote – Gott habe das bessere Gedächtnis, deshalb sei’s langfristig besser, es ihm recht zu machen als immer nur den Menschen – wünschte auch Kaupp Gelassenheit, Standfestigkeit, eine gute Hand und nicht zuletzt, dass die Gemeinde Dieter Gerstlauer tragen möge.
Katrin Haag-​Lehmann, Rektorin der Christoph-​von-​Schmid-​Schule bescheinigte dem Bürgermeister ein „Antragsnäsle“; wo immer Geld für die Gemeinden zur Verfügung stehe, sei er zur Stelle und stelle seine Anträge. So komme es dass einige Kolleginnen, die jahrelang um neue Fenster bettelten, neiderfüllt nach Durlangen blickten, wo eine komplette Innensanierung möglich sei. Zudem eine Mensa, bezahlbares Essen aus einem Gemeindegasthof, ein Schwimmbad: „Wir haben eine der bestausgestatteten Schulen der Umgebung“. Lehmann schenkte dem Bürgermeister zur Freude der Versammlung Bilder und Texte der Durlanger Erstklässler, die Gerstlauers Aufgaben umschrieben und seine Arbeit und sein Herz für Kinder würdigten – insbesondere der Auftritt zu Fasnet machte wohl Eindruck. Berthold Gutheil verglich die Vereine mit Bäumen und nannte den Bürgermeister einen guten Gärtner; ohne Bäume sei ein Garten freilich, was eine Gemeinde ohne Vereine wäre – trostlos. Erstmals in all den Jahren gab’s dann von Hanna Shedid eine „Dienstliche Beurteilung“ für Gerstlauer, verfasst von den Mitarbeiterinnen, die bis zu 1700 Stunden im Jahr mit ihm verbringen: Ein besseres Zeugnis ließe sich kaum denken.
Umrahmt wurde die Feier sehr schwungvoll vom Musikverein Zimmerbach unter Leitung von Brigitte Gottwald, sowie von der von Markus Kottmann geleiteten Concordia Durlangen; anschließend baten Barbara und Dieter Gerstlauer zum Empfang.

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